Kapitel 2

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„Hier, dein versprochener Drink. Ich hoffe Sex on the Beach ist okay für dich?" Ich grinse Lisa frech an, das war zweideutiger als beabsichtigt.
„Den Drink nehme ich gerne, den Rest überlege ich mir noch." sagt sie lachend und wird dabei leicht rot. Hat sie gerade mit mir geflirtet oder war das Einbildung?
Wir trinken einen nach dem anderen. Das Spiel ist mittlerweile vergessen und alle haben eine Menge Spaß.
„Cleo, tanzt du mit mir?" Die sonst so schüchterne Lisa schleift mich auf die Tanzfläche und gibt Gas. Sie bewegt ihre Hüften im Takt der Musik und schaut mir dabei intensiv in die Augen. Verdammt, warum ist mir vorher nie aufgefallen wie gut sie aussieht. Ihre schüchterne Art ist wie weg geblasen und sie tanzt mich lassiv an.
„Ich muss zur Toilette. Kommst du mit?" ihr Blick nagelt mich fest.
„Klar doch" wir quetschen uns durch die Menge bis zur Damentoilette. Lisa öffnet eine Kabinentür.
„Ich warte hier auf dich" sage ich zu Lisa, doch anstatt auf die Toilette zu gehen, kommt sie auf mich zu und bleibt nur Zentimeter vor mir entfernt stehen.
„Wow, was wird das denn?" völlig überrascht von dieser Aktion weiß ich gar nicht was ich sagen soll.
„Das wollte ich schon ziemlich lange tun, doch bisher hat mir der Mut gefehlt." sie zieht mich näher zu sich heran und schon berühren ihre Lippen meine. Ich verfalle in eine Art Schock starre und sie lässt von mir ab.
„Es tut mir leid, ich hätte das nicht tun sollen. Das war dumm von mir" mit Tränen in den Augen weicht sie meinem Blick aus. „Ich hätte wissen müssen, dass du nicht so fühlst und..." sie verstummt. Ich kann sie so traurig nicht sehen. Ihr Mut ist völlig verschwunden und sie tut mir leid. Ohne zu überlege hebe ich ihr Kinn an, bis sie mir in die Augen schaut. Sie sieht so verletzlich aus. Ich weiß nicht wieso ich den Drang verspüre es zu tun und ich weiß nicht ob es richtig ist aber ich lege meine Lippen auf ihre. Wir haben einen langen und intensiven Kuss. Als wir uns voneinander lösen strahlt sie mich an. Ich bekomme direkt ein schlechtes Gewissen. War das ein Fehler?
Doch bevor ich darüber nachdenken kann zieht sie mich wieder zu sich und küsst mich. Viel intensiver als vorhin. Sie scheint ihren Mut wieder gefunden zu haben und beißt mir leicht auf die Lippe. Ihre Zunge sucht Einlass und findet meine. Ich muss zugeben,dass sie verdammt gut küssen kann. Meine Hände fahren ihren Rücken auf und ab und auch ihre stehen nicht still und landen auf meinem Hintern. Gerade als wir alles um uns herum vergessen öffnet sich die Tür.

Wie ertappt lösen wir uns von einander. Ich drehe mich Richtung Tür und sehe in strahlend blaue Augen. Jessica López kommt auf Stützen in die Damen-Toilette und bleibt bei unserem Anblick stehen.
„Darf ich mal vorbei oder seid ihr beide noch beschäftigt?" sie sieht mich eindringlich an und zieht eine Augenbraue hoch. Ein merkwürdiges Kribbeln durchströmt mich und wie aus Reflex entferne ich mich von Lisa.
„Wir Ähm...Nein,wir sind nicht..." stammel ich mir zusammen und sie geht an uns vorbei.
„Wir sind nicht was?" Lisa schaut mich mit Tränen in den Augen an und stürmt an mir vorbei.
„Lisa,warte doch. Lass mich..." und weg ist sie.
„VERDAMMT..." Ich stütze mich auf dem Waschbecken ab und schaue in den Spiegel. Lisa ist echt eine tolle Frau aber könnte sie mehr für mich sein? Ich hätte sie nicht Küssen sollen...
Ich drehe mich um und stoße beinahe mit Jessica zusammen, die mit ihren Gehstützen nun ziemlich ins Wanken gerät. Ich schlinge meine Arme um sie, damit sie nicht stürzt. Ihr süßlicher Duft steigt mir in die Nase und ihre Nähe fühlt sich verdammt gut an.
„Ähm...ich denke du kannst mich jetzt los lassen." sie sieht mich etwas verwirrt an.
„Klar...Sorry...also fürs umrennen und so" wieso zur Hölle bekomme ich in ihrer Nähe keinen einfachen Satz zusammen?
„Kein Thema. Ist ja nichts passiert." sie lächelt mich an und sortiert ihre Stützen.
„Brauchst du Hilfe mit den Dingern? Ich bin übrigens Cleo." Ich versuche gelassen und cool rüber zu kommen obwohl ich das gerade eindeutig nicht bin.
„Freut mich, ich bin Jess. Kennen wir uns nicht von irgendwo?" Sie sieht mir direkt in die Augen. Meine Knie werden weich.
„Wir spielen im selben Verein." antworte ich so gelassen wie möglich.
„Ah, dann werden wir uns dort wohl schon begegnet sein. Deine Freundin wartet bestimmt auf dich. Ich will dich nicht aufhalten." sie zwinkert mir zu und geht an mir vorbei.
„Sie ist nicht meine..." zu spät. Das hat sie wohl nicht mehr gehört.

Das Spiel mit der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt