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Der wirklich letzte Tag. Die wirklich allerletzte Hoffnung. Wie würde Louis reagieren, wenn er mich wieder sehen würde?
Würde er mir weiterhin aus dem Weg gehen?
Würde er so tun, als wäre alles in Ordnung?Ich packte gerade meine letzten Klamotten, als es klingelte. Mum war schneller als ich, weshalb ich nur lauschte, wer es war.
„Harry, dein Taxi ist da!" rief sie und ich hörte, wie sie dem Fahrer einen Tee anbot.
„Komme!" Ich schloss meinen Koffer und blickte ein letztes Mal auf dieses Bild. Wie sehr ich mir wünschte, dass alles wieder so sein würde wie früher. Sollte ich das Bild mitnehmen? Dann hatte ich wenigstens ein kleines Bisschen von ihm. Auch, wenn es nicht im Ansatz damit vergleichbar war, was ich vorher besaß. Ich hätte es mehr schätzen müssen. Jede Sekunde mit ihm hätte ich mehr schätzen müssen. Ich besaß meine ganze Welt und nun... nun besaß ich nur noch ein Stück Erde und dieses Stück Erde war das Bild.
Ich schnappte es mir und packte es in den Koffer zu meinen Klamotten, bevor ich die Treppen herunter ging.„Hi." begrüßte ich den Fahrer, welcher mittlerweile in der Küche mit einer Tasse saß.
„Hallo, Harry." lächelte er. Ich mochte ihn. Er war wirklich sympathisch und sprach oft mit mir über belangloses Zeug, doch er wusste auch, wenn ich lieber meine Ruhe haben wollte.
„Hast du deine Zahnbürste?" fragte Mum, während sie die leere Tasse meines Fahrers, Mike, aufräumte.
„Ja."
„Genug Unterhosen?" Wie könnte die Verabschiedung auch anders verlaufen, als so.
„Ja, Mama." antwortete ich.
„Deinen Teddy?"
„Mama!"
„Okay, okay. Schon gut. Pass auf dich auf und ruf mich an, wenn du angekommen bist. Ich liebe dich."
„Ja, mach ich. Hab' dich auch lieb." lächelte ich und drückte sie in eine Umarmung, als ich ein Schniefen hörte.
„Mum, ich bin doch in sechs Monaten wieder da. Außerdem sehen wir uns sicher noch früher."„Ich weiß, ich weiß. Tut mir leid." Sie löste sich aus der Umarmung, woraufhin ich ihre Tränen weg wischte. Und viel fehlte mir nicht, bis mir auch die Tränen gekommen wären, doch ich wollte jetzt nicht heulen. Nicht schon wieder. Ich hatte in letzter Zeit so viele Tränen vergossen, wie ich es in meiner ganzen Lebenszeit noch nicht getan hatte.
„Und Mike! Fahr bitte vorsichtig."„Natürlich." antwortete er freundlich. An Höflichkeit und Respekt fehlte es ihm wirklich nicht.
„Melde dich bei mir, wenn es etwas Neues mit Louis gibt, ja?" flüsterte sie, während Mike zum Auto lief und die Tür öffnete. Ich nickte und setzte mich auf den Beifahrersitz. Je nach Laune entschied ich mich immer spontan, ob ich hinten Platz nahm oder doch lieber neben Mike. Und ich entschied mich für Ablenkung. Das, was ich dringend brauchte, jetzt, bevor ich Louis wieder sehen würde. Und es machte mich verdammt nervös.
„Wie waren die Tage zu Hause?" fragte er, während er den Motor startete und die Einfahrt heraus fuhr.
„Gut." antwortete ich ehrlich. Naja zumindest so halb ehrlich.
„War schön, Mum und Gem wieder zu sehen."„Ich frag mich sowieso immer, wie du das aushältst, mit so jungen Jahren, so lange von der Familie weg zu sein." Hatte ich eine andere Wahl? Ich zuckte mit den Schultern.
„Aber du hast ja die anderen Jungs dort und wenn du immer erzählst, dass sie wie deine zweite Familie sind. Dazu bist du fast immer beschäftigt also bleibt doch nicht viel Zeit, um Heimweh zu haben, oder?"
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What if? ~ Larry Stylinson
FanfictionWas, wenn? Harry, Louis Niall, Liam und Zayn. Die Mitglieder der womöglich erfolgreichsten Band weltweit. Doch so viel Gutes ihr Erfolg als One Direction bringen mag, so hat es auch seine Schattenseiten. Hinter der Fassade läuft das Leben der Jungs...