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Venus atmet den Duft von Mars' Haaren ein, spürt den zyklischen Rhythmus ihres Herzens an ihrer gewölbten Hand: stetige Morgen in Satin verschnürt; scheue Bewegungen: ein Semikolon. Ein noch unsicherer Punkt in peristaltischer Metamorphose. Ein Sehnen, das sich im Herzen noch ausdehnt, von Hoffnung erkrankt, von Angst vergiftet.

Ob die Sterne sich auch so davor fürchten, in ihrer eigenen Hitze zu ertrinken, wie es das menschliche Herz tut?

Ihre Seelen sind leicht, Planetenkörper aneinandergesenkt und die nackten nebelklaren Hälse noch wund von der Intensität ihres Zusammenpralls.

Da ist ein metallisches Glitzern in ihren Augen, aufgerissene Verzweiflung von Innen nach Außen gewölbt. Von der Seele weg, zu den Bewegungen hin.

Venus und Mars.

Verkapselte Lungenblüten zitternd beim Atmen, Glieder sind mit Seide verschlungen.
Wispern und Lachen, Geräusche zwischen Wünschen und Wunschlosigkeit flimmern an ihren schüchternen Gaumenhöhlen: ein gewölbter Horizont zwischen Herzen und Zähnen.

Kosmoskinder, beginnendes Liebesgeschwür.

mondsichellippenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt