Prolog

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Heute. Schwanstraße 23. Einfamilienhaus.

Die letzen Umzugskartons wurden endlich in unserem neuen Haus im Eingangsbereich und im Wohnzimmer abgeladen und die Umzugshelfer machten sich endlich aus dem Staub. Einer dieser Helfer machte mich nämlich mit diesen braunen verwuschelten Haaren, die unter seiner Cap hervorragten, und seinen bezaubernden Augen die mich eindringlich anschauten während er mich fragte wohin er einen Karton hinstellen sollte, ziemlich nervös. Wie man dieser Schilderung entnehmen kann stehe ich auf Männer aber nicht nur das. Ich bin seit drei Jahren als bisexuell geoutet.

In meinen Gedanken an den Umzugshelfer versunken hörte ich plötzlich meine Mutter rufen
«Feli! Kommst du mal her ich brauche hier deine Hilfe!»
«Jaaa ich komme» und verdrehte dabei die Augen. Der Umzug löste in mir schon genug Stress aus, da es mir sehr schwer fiel mich in meiner Heimat zu verabschieden.
Aber das war meiner Mutter total egal denn alles was ich fühle war ihr egal. Im Moment kann ich es ihr nicht verübeln denn ihre Mutter also meine Oma verstarb vor kurzem und das ist auch der Grund weswegen wir umgezogen sind. Wir sind nämlich in das alte Haus meiner Oma gezogen. Außerdem gab es hier ein gutes Jobangebot für meine Mutter wo sie sogar mehr verdienen würde.
Das brauchen wir definitiv
Dachte ich mir denn meine Mutter war mit meinem kleinen Bruder ganz alleine. Eigentlich ist James mein Halbbruder denn wir haben verschiedene Väter seiner verstarb vor zwei Jahren und seitdem ist meine Mutter eine Witwe weswegen es ihr psychisch nicht so gut geht und sie oft mit uns überfordert ist. Von meinem Vater hatte meine Mutter sich getrennt als sie den Vater von James kennenlernte.
Hätte sie lieber bei Dad bleiben sollen der lebt wenigstens noch.

Nachdem ich meiner Mutter mit den ganzen Kartons half ging ich sofort in mein neues Zimmer, was schon halb eingerichtet war und schlief relativ schnell ein.

Der Sonntag war ganz ruhig in unserem neuen Haus. Meine Mutter war mit James morgens um die Ecke Brötchen holen und wir frühstückten zusammen. Meine Mutter versuchte mal wieder - erfolglos - aus mir rauszukriegen wie ich mich wirklich fühle.
«Feli Schatz wie geht es dir jetzt mit dem Umzug?»
James verzog das Gesicht denn er wusste wie ich ganz genau, dass sie das nicht interessierte. Trotz seiner dreizehn Jahren verstand er unsere Mutter sehr gut.
«Ja ganz okay. Mal schauen wie die neue Schule ist.» antwortete ich
«Das erste Mal kann ich dich morgen fahren und auch abholen. Ab Dienstag fährst du bitte Bus. Es fährt extra ein Bus für die Schüler dieser Schule»
«Na toll dann wird ja alles voller Schüler sein wenn ich Bus fahren muss ab Dienstag.»
«Wo ist denn das Problem??»
«Boa Mama immer versuchst du dich um mich zu kümmern aber dann wenn ich dir mal was wichtiges sage vergisst du es. Ich kann das nicht so gut mit so vielen Menschen. Nennt man auch soziale Phobie» Im Laufe meines Vortrages wurde ich immer lauter und das konnte meine Mutter gar nicht abhaben.
«In dein Zimmer jetzt!» schrie sie
Kommentarlos verließ ich den Tisch streifte beim Vorbeigehen als Zeichen der Liebe nochmal James's Schulter und ging hoch.
Ich kann meine Mutter wirklich nicht leiden!

Famous  (Schülerin x Lehrer/Lehrerin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt