11 | Realität

154 7 0
                                    

Viele Stunden später.

Y/n's Perspektive.

,,Es siehst so aus als würdest du deine Hand zerdrücken", meldet sich Harin neben mir zu Wort und ich seufze müde.

,,Ich massiere sie und es tut so weh", ich halte ihr mit quälenden Gesicht meine Hand hin. Harin lächelt mich mitfühlend an und drückt meine Hand sanft.
Um uns wird viel gesprochen, da nun seit fünf Minuten das Ende der ersten Vorabi-Klausur ist und jeder von jedem wissen möchte, was er oder sie geschrieben hat.

Letztlich bin ich froh, dass ich das Wochenende mit Namjoon und den anderen gelernt habe. Es hat sich als nützlich erwiesen.

,,Taehyung hat vorgeschlagen uns beide nach Hause zu fahren", erwähnt Harin plötzlich und ich bleibe sofort stehen.
Mit weiten Augen schaue ich meine Freundin an, welche verwirrt zurückschaut.

,,Hey, ich muss da durch", eine genervte junge Stimme ertönt hinter mir und prompt werde ich unsanft zur Seite geschoben. Etwas empört schaue ich zu der Person und erkenne ein Mädchen, welches bestimmt aus der Unterstufe ist.

Frech.

,,Passt das für dich?", fragt mich Harin und zieht mich sanft zur Seite. Mit entgeht nicht, wie sie dem Mädchen einen genervten Blick zu wirft. Als sie sich an mich wendet lächelt sie sanft.

Nun, natürlich passt das nicht für mich. Aber wie sollte ich ihr das erklären? Niemand von meinen Freunden weiß, dass ich mal etwas für Taehyung übrig gehabt habe. Deswegen erwidere ich ihr Lächeln und sage ihr, dass das für mich passe.

Während wir uns nach draußen bewegen, frage ich mich, warum Taehyung vorgeschlagen hat, uns nach Hause zu fahren? Wir teilen zwar die gleichen Freunde, aber es ist trotzdem überraschend, dass er es angeboten hat.

Als wir auf dem Parkplatz ankommen, können wir Taehyung sofort sehen.
Er scheint sich angeregt mit jemanden zu unterhalten, beim näher Betrachten, wirkt seine Miene sehr ernst und seine Stimme etwas angespannt.

,,Hey!", begrüßt ihn Harin gutgelaunt. Sie scheint nichts von seiner Laune zu merken. Taehyungs Augen weiten sich für einen kurzen Moment und er murmelt ein diskretes Ich lege jetzt lauf.

Dann lächelt er. Und ich merke, dass dies seine Augen nicht erreicht. Mir gefällt nicht, dass es mir aufgefallen ist.

,,Wie waren so eure Klausuren?", fragt er uns so gelassen wie er kann. Er schaut mich dabei kurz an.

,,Gut", ist alles, was ich über meine Lippen kriege und blicke zu Harin, welche ihn gelassen von ihrer Erfahrung erzählt.

,,Wie lief es bei dir?", fragt ihn Harin, als wir endlich im Auto sitzen. Zu meinem Pech sitzt sie hinten und ich vorne, auf dem Beifahrersitz.

,,Bei mir?", fragt Taehyung und klingt dabei etwas gedankenverloren. Ehe er antwortet, schnallt er sich schnell an und startet den Motor. ,,Es war okay, schätze ich. Wenigstens habe ich jetzt eine Ahnung, wie es in der richtigen Prüfung sein wird." Seine Stimme klingt etwas leise, weshalb sich Harin etwas mach vorne gelehnt hat und ihren Kopf praktisch zwischen die Kopfsesseln geschoben hat.

,,Ach, wird schon", sie lächelt ihn aufmunternd an und lehnt sich wieder zurück und schnallt sich an.

,,Du hast vergessen dich anzuschnallen", erinnert mich Taehyung mit Bedacht.
Ich setze mich sofort etwas auf und greife mit warmen Wangen zum Gurt um mich anzuschnallen. Vielleicht ziehe ich etwas zu schnell dran, den der Gurt bleibt kurz stecken. Leise fluchend wiederhole ich den Vorgang und schnalle mich zögernd an. Meine Hand tut immer noch weh.

,,Alles okay mit deiner Hand?", fragt mich Taehyung verwundert, als er sieht dass ich sie massiere und dabei leicht die Luft einziehe.

,,Ja, alles gut", versuche ich so gelassen wie möglich rüberzubringen.
Taehyung nickt nur und fährt vorsichtig vom Parkplatz runter.
Während der Fahrt diktiert Harin ihm ihre Adresse und unterhält sich die ganze Zeit mit Taehyung. Manchmal versucht sie mich miteinzubeziehen, aber ich antworte nur halbherzig. Ich weiß, dass sie es nur gut meint, aber mir ist nicht danach zu reden. Besonders, wenn Taehyung in der Nähe ist.

Irgendwann halten wir vor Harins zu Hause und ich versuche mich innerlich zu beruhigen, als sie sich von uns verabschiedet und aussteigt.

,,Gut, dann geht's ab zu dir", kommt es nach einem räuspern von Taehyung und er fährt wieder los. Ich lächle leicht gequält und schaue aus dem Fenster.

,,Möchtest du Musik h—", Taehyungs Stimme wird unerwartet von einem Anruf unterbrochen. Er wirft sofort einen prüfenden Blick auf das Display seiner Innenausstattung und als ich zu ihm sehe, merke ich, dass sein Gesicht etwas blass wirkt.

Verwundert schaue ich von ihm weg und zum Display.

Vater steht dort in dicken Buchstaben.

___
Es wird spannend ;)

Never let you know ✔︎ | k.th x Reader [texting]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt