Save me! Hold me! Love me! (BTS)

Kapitel 3

Am frühen Nachmittag traf ich im Prudential Center ein und brachte als erstes meine Arbeitsmaterialen in den Behandlungsraum. Als ich diesen betrat, lagen Jin, Yoongi und Jimin aneinander gekuschelt auf den Isomatten und schliefen. Geräuschlos stellte ich die Tasche ab und verließ leise den Raum. Wollte sie auf keinen Fall wecken. Anschließend ging ich zu Luca, wollte noch ein paar Sachen mit ihm besprechen. Nachdenklich saß er auf einem der Stühle, auf dem Tisch waren mehrere Stapel Papiere, die seine volle Aufmerksamkeit erhielten.

„Hey großer" begrüßte ich ihn und ließ mich auf dem freien Stuhl nieder. „Lästiger Papierkram?"

„Kannst mir gerne helfen" grinste er mich an. Dankend lehnte ich ab, ich fand das jetzt nicht so aufregend. „Ich hab hier was für dich. Bitte unterschrieben an mich zurück. Und... Es tut mir leid" flüsterte er den letzten Teil kaum merklich, während er mir einen großen Briefumschlag in die Hand drückte. Schnell erhob er sich und wollte den Raum verlassen.

„Moment. Was genau tut dir leid? Hey. Lass mich hier nicht so stehen" beschwerte ich mich, doch er war schon verschwunden. Das konnte nichts gutes bedeuten. Ich öffnete den Umschlag und holte einen Stapel Papiere hervor. Das erste war ein Verschwiegenheitsvertrag. Sowas kannte ich schon von meinem vorigem Arbeitgeber. Sorgfältig las ich mir alles genau durch und unterschrieb diesen. Dann folgte ein vorläufiger Arbeitsvertrag über acht Wochen. Auch diesen las ich mir prüfend durch, doch mit einigen Punkten davon war ich nicht einverstanden. Die Member mit den bestmöglichen Behandlungen und Therapien behandeln verstand sich von selbst. Rund um die Uhr erreichbar sein, war mir ebenfalls bekannt und konnte damit Leben. Keine Beziehung mit einem Member eingehen. Verständlich. Kontakt aufs nötigste Beschränken fand ich dagegen schon problematischer. Um sie optimal zu behandeln, musste ich ihre Routinen, ihre Trainingseinheiten, ihre Probleme kennen, das beinhaltet in der Regel etwas mehr Kontakt. Gegenseitiges Vertrauen war wichtig dafür. Ich strich diesen Punkt durch und schrieb eine ausführliche Erläuterung dazu. Ich sollte mich als Mann verkleiden, wenn ich mit den Membern unterwegs war. Wie bitte? Ich bin 1,63m klein, offensichtlich eine Frau, wie sollte das funktionieren? Und der letzte Punkt war, ich sollte meine Frisur zu einer Männerfrisur ändern. Hallo? Das ist nicht deren Ernst? Jetzt wusste ich, was ihm leidtat. Er wusste, dass ich meine Haare unter diesen Umständen niemals abschneiden lassen würde. Ich liebte sie. Ich strich den letzten Punkt komplett durch. Weiter gings auf der letzten Seite. Vertragsbruch zieht eine Geldstrafe mit sich, die sofortige Kündigung und ein unwiderrufliches Kontaktverbot. Echt strenge Regeln.

„Hast du unterschrieben...?" hörte ich Luca hinter mir flüstern und überreichte ihm schweigend die Papiere. Kurz überflog er sie. „Ich hab gewusst, dass du das nicht so unterschreiben wirst. Ich werde es so zurückschicken, aber versprechen kann ich nichts" erklärte er und faxte es.

„Ich weiß. Vorausgesetzt sie sind mit den Änderungen einverstanden, wie geht es die nächsten Tage und Wochen weiter?" erkundigte ich mich. Er überreichte mir einen Zeitplan, den er noch etwas verfeinert hat.

„Bis Anfang April sind wir in den Staaten, dann geht's nach Südkorea für zwei Wochen und dann weiter nach Thailand, Indonesien, Philippinen, Hongkong und Sydney, danach wieder zurück nach Asien. In Seoul kannst du bei mir schlafen, ich hab dort ein kleines Apartment in der Nähe ihrer Unterkunft. Für alles andere bekommst du selbstverständlich ein Hotelzimmer gestellt, genauso wie die Flugtickets. Das müsstest du kennen. Wichtig ist, dass dein Reisepass und deine Impfungen vollständig sind?" erkundigte er sich.

„Jawohl, alles gültig und komplett" erwiderte ich, während ich den Plan studierte. Sie hatten echt viele Termine in sehr kurzer Zeit. Allerdings waren nur die Termine für die nächsten acht Wochen eingetragen. „Wie lange geht die Tour insgesamt?"

„Bis 10. Dezember" meinte er.

„Uff. Das sind noch 9 Monate... Das ist heftig" ich hab vorher für eine Schauspielerin gearbeitet. Ihr Zeitplan war schon stressig, aber nichts im Vergleich mit diesem.