...und dann kamst du ✔

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«Jacob, jetzt beeil dich doch endlich. Wir müssen los. Wie soll ich denn sonst Punkt zehn meiner Bucket List schaffen? Es ist schon nach sieben und das Jahr hat nur noch knapp fünf Stunden.»

Ungeduldig sehe ich auf die Uhr und warte auf Jake, meinen besten Freund und Mitbewohner.

Ihr fragt euch sicher, warum ich es so eilig habe auf diese Party zu kommen und was es mit dieser Bucket List auf sich hat, oder?

Ganz einfach ... Vor ziemlich genau einem Jahr hatten Jake und ich die Idee, diese Liste zu erstellen. Während Jake schon alle Punkte abhaken konnte, ist bei mir noch eine Sache offen. Und zwar mein erstes Mal.

Richtig gelesen. Ich bin noch Jungfrau, aber das soll sich heute ändern. Achtzehn Jahre lang warten sollte reichen.

Aber ihr denkt doch nicht ernsthaft, dass ich wahllos irgendeinen Kerl abschleppen will, oder?

Nein, so ist es nicht. Im Gegenteil.

Seit etwas über einem halben Jahr bin ich mit Carlos zusammen. Doch bisher habe ich ihn hingehalten, weil ich einfach nicht bereit dafür war. Bis jetzt.

Doch dafür müsste Jacob endlich mal in die Puschen kommen.

«Jacob! Wo bleibst du denn?»

«Komme ja schon», höre ich ihn genervt rufen.

Er zieht sich seine Jacke an, tut vollkommen unschuldig und geht dann zur Tür, wo er auf mich wartet. Langsam gehe ich auf ihn zu und grinse ihn wissend an. Mir muss er nichts vormachen. Zufällig ist Maya heute auch auf der Party, was erklärt, warum er so duftet, als hätte er in seinem Parfüm gebadet. Sie gefällt ihm schon seit einiger Zeit, doch bisher hatte sich einfach nichts ergeben. Aber heute ganz sicher. Er sieht toll aus. Wie immer eigentlich.

Sein braunes, leicht lockiges Haar hat er perfekt gestylt. Die Seiten sind etwas kürzer, was ihm wirklich gut steht. Außerdem ist Jake groß und muskulös - was will man mehr? Oder in dem Fall ... Frau.

«Na dann los.»

Wir verlassen unsere Wohnung und machen uns zu Fuß auf den Weg zur Party.

«Also wenn Maya dir heute nicht um den Hals fällt und dir die Klamotten vom Leib reißt, ist sie vermutlich blind», grinse ich vor mich hin.

«Danke und wenn du alte Jungfer heute nicht deine Unschuld verlierst, dann weiß ich auch nicht mehr», lacht er und zwinkert mir zu. Ich weiß, wie er es gemeint hat und ich bin ihm absolut nicht böse.

Da wir seit Lebzeiten beste Freunde sind, weiß er alles über mich und ich über ihn. Wir sind Freunde fürs Leben und auch wenn es viele in unserem Umfeld fragwürdig finden, dass wir als Mann und Frau so gut miteinander befreundet sind und sogar zusammen wohnen, finden wir es gut so, wie es ist.

Nach einigen Minuten, in der wir durch die Eiseskälte gelaufen sind, kommen wir an einem großen und pompösen Haus an. Die Einfahrt alleine ist größer als unsere Wohnung.

«Jap. Das sieht ganz nach Amanda's Elternhaus aus.»

Amanda Rich. Der Name ist bei ihr Programm.

Und heute findet die große New Years Eve Party bei ihr zuhause statt.

Da wir heute noch auf dem Geburtstag von Jake's Mum waren, waren wir nicht sicher, ob wir uns so früh losreißen können.

Doch siehe da - wir haben es geschafft.

Und ich hatte sogar noch Zeit, um mich fertig zu machen.

Anlässlich des besonderen Tages, habe ich ein wenig dicker aufgetragen und mich für das kleine Schwarze entschieden. Meine schulterlangen, blonden Haare sind leicht gewellt und mein Make-Up ist etwas auffälliger als sonst.