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Y/N pov.

Am nächsten Tag machte ich mich erneut auf dem Weg zu Kanae. Mein Tag war ziemlich durchgeplant. Erst zu Kanae, dann Shinobu mit ihrer Medizin helfen, dann zu Tengen und seinen Frauen. Gestern, nach den Treffen, wollte er unbedingt das ich mal wieder vorbei komme. Und da es in letzter Zeit sowieso etwas ruhiger war, hatte ich zugesagt. Zudem vermisste ich seine Frauen.

"Y/N! Y/N!", hörte ich meine Krähe welche auf mich zugeflogen kam. Etwas verwirrt streckte ich meinen Arm aus damit er sich auf diesen setzen konnte.
"Was gibt es?", fragte ich direkt mit ernster, aber gleichzeitig auch freundlicher Stimme.
"Ein Befehl! Treff dich mit der Wind Säule bei seinem Anwesen! Dämonen wurden gestern Nacht im anliegenden Wald gesichtet!", sagte er direkt. Seufzend nickte ich, lächelte aber dann.
"Könntest du Tengen bitte ausrichten das ich heute nicht kommen kann?", fragte ich meine Krähe. Er nickte, flog dann auch schon wieder weg.
"Tut mir leid Kanae, heute wird das nichts mit dem Besuch.", murmelte ich leise vor mir hin. Danach lief ich auch schon los zu Sanemi's Anwesen.

Dort angekommen hörte ich direkt, wie zwei Personen wahrscheinlich streiten. Und sehr schnell hörte ich Sanemi's Stimme heraus. So eine nervige Stimme würde ich überall wiedererkennen.
"Geh mir endlich aus den Augen!"
"Aber.. wir sind doch.."
"Verpiss dich endlich!"
Dies hörte ich alles raus. Ohne großartig darüber nachzudenken, lief ich in das Anwesen hinein und sah sofort die Säule sowie einen weiteren Jungen.

"Was ist hier los?", fragte ich verwirrt und leicht verdutzt nach. Sofort lagen die beiden Augenpaare auf mich. Sanemi sah ziemlich wütend aus. Der junge wiederum etwas verängstigt.
"Halt dich daraus.", zischte mich die Säule an. Ich verdrehte die Augen.
"Ich geh dann mal..", sagte er junge mit leiser Stimme. Danach lief er auch schon an mir vorbei und verließ das Anwesen.
"Wieso schreist du ihn so an?", fragte ich Sanemi mit ernster Stimme. Dieses mal war er derjenige, der seine Augen verdrehte.
"Ich habe doch eben gesagt das du dich raus halten sollst. Es geht dich einen Scheiß an.", zischte er erneut.

Am liebsten würde ich direkt einen Streit mit ihm anfangen. Ihn weiter damit konfrontieren. Jedoch hielt ich dies nicht gerade für eine gute Idee. Immerhin arbeiten wir nun zusammen. Ungerne möchte ich nun einen Streit auslösen.
"Wenn du meinst.", murmelte ich leise. Sah dabei nochmal den Jungen hinterher.
"Wieso bist du schon hier? Ist dir immer noch nicht bewusst das die Dämonen nur Nachts unterwegs sind?", fragte er provokant nach. Ich verdrehte die Augen und seufzte. Erneut nervte er mich einfach nur.

"Ich befolge einfach nur den Befehlen des Meisters. Das solltest du auch tun. Also nerv mich nicht.", zischte ich zurück. Wenn er provoziert, dann tu ich es eben auch. Mir war es nun egal ob es zwischen uns Böses Blut gab oder nicht. Ich lasse mir sowas definitiv nicht gefallen.
"Nerven!?", fragte er brummend. Legte dabei seine Hand an seinem Katana. Der hat doch wirklich irgendwelche Probleme.
"Ja, nerven. Beruhig dich mal ein bisschen und spar deine Kraft für heute Abend. Was dagegen wenn ich trainieren gehe? Nein? Dachte ich mir.", brummte ich, verließ dann wieder das Anwesen. Sanemi blieb, so wie ich es erhofft hatte, drinnen.

Im Garten angekommen, sah er den Jungen von vorhin. Er saß auf den Boden. Starrte in den Himmel. Beim genaueren Hinsehen sah ich, dass er ziemlich bedrückt ausschaut.
"Hallo.", begrüßte ich ihn, setzte mich dabei neben ihn. Sofort lag sein Blick auf mir. Mit großen Augen sah er mich an. Ich lächelte allerdings weiter.
"Ich bin Y/N, freut mich.", stellte ich mich vor. An seiner Kleidung sah ich, dass er ebenfalls ein Dämonenjäger war.
"Ich bin Genya, freut mich ebenfalls.", antwortete er mit ruhiger Stimme. Dabei erwiderte er das Lächeln.
"Wieso hat Shinazugawa-San dich angeschrien? Hat er mal wieder einen schlechten Tag?", fragte ich schmunzelnd, noch unwissend in was für eine Beziehung die beiden standen.

"Lange und Komplizierte Geschichte. Er ist mein älterer Bruder.", beantwortet er mir, mehr oder weniger, meine fragte. Über mir bildete sich einfach nur ein großes Fragezeichen.
"Und wieso ist er dann so gemein zu dir? Ich meine, es ist ja in Ordnung sich mal zu streiten.. aber so?", fragte ich verwirrt nach. Genya's Gesichtsausdruck wurde direkt wieder bedrückt und etwas traurig.
"Früher war er nicht so. Er hat sich sehr verändert. Aber wie gesagt.. lange und Komplizierte Geschichte.", antwortete er. Bevor ich etwas weiteres sagen konnte, kam er mir zuvor.
"Ich möchte gerade ungern darüber reden.", sprach er mit leiser Stimme. Ich nickte daraufhin.

Ich wollte das Gespräch weiter früher. Ihn vielleicht weiter kennenlernen. Natürlich befolgte ich seine Bitte und redete nicht weiter über die Wind Säule. Und in einer Sache muss ich Sanemi recht geben. Es geht mich eigentlich überhaupt nichts an.
"Sag mal.. bist du nicht der Tsuguko von Gyomei?", fragte ich Genya anschließend, nachdem ich ihn etwas länger gemustert hatte. Er kam mir schon bekannt vor. Jedoch konnte ich ihn nirgends zuordnen. Doch ich glaube, dass ich ihn schon öfter mit Gyomei gesehen hatte.
Und tatsächlich, auf meine Frage hin nickte er ein paar mal. Sein Gesichtsausdruck hatte sich auch erneut geändert.
"Gyomei ist großartig. Kannst dich glücklich schätzen so einen guten Meister gefunden zu haben.", frügte ich noch hinzu.

Eine Weile saßen wir hier und redeten. Vorallem redeten wir über Genya und seine Fortschritte. Zwischendurch konnte ich ihm sogar den ein oder anderen Tipp geben. Und man sah ihm an, dass es ihm glücklich macht einen Rat von einer weiteren Person zu hören.
Wir saßen solange hier, bis es langsam dunkel wurde. Und der Sonnenuntergang sah heute besonders schön aus.
"Du musst wissen, unser Vater war nicht wirklich-", fing er an, wurde aber abrupt unterbrochen.

"Hab ich dir nicht gesagt das du dich verpissen sollst!? Und du! Wieso redest du mit ihm! Rede nicht mit Schwächlingen. Er hat es nicht verdient einer von uns zu sein!", hörten wir Sanemis Stimme hinter uns. Genya sah direkt wieder mehr als nur bedrückt aus. Seine Beine presste er an seinen Oberkörper. Sein Kinn stützte er auf seine Knie ab.
"Sag mal geht's dir noch gut?", fragte ich, mit ruhiger aber dennoch aggressiver Stimme. Dann stand ich auch schon auf und lief auf Sanemi zu. Vor ihm blieb ich stehen.
"Was fällt dir eigentlich ein deinen Bruder so fertig zu machen? Hast du nichts besseres zutun? Mir egal was zwischen euch mal passiert ist. Aber ich lass definitiv nicht zu, dass du ihn so dermaßen fertig machst!", schrie ich die Säule an. Dabei verschränkte ich meine Arme vor meiner Brust. Sanemi starrte mir in die Augen. Er sah, um ehrlich zu sein, etwas perplex aus. Wusste nicht, was er sagen sollte. Er starrte mich einfach nur mit seinen dunklen Augen an.

"Komm jetzt, wir müssen einen Dämon Köpfen.", brummte ich, lief dann zu Genya. Sanft legte ich eine Hand auf seine Schulter. Lächelte ihn dabei an.
"Wir reden ein anderes Mal weiter. Pass auf dich auf.", sagte ich mit freundlicher Stimme. Er nickte wieder, hatte ebenfalls ein leichtes lächeln auf den Lippen.
"Komm, Sanemi.", brummte ich, lief dabei schon los Richtung Wald. Brummend lief er mir hinterher.
"Nenn mich nicht bei meinem Vornamen!", brummte er, fluchte anschließend leise vor sich hin. Dieser Mann ist mir wirklich ein Mysterium. Womöglich werden wir niemals miteinander klarkommen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 15, 2023 ⏰

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Feelings • Sanemi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt