Kapitel 4

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Und nun saß ich hier, ganz alleine in unserer Wohnung, ohne auch nur eine Idee, wie ich Ardy gegenüber treten sollte. Ich wusste momentan ja noch nicht mal wo er genau war. Ich fing an mir Sorgen zu machen. Ich griff nach meinem Handy und starrte unschlüssig auf den Bildschirm. Würde er wohl dran gehen, wenn ich ihn jetzt anrufen würde? Unentschlossen schwebte mein Finger einige Sekunden über Ardys Namen. Dann tippte ich auf ‚Anruf'. Mein Atem stockte. „Tuut...Tuut." „Was willst du?", meldete sich eine gereizte Stimme. „Ich...", meine Stimme versagte und die Worte schienen mir im Halse stecken zu bleiben. Ich sammelte mich und fragte: „Wo bist du?" „Kann dir doch egal sein. Die schwule Diva ist halt auch mal gerne allein.", murrte Ardy. „Hey Ardy ich... es... es tut mir leid, was ich gesagt habe, ich habe es nicht so gemeint, weißt du." Ardy antwortete nicht. Ich wartete unsicher auf eine Antwort und lauschte dem knacken im Hörer. Letztendlich kam nur ein resigniertes Seufzen von Ardy. „Es tut mir wirklich leid, du musst doch aber auch verstehen, dass diese Situation so neu für mich ist.", sagte ich in die drückende Stille. „Was denkst du denn wie die Situation für mich war?", fragte mich Ardy daraufhin. „Ich denke, dass es schwer für dich war, dich endlich zu outen und ich war dann so ein Arsch, ich..." „Ja du warst wirklich ein Arsch!", antwortete er, doch ich hörte, dass er schon nicht mehr so sauer war, wie am Anfang. „Wo bist du jetzt eigentlich?", fragte ich während mir ein Stein vom Herzen fiel, da ich mir dieses Telefonat um einiges schlimmer vorgestellt hatte. „Ich bin am Dom.", kam es zögerlich von Ardy. „Können wir uns treffen?", fragte ich und schob ein, „bitte", hinterher. „Warte ich mach mich auf den Weg. Bin gleich da." „Okay dann bis gleich.", sagte ich erleichtert. Ungeduldig ging ich auf und ab, setzte mich und stand wieder auf, bis ich plötzlich hörte wie ein Schlüssel im Schloss herumgedreht wurde. Ich setzte mich wieder, zog mein Handy aus der Tasche und tat so, als ob ich mit jemanden schrieb. Ardy sollte nicht wissen, dass ich sehnsüchtig auf ihn gewartet hatte. Je näher die Schritte kamen, desto unsicherer wurde ich, bis ich kaum noch in der Lage war mein Handy festzuhalten. Dann stand Ardy vor mir und wir sahen uns schweigend an. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, „Willst du ein Glas Wasser oder so?", fragte ich unsicher und schob ein: „Brudi.", hinterher. Er sah mich irritiert an, so als wüsste er nicht so ganz wie er reagieren sollte. Ich hatte zumindest versucht die Stimmung aufzulockern. „Nein danke, wir sollten uns eher mal über diese Nacht unterhalten.", sagte er und fügte mit einem Lächeln ein „Brudi", hinterher. Bei dieser Bemerkung fing mein Herz an zu rasen und die Anspannung in meinem inneren schien sich etwas zu lösen. „Es tut mir echt leid, ich wollte dich nicht verletzen, aber es ist so ein großes Thema...", sagte ich, wurde aber von Ardy unterbrochen. „Ich habe irgendwie das Gefühl, dass du mit meiner Sexualität ein Problem hast.", platzte es aus ihm heraus und alle falsche Gelassenheit fiel mit einem Schlag von ihm ab. „Nein, auf keinen Fall.", erwiderte ich empört: „Es ist eher so, dass..." Wie sollte ich ihm nur meine Situation schildern? Ardy setzte sich neben mich und sah mich abwartend an, während sich meine Gedanken überschlugen. „Ich habe irgendwie schon seit längerer Zeit mehr als Freundschaft für dich empfunden." Ardy sah mich mit großen Augen an, als hätte er so eine Antwort nicht erwartet. Innerlich begann ich mich für diese Aussage zu verfluchen, gerade hatte sich die Lage zwischen Ardy und mir wieder beruhigt. Aber nein, der werte Herr Taddl musste wieder alles versauen. Wenn er nach dieser Aussage nie wieder etwas mit mir zutun haben wollte, könnte ich es nachvollziehen. Ich sah kurz zu Ardy, der mich immer noch erstaunt ansah, und schluckte. „Meinst du das ernst?", fragte er mich unsicher. Zögerlich nickte ich, ohne ihn dabei eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Ardy seufzte, ich sah ihn an und war überrascht, denn er sah erleichtert aus. „Kannst du bitte irgendwas dazu sagen? Es wird langsam unangenehm.", versuchte ich das Schweigen zu brechen. Anstatt jedoch etwas zu sagen, beugte er sich vor und drückte sanft seine Lippen auf meine. Ich zuckte überrascht zusammen, doch dann erwiderte ich den Kuss. Ich hätte vor Glück schreien können, doch dann hätte ich diesen unglaublichen Kuss unterbrechen müssen, deswegen beließ ich es bei einem inneren Freudenschrei. Auch Ardy schien diesen Kuss zu genießen, denn er hatte verträumt die Augen geschlossen. Nach gefühlten 80 Jahren lösten wir uns schwer atmend voneinander und sahen uns leicht verwundert an. „Wow.", flüsterte Ardy und lächelte mich schüchtern an. „Das sollten wir öfters machen.", erwiderte ich, während ich versuchte wieder genug Luft in meine Lungen zubekommen. Ardy grinste mich an und küsste mich erneut.

ENDE


Soo das war unsere erste Fanfiction, wir hoffen ihr konntet ein wenig lachen und die Story hat euch gefallen. Wir fänden es richtig cool, wenn ihr uns einen Kommentar schreibt, damit wir wissen wie die Fanfiction ankommt.

LaLaCa

Das GeständnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt