Prolog

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Die Hobbits sind kleine, gemütliche Landbewohner, denen der Sinn selten nach Abenteuern steht. Im Dritten Zeitalter von Mittelerde bewohnen sie das idyllische Auenland. Der erste Hobbit, von dem bekannt ist, dass er sich in die weite Welt hinausgewagt hat, ist Bilbo Beutlin. Eines Tages stand der große Zauberer Gandalf vor Bilbos Tür und forderte ihn auf, gemeinsam mit einigen Zwergen auf eine Schatzsuche zu gehen. Unterwegs fand Bilbo einen kostbaren Ring, der seinen Träger unsichtbar macht und nicht altern lässt. Es gelang ihm, den Ring seinem Besitzer Gollum, einem glupschäugigen, langfingrigen Wesen, abzuluchsen. Nach Bilbos Rückkehr passierte 60 Jahre lang nichts Erwähnenswertes. Doch nun will Bilbo seinen einundelfzigsten Geburtstag feiern und lädt das ganze Dorf dazu ein. Auf dem rauschenden Fest schockiert er seine Gäste, indem er den Ring aufsteckt und vor aller Augen verschwindet, um sich erneut auf Wanderschaft zu begeben. Gandalf jedoch erinnert Bilbo an sein Versprechen: Er soll den Ring zurücklassen und ihn seinem Neffen Frodo übergeben.
„Die Hobbits sind ein unscheinbares, aber sehr altes Volk, das früher zahlreicher war als heute; denn sie schätzen Ruhe und Frieden und den wohlbestellten Boden: Sie wohnten am liebsten in kleinen Gemeinden zwischen Äckern und Weidegründen.“
Die Jahre vergehen, und wie einst Bilbo altert auch Frodo äußerlich kaum. Kurz vor dessen 50. Geburtstag steht Gandalf wieder vor der Tür. Der Ring, sagt Gandalf, sei viel mächtiger und gefährlicher, als er selbst geahnt habe. Es handele sich hierbei um den „Einen Ring“. Vor langer Zeit wurden 20 magische Ringe geschmiedet: drei für die Elben, sieben für die Zwerge und neun für die Menschen – und der Eine Ring, um sie alle zu beherrschen. Dieser gehörte dem dunklen Herrscher Sauron im Land Mordor. Der Ring hatte eine furchtbare Macht, mit der Sauron die Besitzer aller anderen Zauberringe unterjochen konnte. In einer gewaltigen Schlacht zwischen Saurons Streitmächten und einer Allianz aus Elben und Menschen wurde Sauron der Eine Ring abgenommen. Danach ging er verloren – bis Gollum ihn fand.
Sauron, der inzwischen wieder mächtig geworden ist, hat in Erfahrung gebracht, dass sich der Ring im Auenland befindet. Es gibt, so Gandalf, nur eine Möglichkeit, diesen zu vernichten und die Bedrohung durch Sauron auszuschalten: Der Ring muss ins Feuer des Schicksalsberges Orodruin geworfen werden – in Mordor, mitten in Saurons Reich. Frodo erscheint die Aufgabe zwar gewaltig, aber er bietet sich trotzdem als vorläufiger Ringträger an. Mit seinen Freunden Sam, Merry und Pippin macht er sich auf den beschwerlichen Weg nach Bruchtal, um dort den Rat des weisen Elben Elrond einzuholen. Unterwegs werden die Hobbits von den schwarzen Reitern Saurons, den Nazgûl, gejagt. Im Gasthaus von Bree trifft Frodo auf einen mysteriösen Waldläufer, Aragorn, der offensichtlich von Gandalf als Schutz zu ihnen beordert wurde und der sie fortan begleitet. Unterwegs werden sie erneut von den Nazgûl angegriffen: Einer von ihnen verletzt Frodo schwer.
In der Sicherheit von Bruchtal lernen die Hobbits viele Fremde kennen, die alle den Rat Elronds suchen. Gandalf berichtet, dass Saruman, der Vorsteher seines Zaubererordens, sich mit Mordor verbünden will. Nach langem Debattieren wird Frodo als Ringträger ausersehen: Er soll den Einen Ring nach Mordor bringen, um ihn zu vernichten. Acht Gefährten sollen ihn begleiten: Neben Sam, Merry und Pippin sind dies Gandalf, Aragorn, der scharfsichtige Elb Legolas aus dem Düsterwald, der brummige Zwerg Gimli und Boromir, ein argwöhnischer Mensch aus dem südlichen Königreich von Gondor. Aragorn entpuppt sich als Erbe des Königs von Gondor und lässt die Bruchstücke von dessen Schwert Andúril neu zusammenschmieden. Weil den Gefährten der direkte Weg über das Nebelgebirge durch plötzlichen Schneefall verwehrt wird, quält sich die Gemeinschaft durch die finsteren Höhlen der Zwergenstadt Moria. Hier werden sie von Orks angegriffen. Zudem versperrt ihnen ein Balrog, ein riesiger Feuerdämon, den Weg, aber Gandalf schickt ihn in die Tiefe – und wird von dem hinabstürzenden Ungeheuer mitgerissen. Trost finden die übrigen Gefährten im Reich der Elbenherrscherin Galadriel, die die Freunde mit besonderen Gaben beschenkt. Dann entbrennt ein Streit darüber, wo die Reise hingehen soll. Boromir will sich die Kraft des Rings zunutze machen und ihn gegen Sauron einsetzen. Er bedrängt Frodo so sehr, dass dieser beschließt, ganz allein nach Mordor zu wandern. Sam besteht jedoch darauf, mit ihm zu gehen. Währenddessen werden die übrigen Gefährten von Orks angegriffen: Boromir stirbt, Merry und Pippin werden verschleppt. Aragorn, Legolas und Gimli wollen die beiden retten.
Nach tagelangem Marsch treffen die drei auf eine Schar berittener Menschen aus dem Königreich Rohan, die ihnen Hinweise auf den Verbleib der beiden entführten Hobbits geben. Am Rande des Fangornwaldes verliert sich aber die Spur. Aragorn, Legolas und Gimli sind mehr als überrascht, als sie hier Gandalf wiedertreffen: Seine Macht ist gewachsen, seit er mit dem Balrog gekämpft hat und als Gandalf der Weiße wiedergeboren wurde. Er berichtet den Freunden, dass Saruman ein Verbündeter Saurons geworden sei und dass es Merry und Pippin gut gehe. Die beiden konnten in der Nacht aus dem Lager der Orks fliehen. Im Fangornwald begegnen die zwei Hobbits Baumbart, einem der Hüter des Waldes, die die Menschen „Ents“ nennen. Merry und Pippin freunden sich mit dem Ent an. Auch Baumbart weiß, dass vom Zauberer Saruman Gefahr ausgeht. Er beruft eine Konferenz der Ents ein. Nach drei Tagen des Debattierens steht fest: Sarumans Festung Isengard muss vernichtet werden. Während sich die Ent-Armee auf den Weg macht, reitet Gandalf mit Aragorn, Legolas und Gimli nach Rohan, um mit König Théoden zu sprechen. Hier muss Gandalf zunächst Schlangenzunge, den Berater des Königs, fortjagen. Schlangenzunge, ein Spion Sarumans, hatte König Théoden in seiner Gewalt. Der vom Bann befreite Théoden geht auf Gandalfs Bitte ein und zieht in den Krieg.
Doch zunächst bittet man Théoden, den Menschen von Helms Klamm beizustehen: An den Wällen dieser Festung findet die erste gewaltige Schlacht des heraufdämmernden Ringkrieges statt: Welle um Welle wird Sarumans Orkarmee von den Menschen zurückgeschlagen und schließlich vernichtet. Nun geht es zum eigentlichen Ziel: Sarumans Festung. Als Gandalf mit den Reitern von Rohan Isengard erreicht, haben die Ents bereits ganze Arbeit geleistet: Die Stadt ist zerstört und überflutet. Hier treffen die Gefährten Merry und Pippin wieder. Saruman versucht noch, den König davon zu überzeugen, mit ihm eine Allianz einzugehen, aber Gandalf verstößt ihn kurzerhand aus dem Orden. Saruman verliert dabei einen Palantír, eine magische Kugel, mit der er zu Sauron Kontakt hielt. In der Nacht entwendet der naseweise Hobbit Pippin die Kugel und blickt hinein: Er erschauert bis ins Mark, als er das Angesicht von Sauron erblickt. Gandalf ist entsetzt. Er fürchtet um Pippins Sicherheit – denn Sauron hält ihn für den Ringträger – und erwartet einen Angriff der Nazgûl. In größter Eile reitet er mit Pippin nach Minas Tirith, der Hauptstadt und mächtigsten Festung Gondors.
Unterdessen kämpfen sich Frodo und Sam über die steinigen Felshänge von Emyn Muil. Sie wissen, dass Gollum sie verfolgt. Eines Nachts gelingt es ihnen, das fortwährend vor sich hin brabbelnde Wesen zu fangen. Aus Mitleid tötet Frodo Gollum jedoch nicht, sondern nimmt ihm das Versprechen ab, sie nach Mordor zu führen. Die Reise ist beschwerlich, besonders für Frodo, der oft zurückbleibt: Der Ring wird ihm zusehends zur Last. Es geht durch die Totensümpfe bis zum Schwarzen Tor von Mordor, das aber unpassierbar ist. Unterwegs werden die Reisenden von Faramir, einem Feldhauptmann aus dem Königreich Gondor, aufgegriffen. Er warnt sie vor dem vor ihnen liegenden Weg: Dieser führt an der Stadt der Ringgeister vorbei; und die Felsen hinauf schlängelt sich lediglich eine schmale Treppe in eine finstere Höhle. Hier führt Gollum die Hobbits in eine Falle, er liefert Frodo dem spinnenartigen Monster Kankra aus. Sam kann das Ungeheuer zwar verjagen, der bewusstlose Frodo wird aber von Orks fortgeschleppt. Dem treuen Sam gelingt es jedoch, seinen Herrn auch aus dieser Gefahr zu befreien. Mehr kriechend als laufend setzen sie ihren Weg zum Schicksalsberg fort. Nach einem Ritt von mehreren Tagen erreichen Gandalf und Pippin Minas Tirith. Hier werden sie vom Statthalter Denethor empfangen, der Pippin in seinen Dienst nimmt – um Sühne für seinen getöteten Sohn Boromir zu leisten. Sein anderer Sohn Faramir scheint Denethor nichts wert zu sein: Er schickt ihn auf eine selbstmörderische Mission. Unterdessen bewegt sich auch König Théodens Trupp zurück nach Rohan. Aragorn ahnt, dass eine gewaltige Schlacht bei Minas Tirith bevorsteht. Allerdings kann er die Stadt nicht rechtzeitig erreichen, wenn er König Théoden weiter folgt. Darum trifft er eine folgenschwere Entscheidung: Er will über den Pfad der Toten reiten, der durchs Gebirge nach Gondor führt. Die Menschen dieser Gegend brachen einst den Treueid seinem Ahnen gegenüber. Seitdem irren sie verflucht als ruhelose Schatten umher. Aragorn fordert von ihnen Hilfe im bevorstehenden Kampf. Kaum ist das Heer um König Théoden in der Stadt Edoras angekommen, erscheint auch schon ein Bote Gondors: Denethor bittet um Hilfe im Kampf gegen Saurons Streitkräfte.
Denethor gebracht. Der Statthalter verliert darüber den Verstand und will sich selbst mit seinem Sohn, den er für tot hält, verbrennen. In letzter Sekunde kann Gandalf Faramir retten, Denethor jedoch stirbt. Schon rollen die Heere Mordors mit ihren Kriegsgeräten heran. Eine mächtige Ramme zersplittert das Haupttor. In diesem Augenblick erreicht endlich König Théoden mit seiner Reiterarmee das Schlachtfeld. Die Reiter von Rohan metzeln Ork um Ork nieder. Gemeinsam mit der von Süden kommenden Streitmacht Aragorns, der Schattenarmee, erringen sie den Sieg. Im Kampf mit dem Fürsten der Nazgûl fällt König Théoden. Die Verwundeten werden in die Häuser der Heilung gebracht. Hier zeigt Aragorn, dass er „heilende Hände“ besitzt, eine Eigenschaft, die dem künftigen König nachgesagt wird. Tags darauf wird beraten, was geschehen soll, denn die zweite Angriffswelle steht bereits bevor. Alle Hoffnungen der Menschen ruhen nun auf dem Ringträger Frodo: Er müsste bereits in Mordor sein, und es gilt daher, Saurons Auge von ihm abzulenken. Als Ablenkungsmanöver plant man einen Angriff auf die Wälle von Mordor. Das Heer zieht zum Schwarzen Tor und wagt dort den scheinbar aussichtslosen Kampf mit den massenhaft herausquellenden Orks.
Ausgemergelt und durstig gelangen Sam und Frodo in die unmittelbare Nähe der Öffnung des Vulkans. Nur noch wenige Schritte trennen Frodo von der Vulkanspalte. Doch jetzt, kurz vor dem Ziel, überwältigt ihn die Macht des Rings: Frodo will ihn nun doch behalten. Er steckt ihn sich an den Finger und wird unsichtbar. Sam ist entsetzt. Sauron bemerkt augenblicklich, wo sich seine wahren Feinde befinden. Sofort schickt er seine Nazgûl in Richtung des Feuerbergs. Zugleich verliert er jegliches Interesse am Befehligen seiner Truppen vor dem Schwarzen Tor – die bleiben willenlos stehen und geben den Kampf auf. In dem Moment, in dem Frodo den Ring überstreift, wird Sam von einem Schlag auf den Kopf getroffen: Er stammt von Gollum. Die Kreatur schnellt vor und wirft sich auf den unsichtbaren Frodo, beißt zu – und der vor Schmerz schreiende Frodo wird wieder sichtbar: Gollum hat ihm den Ring mitsamt dem Finger von der Hand gebissen. Voller überschwänglicher Freude tanzt Gollum hin und her. Er tritt fehl, taumelt – und fällt. Eine gewaltige Eruption erschüttert den Vulkan, als Gollum mitsamt dem Ring in die feurige Glut stürzt. Der Ring ist vernichtet, Sauron besiegt.
Als Frodo seine Augen wieder aufschlägt, liegt er in einem Bett und findet Gandalf sowie Pippin und Merry neben sich. Die Adler des Westens haben die beiden Hobbits vom Kraterrand gerettet. Groß ist der Jubel. Am nächsten Tag reitet die Gesellschaft in Minas Tirith ein. Faramir überreicht Aragorn die Schlüssel der Stadt und die Königskrone. Viele Völker schicken ihre Gesandten zum neuen König. Unter diesen sind auch Elrond und seine Tochter Arwen, mit der Aragorn nun feierlich vermählt wird. Nach vielen Tagen der Freude heißt es Abschied nehmen: Aragorn begleitet die Gefährten bis nach Isengard, wo sich Legolas und Gimli verabschieden. Gandalf setzt seinen Weg mit den Hobbits bis nach Bree fort. Diese müssen im Auenland noch eine letzte Gefahr abwehren: Das Land wird inzwischen von Saruman und Schlangenzunge beherrscht. Die heimkehrenden Hobbits vertreiben die Besetzer. Frodo verlässt Jahre später das Auenland, um mit einem weißen Schiff der Elben in den unbekannten Westen zu segeln. Doch wie Ihr die Geschichte kennt, war sie nicht wirklich vorständig! Insgeheim gab es Sauron noch und auch Morgoth und weitere Untertanen.

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