Zweifel sind ein großer Teil des Weges, den wir gehen, wenn wir uns mit unserer eigenen Identität beschäftigen.
Ich möchte mich vor vielen Personen nicht outen, weil ich das Gefühl habe, mir einfach noch nicht sicher genug zu sein. Ziemlich sicher, aber nicht genug, um zusätzlich zu meinen eigenen verbliebenen Zweifeln auch noch mit dem Unglauben anderer umzugehen.
Das Ding ist, ein Coming Out ist nicht nur für die andere Person wichtig, sondern auch für mich.
Seit ich festgestellt habe, dass ich bi bin, achte ich genau darauf, was ich sage. Ich verstecke mich. Ich spreche nicht aus, dass ich eine andere Frau gutaussehend oder cute oder heiß finde - ganz unabhängig von der Frage, ob ich mit ihr ausgehen oder mit ihr schlafen würde.
Also ja, Zweifel sind normal. Aber sie halten mich auch davon ab, einfach meine Gefühle auszudrücken, und zwingen mich dazu, mich zu verstecken.
Leider habe ich bis jetzt noch keinen guten Weg gefunden, damit umzugehen. Ich bin mir aber sehr sicher, dass mit der Zeit mehr Sicherheit und Selbstvertrauen kommen wird. Nur weil ich jetzt noch nicht bereit bin, heißt das nicht, dass ich es nie sein werde.
- Eule
P.S.: Das ist nicht das typische "Das war in meinem Alltag diskriminierend"-Format, aber es ist etwas, das viele Außenstehende nicht nachvollziehen können. Ich möchte alle dazu ermutigen, einer Person, die sich outet, ohne Zweifel zu glauben oder die Zweifel zumindest nicht auszusprechen. Es verletzt uns mehr, als ihr auch vorstellen könnt.
DU LIEST GERADE
100 Days Of Bisexuality
Non-FictionAlterade hat diese Reihe gestartet und ich schließe mich an. In diesem Buch werde ich Erlebnisse teilen, die ich als bisexuelle Person habe oder aus erster Hand mitbekomme. Einige davon lassen mich leider einfach nur den Kopf schütteln. Oder ich neh...