Kapitel 1

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Melody: 

Ich gähnte, als ich mich müde in meinem Bett aufsetzte. Ich schlug meine Bettdecke zur Seite und schlurfte in die Küche, wo ich mir erst einmal einen Kaffee machte. Danach ging es mir schon um einiges besser, ohne meinen Morgenkaffe würde ich wirklich nicht überleben. 

Eine gute halbe Stunde später machte ich mich dann auf den Weg ins Büro. Im Kopf ging ich schonmal alles durch, was ich heute machen müsste, eine Sitzung organisieren, eine Präsentation für morgen vorbereiten und die bevorstehende Dienstreise, die wahrscheinlich wegen den Geldmängeln sowieso abgesagt werden würde, weiter planen. 

An meinem Platz angekommen, schaltete ich meinen Computer an und wollte gerade anfangen zu tippen, da öffnete sich meine Bürotür und Mr Gracia stand vor mir. Ich schaute meinen Chef verwirrt an. Er seufzte bedauernd und sagte, "Es tut mir wirklich leid Ms Lopez, jedoch müssen wir ihnen wegen Geldmangels kündigen". Ich schaute ihn entsetzt an, nickte dann jedoch woraufhin Mr Gracia den Raum verließ. Schnell packte ich meine Sachen zusammen und ging nach Hause. 

Eigentlich war ich nicht traurig, die Firma hatte ihr besten Tage schon lange hinter sich und war somit sowieso nicht die beste Einkommensquelle. 
Das einzige Problem waren jetzt die Informationen, die ich nicht mehr von Mr Gracia bekam, da er seinen Mund einfach nicht halten konnte. 

Müde setzte ich mich auf mein Sofa und rief Amy, meine beste Freundin an. Es klingelte einige Male, bis sie ran ging, "Was gibt's?", fragte sie, "Ich wurde gefeurert", sagte ich ruhig, "Nicht dein Ernst!!", "Doch", bestätigte ich. "Und ich wollte dich mal fragen, ob du was über einen Job gehört hast", "Hmm, lass mich mal nachschauen", meinte sie und ich hörte Papierrascheln. "Also der Gemüseladen Tante Gerta bräuchte eine Aushilfskraft", hörte ich sie dann belustigt sagen, "Ne, des kannst du gleich mal wieder vergessen", "Wie wäre es dann mit der Bäckerei Kombold", "Sehe ich so aus als ob ich um vier Uhr morgens aufstehen würde?", fragte ich sie entsetzt. "Auch wahr...", murmelte sie. Wir diskutierten noch ein paar Minuten bis sie erschöpft seufzte und sagte, "Dann gibt es nur noch ein Stellenangebot als Hausmädchen->> ich wollte sie gerade unterbrechen, als ich sie jedoch sagen hörte, "-bei den Fernandez", ich hielt inne und sagte dann schließlich, "In Ordnung", ich hörte Amy schockiert einatmen. "Du weißt schon wer die sind oder?", fragte sie mich ungläubig, "Jup, ein bisschen Nervenkitzel kann ja nie schaden. Außerdem werde ich sie ja nicht mal zu Gesicht bekommen, ich werde wahrscheinlich nur die Betten machen, putzen und so ein Zeug. Solange ich nichts schlimmes mache, kann mir gar nichts passieren!". Sie sagte eine Zeit lang nichts, "Ich will nur nicht, dass dir was passiert!", meinte sie dann. Wenn sie nur wüsste... "Mir wird schon nichts passieren", sagte ich zuversichtlich. "Und falls du doch einen von der Familie siehst, am besten einen der Söhne, erzähl mir wie er aussah ok?", und ich konnte ihr verschmitztes lächeln heraushören, "Mach ich", lachte ich. 

Wir redeten noch eine ganze weile über Gott und die Welt und legten dann auf. Am Abend setzte ich mich an meine Bewerbung, ich musste einfach diesen Job bekommen, sonst wäre er zu mächtig geworden. 

Und abgeschickt, es hatte mich den ganzen Abend gekostet diese Bewerbung zu schreiben. Als ich auf die Uhr schaute war es schon 00:23 Uhr, wie lange hatte ich denn gebraucht?? 

Schnell lief ich ins Bad und machte mich bettfertig. Ich kuschelte mich in mein Bett und schlief friedlich ein. 

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Ich schreckte auf, als plötzlich mein Wecker an die Decke ging, ließ mich dann jedoch genervt wieder in die Kissen sinken. Was ich mich ehrlich frage war, ob sich die Erfinder der Wecker extra die besonders nervigen Töne ausgesucht hatten um ja sicher zu gehen, dass ja jeder vor schreck tot aus dem Bett flog. 

Heute war Samstag, hieß Shoppingtour mit Amy. Ich grabbelte aus meinem Bett und schlürfte in Bad. Ich sah in den Spiegel und sah wortwörtlich ein Stachelschwein. Meine Augen waren zugeschwollen und meine Nase an, dazu standen meine Haare in alle Richtungen ab. So sah ich jeden morgen aus, aber eine kalte Dusche regelte das meistens.
Ich schlüpfte aus meinem kuscheligen Pyjama und ging in die Duschen. Danach putzte ich meine Zähne und machte mich kurz fertig. Ich hatte heute keine Lust mich zu schminken also bog ich nur kurz meine Wimpern und machte mir eine bisschen Labello auf die Lippen, dass war die beste Variante ungeschminkt und doch gutaussehend raus zu gehen. (Wirklich ich liebe diese Variante, also von mir approved, probiert es mal aus:) ) 

Ich stellte mich vor meinen Schrank und das Desaster begann von vorne. Ich weiß nicht ob ich da die Einzige war, aber ich konnte mich nie entscheiden was ich anziehen sollte, schon gar nicht morgens. Das artete dann immer aus und in meinem Zimmer war mein halber Schrank verteilt.
Letztendlich entschied ich mich für eine blau baggy Jeans und ein weißes Croptop, dazu meine Jordans und schon war ich, mein Zimmer im Chaos, aus meiner Haustür. 

Ich schaute auf die Uhr und stellte fest, dass ich jetzt schon zu spät dran war. Man brauchte circa 15 Minuten bis in die Innenstadt und es war schon 10 vor, aber ohne einen kleinen Snack und einen Morgenkaffee wollte ich nicht shoppen gehen. Also machte ich noch schnell einen Zwischenstopp und holte mir einen Caramelmacchiato und eine Apfeltasche. Ich biss gerade genüsslich in meine noch warme Tasche und schlenderte zu Amy, die mich mit einem bösen Blick musterte. "Du bist zu spät", pflaumte sie dann auch schon los. Ich hob aber nur mein Essen und nuschelte, "Ich hatte Hunger", und grinste sie dümmlich an. Woraufhin sie nur genervt aufstöhne, mir meinen Kaffee aus der Hand riss und einen großen Schluck nahm. Ich schaute sie empört an, mampfte aber weiter meine Apfeltasche. "Meine Entschädigung", meinte sie aber nur und drückte mir meinen Becher zurück in die Hand. "Also wo wollen wir hin", fragte ich zwischen zwei Bissen, daraufhin entschieden wir uns erstmal zu Zara zu gehen. 

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Nach einem anstrengen Shoppingtag ließ ich mich erschöpft in mein Bett fallen. Ich weiß nicht, ob nur ich das war, aber nach einem Geschäft war ich schon tot und Amy musste mich durch die restlich Geschäfte schleppen, während ich nur nach Hause wollte. Jetzt war ich hier und war der glücklichste Mensch. Ich brauchte keinen Freund, keine Freunde, außer Amy natürlich, und auch kein Geld, nur mein Bett. Ok und Geld für mein Bett, aber das war ja klar. Ich könnte mein Bett heiraten und ich wäre für den Rest meines Lebens zufrieden. Vielleicht noch Essen, ich liebe Essen... und natürlich mein Bett, aber das hatte glaube ich jetzt jeder kapiert.  

Eigentlich wollte ich sofort einschlafen, aber ich wollte noch kurz nachschauen ob ich eine Antwort auf meine Bewerbung bekommen hatte. 

Ich öffnete mein Handy und sah dass ich eine Email bekommen hatte, von den Fernandez. Schnell öffnete ich sie. 

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Sehr geehrte Frau Lopez, 

wir freuen uns sehr, Sie als Bedienstete in unserem Hause willkommen heißen zu können. Ab diesem Montag, den 13.04., können sie bei uns anfangen. 

Bitte kommen sie am Montag um 7:30 Uhr an unser Anwesen, dort werden sie von ihrer zukünftigen Chefin und Betreuerin, Ms. Abby Miller, begrüßt und in ihre zukünftigen Arbeiten eingewiesen. Sie werden in unserem Anwesen wohnen und sich ein Zimmer mit einer Mitbewohnerin teilen. 

Es wird keine Erlassung für Schäden und Verletzungen ihrerseits geben, bei Beschädigung oder falschem Verhalten werden sie schnellstmöglich gekündigt. 

Bitte bestätigen sie ihre Jobannahme mit einer kurzen Antwort.  

Wir freuen uns auf Sie, 

Mit freundlichen Grüßen 

Familie Fernandez 

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Yes, ich hatte den Job, alles lief nach plan. 

Ich fand es jedoch etwas amüsant wie sie sich als  'Familie Fernandez' ausgaben, obwohl sich wohl jeder normale Mensch, der denken konnte, sich erschloss, dass nicht in tausend Jahren einer der Fernandez Familie sich herablassen würde, diese Bewerbungsschreiben anzuschauen.  

Außerdem, 'Es wird keine Erlassung für Schäden und Verletzungen ihrerseits geben' , dass ich nicht lachte. 

Dass ich dort wohnen musste, fand ich nicht so toll, aber ich brauchte diesen Job wirklich, also musste ich das wohl ertragen. 

Ich rief Amy kurz an und berichtete ihr, was los war. Sie war nicht sehr erfreut über die Nachricht, aber nachdem ich ihr versicherte, dass wir uns bestimmt jede Woche sehen würden und wir schreiben könnten, akzeptierte sie es schlussendlich. 

Kurz darauf legten wir auf und ich schrieb noch schnell eine kurze Antwort mit meiner Zusage, legte mich dann in mein Bett und schlief fast sofort ein. 

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Das war das erste Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen :) 

Wie findet ihr die Geschichte und die Charakter bis jetzt? 

Feedback: 

Noch viel Spaß beim weiterlesen <3 

I'm the MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt