Die Sonne schien über dem Land und tauchte es zum wahrscheinlich letzten Mal dieses Jahr in ihr nunmehr goldenes Licht. Ein Kind saß am Rande eines kleinen Teiches und fragte sich, ob die Enten, die auf dem Teich schwammen, wohl das Gefühl hatten, auf der Sonne zu schwimmen, denn die Reflexion des Lichtes auf dem Teich war ungeheuer realistisch.
Der Junge selbst saß freilich im Schatten, denn seine Mutter hatte ihm, zu seinem großen Ärger, verboten, all zu lange in der Sonne zu spielen, und was seine Mutter sagte, musste das Richtige sein, schließlich war sie eine Frau. Wie seine Oma. Und da er später mal so werden wollte wie sie, musste er jetzt schon damit anfangen, auf sie zu hören.
Mit einem Schlag verschwand die Sonne hinter einer Wolke. Sie hatte ohnehin schon tief gestanden und der Junge bezweifelte, dass sie noch einmal wieder auftauchen würde. Seufzend griff er neben sich und fing an, seine Stifte wieder in die Tasche zu packen. Es war auf jeden Fall Zeit zu gehen, bevor seine Eltern ihn zum Abendessen suchen kamen.
Gerade als er aufstehen wollte, kam ein leichter Wind auf, und die von ihm bemalten Blätter flogen durch die Gegend. Er versuchte verzweifelt, sie einzufangen, doch ein paar von ihnen flogen trotzdem in den Teich. Als sie auf der Wasseroberfläche auftrafen, verschwammen die gemalten Figuren, trieben ihre Blüten über das weiße Papier und liefen schließlich bis zur Unkenntlichkeit aus. Traurig sah der Junge zu, wie seine Kunstwerke zu einem Strudel verschiedener Farben wurden, dann macht er sich auf dem Weg nach Hause. Seinem Vater würde er ja sowieso erzählen müssen, dass er mit den anderen Jungen Fußball gespielt hätte, sonst wäre er wieder so furchtbar enttäuscht von seinem Sohn. Aber seiner Großmutter hätte er die Bilder gern gezeigt, war sie doch die einzige, die ihn dafür lobte.
Er atmete theatralisch aus, versicherte sich selbst noch einmal, dass er es wirklich ganz besonders schwer hatte und schlug dann endgültig den Nachhauseweg ein.
Am Teichufer zurück blieb ein einzelnes Blatt; obwohl es an einer Seite nass war, konnte man die Prinzessin darauf noch erkennen. Sie trug ein wunderschönes Kleid, das von kindlicher Hand mit schleifen und Perlen verziert worden war. Die Farbe war jetzt, im langsam schwindenden Licht nicht mehr so gut zu erkennen. Das einzige, was noch ins Auge stach, war der in krakeliger Kinderschrift daneben geschriebene Name, der die Prinzessin bezeichnete: Mara.***
Hey Leute :)
Also ich hab bemerkt, dass viele (also im Verhältnis zu den Gesamt-reads) Leute nur den Prolog lesen. Vielleicht ist er ein wenig verwirrend, er hat auch erstmal nicht so viel mit der restlichen Handlung zu tun. Vielleicht werdet ihr ja dadurch neugieriger :)
Viel Spaß noch ^^
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Heute bin ich Mara
Novela JuvenilMara lebt hinter verschlossenen Türen. Dort ist sie sicher, denn dort kann niemand sie sehen. Doch manchmal wünscht sie sich einfach, aus ihrem selbstgewählten Gefängnis fliehen zu können.. * Alex wünschte sich er wäre anders. Doch wer hat schon E...