Chrismas

Croissants and Hot Chocolate

Chan Pov

Ich gähnte, bevor ich mich glücklich in meinem Bett drehte.

Es war so schön wieder zuhause zu sein. Seit wann war meine Decke eigentlich so warm und weich? Hatten meine Eltern sie ausgetauscht? Müde öffnete ich meine Augen einen Spalt.

Kurz erschrak ich, doch dann bemerkte ich, wer der hübsche Junge neben mir war. Genießerisch ließ ich mich wieder sinken und schlang meine Arme um ihn. Er war ja sicher sowieso noch im Traumland, also würde er dies nicht weiter bemerken. Komischerweise drückte er sich Sekunden später näher an mich.

Ich war wirklich verloren. Schon wenn mich ein anderer Mann nur umarmte, begann mein Herz so zu rasen? Wahrscheinlich wusste ich einfach nicht mehr, wie sich so etwas anfühlte, da ich lange niemanden mehr so umarmt hatte. Ich hatte seit Jahren mehr keine Beziehung mit jemandem gehabt. Wie wäre es jetzt mit Jisung?

Das wäre verrückt, ich kenne ihn erst einen Tag und bin wahrscheinlich einfach nur überfordert mit der Situation.

„Guten Morgen." Murmelte Jisung plötzlich und riss mich aus meinen Gedanken. Sofort löste ich mich und rollte mich zur Seite. „Wieso rollst du denn weg? Es war gerade so schön warm." Meinte er und rutschte einige Zentimeter zu mir.

„Willst du, dass ich dich umarme?" Verschlafen nickte er. Eigentlich wollte ich es doch auch. Meinte ich zu mir selbst und kuschelte mich wieder an Jisung.

Nach einigen Minuten wurde es aber ein wenig ungemütlich und ich legte mich auf den Rücken, um ihn auf mich zu ziehen, sodass er fast als Decke diente. Vorsichtig zog ich meine eigentliche Decke aber noch über uns, weil er sonst wahrscheinlich frieren würde. Das wollte ich nicht.

Schläfrig schmiegte er sich an meine Brust und blieb dort liegen.

Ich musste wohl nochmals eingeschlafen sein, denn jetzt war es schon sehr hell draußen. Auf einmal ertönte ein Klopfen und meine Mutter steckte ihren Kopf durch den Spalt in der Tür.

„Mom-" Japste ich erschrocken und krallte mich an Jisung.

„Oh, Entschuldigung, ich wollte nur sehen, ob ihr schon wach seid. Ich habe das Essen angerichtet, ich und dein Vater haben schon gegessen, wir gehen heute den letzten Tag arbeiten, bis heute Abend." Sagte sie noch, bevor sie wieder verschwand.

„Ich hoffe sie denkt jetzt nichts Schlimmes." Jisung kicherte leise.

„Komm schon, wir sind doch erwachsen, das ist erlaubt." Erklärte er mir schmunzelnd.

„Klar, aber trotzdem." Er musterte mich.

„Wäre das denn so schlimm?" Kurz blickte ich um mich, dann schüttelte ich den Kopf.

„Eigentlich nicht. Wie alt bist du überhaupt?" Lenkte ich gekonnt vom Thema ab.

„Siehst du. Und ich bin einundzwanzig, ich habe gehört du bist fünfundzwanzig?" Mit dem Kopf wackelnd stimmte ich zu.

„Richtig." Jisung löste seinen Blick wieder und machte es sich auf meiner Brust gemütlich. „Wir sollten dann auch aufstehen und etwas essen. Soll ich dich runtertragen?"

„Gern." Murmelte er nur und kuschelte sich an mich. Vorsichtig stand ich auf und zog gleich zwei gemütliche Pullis aus meinem Schrank. Jisung entledigte sich seinem Oberteil selbst, sodass ich ihm das neue schnell überstreifen konnte. Mich selbst zog ich natürlich auch an. Als ich mich auf den Weg nach unten machte, klammerte Jisung sich an mich. Ich wusste nicht wirklich, wie ich ihn halten sollte, weshalb ich dann eine Hand zögernd unter seine Schenkel legte, um ihn an mich zu pressen.

Unten setzte ich ihn auf einen der gemütlichen Küchenstühle. Er ließ mich los und lächelte warm.

„Soll ich uns vielleicht Kakao machen?" Fragte ich dann und er nickte. Augenblicklich hatte ich die Milch warm gemacht und suchte das Kakaopulver. Ich fand es in einem der vielen Schränke, danach brauchte ich nur noch ein wenig Zucker und Nelke. Zum Glück standen die Gewürze noch dort, wo sie schon immer waren.