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(Anmerkung: Gedanken sind >kursiv< und in Klammern geschrieben)

>Drei Jahre ist es nun schon her. Noch vor einer Weile war hier nichts außer Schutt und Geröll...aber jetzt?< Stolze grüne Augen hatten den Blick auf die steinernden Mauern ihres Zuhauses gerichtet. Tiefrote Lippen spiegelten ein zufriedenes Lächeln wieder.
Hier und dort musste zwar noch einiges an der Festung getan und repariert werden doch sie würde bald wieder in altem Glanz erstrahlen.
Es dauerte nicht lang bis ihr Lächeln wieder verschwand und ihre Lippen nun eine ernste Linie bildeten. Immer wenn sie die Burg in diesem Zustand betrachtete kamen auch gleichzeitig Erinnerungen an jene Nacht zurück. Mit einem genervten seufzen strich sie ihr langes schwarzes Haar zurück und zwang sich den Gedanken zu verwerfen. Auch wenn dies nicht wirklich zu gelingen schien. Schließlich lehnte sie sich an das steinernde Kreuz zu ihrer Linken. Leichte Windwogen brachten die Äste der Weide, welche ihr Schatten bot, zum schaukeln. Noch immer tief in Gedanken versunken puhlte sie an dem mit Moos gewachsenen Stein herum. Sie betrachtete nun etwas genauer das Gestein, wischte etwas lockeres Moos mit der Hand beiseite und ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen als die verborgene Inschrift wieder zum Vorschein kam. >Jussi Selo<
>Währe ich damals stärker gewesen würdest du heute vielleicht noch leben.< Schnell schüttelte sie den Gedanken wieder ab und sah gen Himmel wo kleine weiße Schäfchenwolken den azurblauen Himmel entlang schwebten.
Seit diesem Vorfall vor drei Jahren ist viel passiert. Sie ist nicht nur älter sondern auch stärker geworden, denn sie wollte nicht zulassen, dass einen ihrer geliebten Brüder jemals wieder etwas geschah. Doch auch wenn ihr Kampfgeist nun geweckt war und sie ihre Familie um jeden Preis beschützen würde wahren ihre Brüder eher...not amused...sie wahren nur wenig begeistert das ihre kleine Schwester sich nun mit so viel Tatendrang in den Kampf stürzen wollte und sich in Gefahr brachte. Es wahr vorallem ihre Angst, sie könnten ihre einstige Schwester verlieren wodurch sie sie zurück hielten. Der Überführsorge ihrer Brüder war es auch zu verdanken das es so gut wie unmöglich war einen Lehrer zu finden, der ihr den Schwertkampf beibrachte, weshalb ihr nichts anderes übrig blieb als sich mit der Strohpuppe zu vergnügen die eher wenig Einsatz zeigte. Niemand in ihrem Klan war so gut wie ihre eigenen Brüder, die sich partu dagegen wehrten ihr etwas beizubringen und jeder andere potenzielle Lehrer wurde von den fürsorglichen und strengen Blicken der Brüder vertrieben. So blieb ihr letztendlich nichts anderes übrig als dieses Training aufzugeben.
Doch auch wenn sie zum Schwertkampf nicht zu gebrauchen war, war sie um so geschickter mit dem Bogen. Hierfür brauchte sie keinen Lehrer, denn es schien als hätte sie dafür ein besonderes Talent. Auch wenn es in Nahkampf nicht so effektiv war bei der jagt konnte ihr wirklich keiner etwas nach machen....
Ein Ruf riss sie plötzlich aus ihren Gedanken und sie schreckte auf. "Alice!" Ein junger Mann mit schulterlangen blonden Haar und einem warmen Lächeln auf den Lippen kam den Hang hinauf gelaufen. Wenn man schon vom Teufel sprach. Theon, ihr großer Bruder, reichte ihr seine Hand und bedeutete ihr ihm zu folgen. Wortlos aber mit einem leichten lächeln an ihn gerichtet ergriff sie diese und folgte ihm umgehend. Ihr langes schwarzes Kleid wehte im Wind während sie schnell den Hang hinab lief.
>Ich habe zwar einen meiner Brüder verloren, doch egal was passiert, ich werde nicht zulassen das sowas noch einmal geschieht...<

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