Melody:
Der Sonntag war schnell vergangen, ich hatte meinen Koffer gepackt und ansonsten meine Lieblingsserie auf Netflix weitergeschaut.
Jetzt war es Montag; kurz vor 6 und ich musste mich fertig.
hatte ich Lust? Nein.
Musste ich es trotzdem machen? ja.
Also pellte ich mich aus meinem wunderschön kuschligen Bett, was ich wahrscheinlich für eine lange Zeit nicht mehr sehen und leider auch nicht mehr spüren würde und ging ins Bad. Ich stellte mich unter die Duschen und ließ das kalte Wasser meinen Rücken runtertropfen. Etwas nervös war ich ja schon, aber wer wäre das denn nicht, wenn man seinen ersten Tag als Hausmädchen bei einer sehr renommierten Familie hätte.
Ich stieg aus der Duschen und trocknete mich ab. Nach einer kalten Morgendusche fühlte man sich doch immer wie ein komplett neuer Mensch. Ich schminkte mich dezent, föhnte meine Haare und band sie einen lockeren Zopf nach hinten.
Eine halbe Stunde später stand ich vor meinem Schrank und hatte keinen Plan was ich anziehen sollte, alle guten Klamotten hatte ich zum Mitnehmen eingepackt.
Schlussendlich entschied ich mich für eine schwarze Jeans, einen grünen Pullover und meine schwarzen Jordans.
Ich schaute auf die Uhr und stellt fest, dass es schon 7 Uhr war, weswegen ich mir schnell meinen Koffer und meine Handtasche schnappte und nach unten ging. Mein Taxi was ich schon morgens gebucht hatte, stand schon vor der Tür meines Apartments. Ich packte meinen Koffer in den Kofferraum und setzte mich dann auf die Rückbank. "In die west-side-road 14" sagte ich zum Taxifahrer, dieser nickte nur und fuhr dann los.
Gute 20 Minuten später stand ich vor dem Anwesen der Fernandez. Es war riesig, das Haus, der Garten, alles, alles war riesig. Ich staunte und bekam meinen Mund fast nicht mehr zu.
Ich schaute auf mein Handy und stellte fest, dass es schon 7:28 Uhr war, also stellte ich mich neben das riesen Tor und klingelte. Ich trat einen Schritt nach hinten um gut in die Kamera, die an der Seite angebracht war, zu sehen. Aus dem Lautsprecher kam eine Frauenstimme "Familie Fernandez", wow wie freundlich, "Guten Tag, ich bin das neue Hausmädchen, Melody Lopez" sagte ich mit einem zuckersüßen Lächeln auf dem Gesicht.
Ich konnte es perfekt, ich hatte es über die Jahre geübt. Wenn man jedem Tag mit arrogante, frauenfeindlichen Schnöseln in einem Sitzungsaal sitzt, ist es unvermeidlich.
"Achso, herzlich Willkommen, Ms. Miller wird sie gleich abholen. Bitte warten sie einen Moment." Ich weiß nicht was die Familie Fernandez und ihre Bedienstete unter "einen Moment" verstand, aber ich verstand darunter meisten eine kurze Zeitspanne, zwischen 5 und 10 Minuten, dieses Haus und ihre Bewohner scheinbar nicht. Denn erst 20 Minuten später kam eine kleine, etwas moppelige Frau aus dem hinteren Teil des Gartens angelaufen.
Sie kam mit einem breitem Lächeln auf mich zu und kam mir sofort sympathisch rüber. Sie öffnete mir das Tor und führte mich zu einer Seitentür. "Hallo mein Schätzchen, ich bin Abby, ich hoffe ich darf dich duzen, wir Bedienstet machen das alle, aber falls es dich stört sag es einfach" Ich lächelte sie an und meinte dann, "Nein kein Problem, ich bin Melody".
Sie führte mich einen langen Gang entlang und bog dann nach links ab in einen relativ großen Raum mit einer Couch und einem langen Tisch mit Stühlen. Der raum war rund und überall gingen Türen aus. Sie führte mich zu einer Tür gegenüber des Eingangs. Auf der Tür stand 'Zimmer 9' und kurz darauf öffnete Abby die Tür. Es war ein sehr kleines Zimmer mit zwei Holzbetten und zwei Kommoden. Deren ernst, nicht mal ein Schrank?? Naja, aber ich musste es ertragen, ich hatte mich ja schließlich für den Job beworben, wahrscheinlich als einzige, weil wer wäre so dumm in so einem Haushalt mit solchen Dienstzuständen zu gehen. Richtig niemand... außer mir. Kein Teppich, keine Bilder an der wand, nicht mal eine Lampe, nur ein kleines Fenster, wodurch etwas Licht einfiel. Wirklich?? Ich seufzte innerlich und wollte einfach nur wieder gehen, aber ich musste mich daran erinnern warum ich hier war. Also straffte ich meine Schultern und machte mir neuen Mut, so schlimm konnte es ja gar nicht werden.
Sie zeigte mir mein Bett und meine Kommode, ich setzte mich auf mein Bett und stellte fest dass ich spätestens in zwei Tagen eine Oma sein würde. "Du hast auch eine Mitbewohnerin, Siana, aber sie ist wie alle anderen gerade arbeiten, du wirst sie später kennenlernen. Ich gebe dir jetzt 30 Minuten zeit auszupacken, dann zeige dir das Anwesen und deine Aufgaben" Ich nickte und Abby verließ mein Zimmer.
Ich räumte meine Klamotten in die Kommode und stellte ein paar Bücher und eine Taschenlampe neben mein Bett. Ich schob gerade meinen Koffer unter mein Bett, als Abby eintrat und fragte ob wir los könnten. Ich stand auf und nickte. "Ok dann wollen wir mal" meinte sie und zog mich mit sich aus dem Bedienstetentrakt.
Wir liefen zuerst eine Treppe nach oben und sie zeigte mir das ganze Haus, was für Bedienstet ohne Erlaubnis zugängig war, und die Bereiche, die man nur mit spezifischer Erlaubnis von einem Familienmitglied betreten durfte. Dann zeigte sie mir den Garten, je mehr ich von diesem Anwesen sah, desto beeindruckter war ich, wir liefen und liefen und es hörte nie auf, es war so groß und wunderschön eingerichtet. Es erinnerte mich ein bisschen an früher, jedoch schüttelte ich diesen Gedanken schnell ab, diese Zeit sollte nicht wieder hoch kommen, nach all den Jahren der Unterdrückung.
Daraufhin erklärte sie mir meine Aufgaben, die eigentlich nur aus putzen, putzen und noch mehr putzen bestanden. Das Essen machten die Köche, den Tisch die Diener und wir mussten putzen. Naja, es gab ja auch bei diesem riesen Haus viel zu putzen.
Als wir zurück in das "Apartment der Hausmädchen", so nannte ich es ab jetzt so, kamen, waren sehr viele Frauen da, manche jung, aber es gab auch einige etwas ältere, wie Abby um die 60. Es müssen um die 40 gewesen sein.
Abby räusperte sich und die ganze Aufmerksamkeit lag auf uns, bzw mehr auf mir, alle schauten mich neugierig an. Ich mochte es nicht so im Mittelpunkt zu stehen, ich fühlte mich dann immer so beobachtet und unwohl.
"Das ist Melody, sie ist neu bei uns, also bitte empfangt sie freundlich und erklärt ihr alles" erklärte Abby. Alle lächelten mich freundlich an und ich war erleichtert, dass alle so freundlich waren. "Siana, kannst du mal kurz kommen?" setzte Abby nach.
Kurz darauf kam ein Mädchen, ungefähr mein Alter, mit kurze braunen haaren, braunen Augen und einer zierlichen Figur auf uns zu. Sie war hübsch und einen guten Kopf kleiner als ich. Sie grinste mich frech an, "Hey, ich bin Siana, kannst mich aber auch Sina nennen" meinte sie dann. "Hey, ich heiße Melody, kannst mich aber auch Mel nennen", "Siana, kannst du Melody bitte nochmal alles erklären, wenn sie Fragen hat?" fragte Abby sie. "Klar" antwortete sie, nahm mich am Handgelenk und zog mich in unser Zimmer.
"Alsooo, erzähl mal was von dir" schoss Sina los. Ich überlegte kurz "Also ich bin 21 und lese gerne" brachte ich dann heraus. Sie schaute mich fassungslos an. "Was?" fragte ich verunsichert. "Das is alles??" fragte sie dann. Ich senkte verlegen meinen Kopf. "Ich bin halt nicht so ein interessanter Mensch" meinte ich dann. "Okeeee, wie siehts aus mit nem Freund" bei dieser Frage wackelte sie mit ihren Augenbrauen. Ich schaute sie verstört an und sie musste daraufhin lachen. Ihre Lache war anstecken, weshalb ich einfach mit lachte. "Wäre ich sonst hier??" fragte ich sie dann ungläubig. "Stimmt wahrscheinlich nicht" sah sie dann ein. Wir unterhielten uns noch eine Weile und je länger wir das taten, desto mehr mochte ich sie. Ich denke wir können gute Freundinnen werden.
Später machten wir uns bettfertig und legten wir uns dann schlafen, weil wir morgen früh raus mussten.
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Das war das 2. Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen :))
Feedback:
Noch viel Spaß beim Lesen <3
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I'm the Mafia
Teen FictionMafia ist eine zusammenfassende Bezeichnung für Organisationen der organisierten Kriminalität, die auch in anderen Ländern agieren. Das Wort Mafia leitet sich vom sizilianischen Adjektiv mafiusu ab, was grob übersetzt "Prahlerei" bedeutet, aber auc...