Kapitel 1

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Es war ein kalter, verregneter Novembermorgen. Ich fuhr mit meinem Longboard durch die grau verhangenen Straßen Kölns. Meine Gedanken schweiften um das, was vor wenigen Stunden passiert war. Ich wollte dieses Erlebnis verdrängen, doch ich schaffte es nicht. Meine Laune hatte einen neuen Tiefpunkt erreicht. Wieso hatte es bloß in so einem Desaster geendet? Aber jetzt war es zu spät. Wie hatten Ardy und ich es geschafft, so aneinander zu geraten? Es war hatte doch so gut angefangen, alles war OK gewesen. Warum musste Ardy mich mit diesen Vorwürfen überrumpeln? Und warum hatte ich mich so provozieren lassen? Vorwürfe krochen in mir hoch und Gefühle der Reue ließen mich den Kopf senken. Benommen schaffte ich es dann doch nach Hause. Doch als ich an der Tür stand zögerte ich, denn hinter dieser Tür war wahrscheinlich Ardy. Fetzen unseres letzten Gesprächs wirbelten durch meinen Kopf und schienen den Schmerz in meiner Brust ins unermessliche zu steigern. Mit schweißnassen Händen schloss ich zitternd die Tür auf, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Als die Tür offen war und ich mich umgesehen hatte, stellte ich fest, dass keiner in der Wohnung war. Sie war leer und verlassen. Eine seltsame Mischung aus Reue und Erleichterung machte sich in mir breit. Ich setzte mich aufs Sofa, ließ den Kopf hängen und dachte darüber nach, wie ich diese Situation wieder richten könnte.

Das GeständnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt