Prolog - Emma

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Ein lauter schrei hallte durch den Wald als Ray, Gilda und Don gerade am Ort des Geschehens angelangten. Mit zitternden Händen lag Norman am Boden. Seine Augen waren zusammengepresst während Mama sich langsam zu mir umdrehte, Norman hochhebend "Meinen Glückwunsch Emma, deine Adoption wurde beschlossen"

Meine Augen weiteten sich leicht während ich den Mund kurz öffnete und wieder schloss. Adoptiert? Das bedeutet-

Rays Blick war vor Wut verzerrt während er zu Norman hinunter sah "Sein Bein...was ist damit passiert!?"

"Ich habe es sauber gebrochen" Mama sah zu den Seilen in meinen Händen ehe sie mir den Rücken zudrehte "Die Seile kannst du mir später geben" Norman regte den Kopf über seine Schulter und sah uns nach während er mit Mama hinter den Bäumen verschwand.

Kaum war sie weg brachen meine Beine ein. Ich schlug auf das Gras auf und hielt mir eine Hand vor den Mund "A-adoptiert?" Ich schluckte zitternd und presste meine Augen zusammen. Ich konnte Ray hören wie er laut aufschrie und gegen einen Baumstamm trat "Verdammt!"

Gilda kam leicht auf mich zu und nahm mich sachte in den Arm woraufhin mir Tränen in die Augen schossen und ich zu Schluchtzen begann "Ich will nicht sterben! Wir wollten doch alle fliehe!? Ich will nicht!"

"Du wirst auch nicht sterben! Wir ermöglichen dir die Flucht! Ganz einfach!" Schrie Ray, der sich zu mir umdrehte und wütend die Hand zur Faust ballte "Ich habe nicht mein Leben damit verschwendet jeden zu verlieren nur damit, dasselbe auch mit euch passiert! Vergiss es!"

"Ray..." Ich sah leicht auf als er sich die Haare raufte ehe er auf mich zu kam und mir eine kleine Metallbox in die Hand drückte "Du kletterst jetzt auf die Mauer, zerstörst den Sender und versteckst dich im Wald!"

"Aber- dann werden sie dich stattdessen ausliefern!?" Erhob ich meine stimme "Werden sie nicht! Ich lass mir was einfallen!"

Rays Stimme brach mir das Herz. Ihn so verzweifelt zu erleben ließ mir wieder Tränen ins Gesicht steigen ehe ich ihm den Sender aus der Hand riss und mich gen Mauer drehte und losrannte.

Warum!? Ray hatte doch gesagt die nächste Lieferung würde in 2 Monaten sein...

Der Wind schoss durch mein Haar als ich über einen kleinen Abhang sprang. Ich lass das alles nicht zu! Niemals! So blieb ich langsam vor der hohen Mauer stehen.

Ich klammerte mich an die Seile und sah auf das glatte Gestein vor mir. Diese dumme Mauer! Verflucht! Wenn ich sterbe kann ich niemanden beschützen! Garniemanden!

Mit schnellen Bewegungen befestigte ich ein Seil an einem der Bäume ehe ich mich an diesem auf die Mauer Schwang. In jenem Moment konnte ich den anderen Teil des Waldes Sehen, die Sonne welche recht langsam den frühen Abend ankündigte und...einen riesigen Abgrund. Mein Atem stockte und auch meine Augen weiteten sich.

Nichtmal den Boden konnte ich erkennen. Alles war in komplette Dunkelheit gehüllt. Das kann nicht sein...ich presste meine Lippen zusammen und starrte in die Dunkelheit.

"Wie ist der Anblick der jeden Verzweifeln lässt?" Leicht zuckte ich zusammen und drehte mich um. Mama sah mich ruhig an während sie die letzten Seile von uns in ihre Rocktasche schob. "Der einzige Weg, diesem Schmerz zu entkommen ist aufzugeben Emma" Ich ballte meine Hand zur Faust und senkte den Kopf "Weißt du Emma, ich habe dich als eine Mama empfohlen."

Leicht drehte ich mich zu ihr herum. In mir zog sich alles zusammen und ich presste die Zähne zusammen "Eine Anwärterin?" Flüsterte ich und sah zu ihr "Genau, du überlebst und kehrst irgendwann ins Haus als eine Mama oder Schwester zurück. Das ist der einzige Weg um zu leben und diesen Weg, eröffne ich nur dir Emma" Ihre Stimme klang sanft aber dennoch bestimmend.

Ihre Worte brannten sich in meine Gehirn ein sodass ich leicht zum Abgrund sah und danach Mama wieder anblickte. Sie hatte mir die Hand langsam entgegen gestreckt und blickte mich ruhig an.

In diesem Moment spürte ich nichts mehr. Nur nicht die Angst und Verzweiflung in mir sodass ich langsam von der Mauer sprang und nach Mamas Hand griff. "Ich wusste du würdest dich richtig entscheiden." Ich wusste nicht weiter...aber wenn ich ausgeliefert werden würde...vielleicht könnten die anderen noch fliehen...mein Hand zitterte leicht wodurch Mama seufzte und letztlich mir mit dem Daumen sachte über den Handrücken fuhr "Es ist in Ordnung Angst zu haben."

So setzte sie sich langsam in Bewegung während ich ihr stumm folgte.

"Hört mal alle her! Wir haben Adoptiveltern für Emma gefunden! Sie wird uns leider heute Abend bereits verlassen!" Mama hatte beide Hände auf meine Schultern gelegt und sah in die Runde. Norman starrte mich entgeistert an und auch Rays Augen fixierten mich kurz ehe er plötzlich stumm sich wegdrehte und im Gang verschwand.

Norman hielt sich, auf die Krücken gestützt oben während er sich auf die Lippen biss, ich ließ lediglich meinen Kopf gesenkt ehe ich ein breites Lächeln aufsetze "Tja! Ihr werdet mir Fehlen!" Die traurigen Gesichter der anderen brachen den letzten funken an Hoffnung sodass mir ebenfalls langsam die Tränen kamen. Norman schlurfte leicht auf mich zu und drückte mich urplötzlich an sich "Warum bist du nicht geflohen Emma?" Flüsterte er mir sachte ins Ohr wobei ich nur den Kopf schüttelte "Da ist ein Abgrund." War das einzigeste was ich über die Lippen brachte und Norman in einer schnellen Bewegung die Box von Ray in die Hand drückte ehe ich von ihm zurück trat "Pass gut auf alle anderen auf" Ich lächelte schwach und drehte mich zu Mama dir mit einem sanften Lächeln den gefüllten Koffer hin hielt. Ich nahm diesen an und winkte Norman leicht ehe ich aus der Tür gezogen wurde

Leise summte Mama ein Lied vor sich hin während wir langsam auf das große Tor zugingen "Mama?" Murmelte ich leise "Die anderen dürften doch noch bis zu ihrem 12. Geburtstag leben oder?" Flüsterte ich wobei sie leicht lächelte "Aber sicher Emma"

Ich betrachtete sie und blickte danach auf meinen Koffer. Sie alle sollen solange unbeschadet leben, bis ihr Leben ein Ende erreicht...verstehe. Ich sah vor mich als Mauern in mein Blickfeld traten. "Emma, darf ich vorstellen, dass ist Großmutter" Sprach Mama sanft zu mir wobei sie mir ihre Hände auf die Schultern legte.

Vor mir stand eine ältere Frau mit faltigem Gesicht und grauen Haaren die mich ruhig betrachtete. Hinter ihr standen zwei Monster. Zitternd umklammerte ich meinen Koffer und presste die Lippen zusammen. "Hallo 63194" Die Frau lächelte mich ruhig an und ich blickte kurz zu den Monstern und danach zu ihr "Du hast heute die Wahl, zu sterben," dabei wies sie auf die Kreaturen ihr, "oder, du schließt dich uns an und wirst eine Mama wie 73584"

Es fühlte sich schrecklich an mit einer Nummer angesprochen zu werden. Ich sah leicht zu Mama die leicht nickte und wendete danach den Blick zu Großmutter die mir, wie Mama an der Mauer, die Hand entgegen streckte.

Langsam wog ich den Kopf zurück wo ich in der Ferne mein Zuhause sah. Das ist das letzte Mal für eine sehr lange Zeit...

Somit drehte ich mich wieder zu ihr und griff zitternd nach der Hand "Oh Kind, du zitierst ja...keine Sorge. Solange du im System deinen Nutzen erfüllst, wird dir nichts geschehen!" Sie lächelte und zog mich langsam an der Hand mit sich, an den Monstern vorbei in den Gang hinein. Kurz sah ich zu Mama die leicht lächelte und sich letztlich wieder umdrehte während das Tor langsam wieder in die Fugen gedrückt wurde.

Lebe Wohl Grace Field

Lebt Wohl Norman und Ray

Was wäre wenn | The Promised NeverlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt