Ihre Körper erheben und senken sich wie Blumenköpfe, die immer wieder von neuem aufkeimen und sie vergraben ihre Rosendornhände - spitz und ungeduldig - in der weichen Haut des anderen.
Ein Festhalten in bröckelnder Welt, eine Herzensentbindung. Venus und Mars.
Unter ihren Lippen sprießen neu erblühte Kometen, gerötet von der Kälte des Dezembers, bitteren Mondlichtern, die auf ihren warmen Schöpfen süß verglühen.
Mars streicht über Venus' Armbeuge: blaue Linienverläufe, Sternennachtgebilde, und fragt sich, wie es wäre, sie zu lieben:
sich selbst hinzugeben,
[sich selbst hinzugeben,]
[[sich selbst hinzugeben,]]
bis sie nur noch eine ausgehöhlte Hülle aus zusammengekratzten Herzstücken ist. [Die süßeste Form der Aufopferung.]
Mars denkt an Rilke, seidene Worte zu Bedeutung erhellt: Wie soll ich meine Seele halten, daß sie nicht an deine rührt?
Erleuchtete Kapillaren flackern und Mars fällt einen Entschluss, irgendwo in der Epilepsie zwischen Tag und Traum, dem Horizont zwischen Herz und Zähnen:
Geheimnisnebel lichtet sich.
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mondsichellippen
Poetryvon venus und mars: kosmoskinder und liebesgeschwür, im winter in blüte gebrochen.