22 Jahre vor dem Ende des T'au-Krieges....
Starker Regen hatte die Straßen der Makropole Tavis auf dem antikischen Planeten Kosem V. mit einem nassen Film überzogen, während es im Lichte der Straßenlumen noch immer in der Nacht regnete.
Wenige waren so spät in der planetaren Nacht noch unterwegs und so waren die feuchten Straßen so gut wie leer, als eine Gruppe von vier in lange Kapuzenmäntel gehüllte Gestalten sie herab gingen.
Sie passierten leere Geschäfte, Holotafeln die Nachrichten von der Front sendeten, Tavernen in denen es noch leicht glomm und an unzähligen Fahrzeugen.
Kurz wurden die unter den Kapuzen verborgenen Gesichtern beleuchtet, als eine Patrouille der Sicherheitskräfte vorbei kam.
Der vorderste Mann sah dem Fahrzeug noch kurz mit zusammen gezogenem Auge nach, dann nickte er seinen beiden Begleitern zu und ging dann weiter.
Für eine ganze Weile folgte die Gruppe der Straße weiter, bis sie vor einem großen Gebäude mit einer hölzernen Eingangstür stehen blieben.
Der vorderste Mann sah hoch und betrachtete das Schild über der Tür, auf dem in silbernen Lettern „Tavisches Waisenhaus" stand.
„Mein Lord, sind wir hier wirklich richtig?
Ich dachte wir würden nach Rekruten suchen?"
„Das tun wir auch, Larsen" sagte der vordere Mann und wandte sich zu seinen Begleitern um.
„Und wen mein Kontakt recht hat, dann sind wir hier richtig."
Mit diesen Worten drehte er sich wieder um und klopfte an der hölzernen Tür, bevor er ein paar Schritte zurück trat und dann abwartete.
Ein Moment lang verging nichts, dann wurden die beiden Türenflügel nach innen geöffnet und eine Frau kam mit einem Schirm in der Hand heraus.
„Kann ich ihnen helfen" sagte sie und sah die verborgenen Gestalten fragend an.
„Inquisitor Voss" gab sich der vorderste Mann zu erkennen und zog seine Kapuze leicht zurück.
Die Augen der Frau weiteten sich, als sie das Symbol der antikischen Inquisition um den Hals des Mannes sah.
„Sie müssen Schwester Laina sein.
Wird hatten vor kurzem über... den besonderen Vorfall gesprochen, der geschehen ist."
„J...ja...
Natürlich... bitte, kommen sie doch herein" sagte die Frau mit zitternder Stimme und trat zur Seite, damit die drei Männer ins innere des Gebäudes treten konnten.
Einer nach dem anderen zog sich die langen Kapuzenmäntel herunter und reichten sie der Frau, die sie immer noch wie geband ansah.
Der erste Mann, der sich als Inquisitor Voss nannte, war ein großer, breitschultriger Mann mit einem haarlosen Kopf, ein kohlschwarzes Auge, während das andere durch eine Augmentation ersetzt worden war und trug ein dicken Ledermantel über seiner Kleidung der Inquisition.
Der zweite war etwas kleiner und hatte leuchtende Augen und zu einem Zopf zusammen gebundenen braunen Haare.
Seine Kleidung bestand aus einer Rüstung aus kleinen Silbernen Platten die sich perfekt auf seine Seegrüne Robe legte.
Der Dritte im Bunde wiederum war von Hals bis Fuß in eine Rüstung der Imperialen Garde gehüllt, während seine kurz geschnittenen Haare dunkel schimmerten.
„Es ist mir eine große Ehre, Inquisitor" sagte die Frau und knetete nervös ihre Hände durch, als sie zu den drei Männern zurück kam.
„Kommen wir direkt zur Sache, Schwester" sagte Voss und verschränkte die Hände hinter seinem Rücken.
„Wo ist Sie?"
„Ihr müsst so leise wie möglich sein.
Es ist generell schon schwer genug, sie alle dazu zu bewegen, Schlafen zu gehen.
Nicht wenige sind von dem Krieg gezeichnet" sagte Schwester Laina, als sie alle vor einer schweren Tür aus Eichenholz stehen blieben, in dem eine große aufgehende Sonne eingezeichnet worden war.
„Wie viele sind betroffen" fragte Voss, als die Frau die Tür vorsichtig aufstieß.
„Die meisten und vor allem die neueren.
Sie haben Albträume von der Zerstörung, den Toten... es ist Furchtbar, Inquisitor.
Ich wage gar nicht mir vorzustellen, was in ihren Köpfen vorgeht."
„Wahrlich traurig, meine Liebe" sagte Voss leise und trat durch die Tür, durch die ein dünner Lichtstrahl auf mehrere Reihen von Hochbetten fiel, die in einem großen Saal aufgestellt worden waren.
Sein augmentiertes Auge scannte den Raum um zeigte ihm Sekunden später an, das Rund 2500 Kinder im Alter zwischen fünf bis siebzehn darin lagen, alle mehr oder weniger am Schlafen.
„Welche ist es" fragte er knapp und Schwester Laina trat zusammen mit seinen Begleitern durch die Tür, die sie so lautlos sie konnte wieder zu zog.
„Reihe sieben, Bett 121.
Sie hat es seit dem Vorfall schwerer als die meisten Einzuschlafen.
Zudem fürchtet Sie sich alleine mit den Älteren zu sein.
Sie glaubt, sie würden Sie für einen Freak halten."
„Nicht ungewöhnlich für einen wie Sie.
Larsen, überprüfe sie ob die Schwester recht hatte" sagte der Inquisitor und sein kleinerer Begleiter ging mit einem Nicken den Gang herunter und verschwand bald zwischen den Betten.
Lange standen die drei still da und sahen die Halle herab, darauf wartend das sich etwas tat.
Dann nach einer weile wand sich Schwester Laina wieder zum Inquisitor um.
„Ich hatte es schon früher mit Kindern mit Psi-Fähigkeiten zu tun" sagte sie leise und Voss sah zu ihr hin.
„Sie werden oft an uns abgegeben, weil ihre Eltern nicht mit ihren Fähigkeiten klarkommen.
Wir behalten sie dann solange hier bis das Ministorum Psionika sich ihrer annimmt.
Aber noch nie habe ich einen mit solch starken Fähigkeiten erlebt.
Noch nie."
„Und daher ist es gut das sie sich an uns gewandt haben" antwortete Voss und sah wieder in die Halle.
„Wenn mein Mitarbeiter ihre Aussage bestätigt, dann haben wir es nämlich mit einem Alpha-Klasse Psioniker zu tun.
Und gerade solche bin ich für mein Projekt am Suchen."
Schwester Laina schluckte schwer bei den Worten des Inquisitors, doch bevor sie Fragen konnte, piepte es ganz leise neben ihnen und der dritte Mann im Bunde, der zu der Imperialen Garde zu gehören schien, reichte Voss einen Ohrkommunikator, den dieser sich sofort ins Ohr steckte.
„Larsen, wie sieht es aus" fragte er knapp, seine Augen zusammen gezogen.
„Volltreffer, Inquisitor" kam es zurück durch das Gerät und Voss Mundwinkel verzogen sich nach oben.
„Alpha-Klasse bestätigt, potenzieller Rekrut für Projekt Sentinel."
„Haben wir einen Namen" fragte der Inquisitor, doch bevor Larsen antworten konnte, sprach Schwester Laina.
„Ihr Name ist Sella."

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Empire at War: Sentinels
Ciencia FicciónEs ist eine Zeit der Dunkelheit und des endlosen Kampfes. Mächtige Sternenreiche kämpfen um die Vorherrschaft im bekannten Universum, während das Völkerbündnis der Liga sich im Kampf um die Aufrechterhaltung des Friedens zwischen den Reichen befinde...