Ich kann das nicht mehr! Kürbistumor

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POV GLP

Ich stand im Wohnzimmer und tränen rannen in Mengen aus meinen Augen. Patrick, dem Mann dem ich mein Leben anvertraut habe, der Mann der mich nur ausgenutzt hatte, der Mann der mich kaputt gemacht hatte, dieser Mann schrie mich an. Er hatte mich betrogen und schob nun die Schuld auf mich. Er sagte, wenn ich mich mal um ihn gekümmert und natürlich ganz wichtig, seine sexuellen Bedürfnisse gestillt hätte, dann würde so etwas nicht passieren. Jeden Tag das selbe! Er kam betrunken nach Hause und wollte direkt etwas von mir und wenn ich nicht wollte, schrie er mich an, wie nutzlos ich doch sei. Er machte mich kaputt.

Als wir zusammen gekommen sind, war alles wie im Traum. Er kümmerte sich um mich wenn ich traurig war und ich tat das selbe bei ihm. Wir zockten zusammen, gingen zusammen einkaufen, kochten zusammen und wenn sich in der Öffentlichkeit irgendjemand über mich lustig machte und dumme Sprüche über meinen dünnen Körper machte, dann verteidigte er mich. Doch schon nach einem Monat, wurde ich langweilig für ihn. Er nutzte mich nur noch aus. Er wollte das ich für ihn kochte, er wollte das ich seine Wäsche machte, er wollte das ich die ganze Wohnung putzte. Am Anfang dachte ich nur, dass er vielleicht die ganze Zeit zu viel Stress hat oder so, aber nach der Zeit fing er an mich anzuschreien, weil ihm das Essen, dass ich für ihn gekocht habe, nicht schmeckt oder das das Badezimmer noch schmutzig ist. Er wollte nicht mehr mit mir in der Öffentlichkeit gesehen werden und wenn jemand sich über mich lustig machte, lachte er einfach mit. Es kam immer häufiger vor, dass er erst ganz spät Abends wieder kam und meistens war er dazu auch noch betrunken.

Er schrie mich immer noch an, dass ich wertlos sei und wieso er noch mit mir zusammen war. Diese Frage habe ich mir schon so oft gestellt und fragte mich dann, ob ich bei jemandem um Hilfe fragen sollte, da er mich nicht selten auch schlug, wenn ich ihm nicht gehorchte. Aber ich habe zu viel Angst davor, dass die anderen Leute genauso drauf sind wie er. Ich weiß gar nicht mehr wie andere Leute ticken, da er mich immer in der Wohnung einsperrte und ich keine anderen Menschen außer ihm sah. Ich konnte keine Nachrichten schauen, ich konnte weder Videospiele, noch analoge Spiele mehr spielen und konnte auch nicht lesen. Das einzige was ich ich den ganzen Tag tun konnte, war das Haus zu putzen, das Essen zu kochen, was er eh nicht aß, und zu schlafen. In der Nacht hatte ich kaum schlaf. Er schlief im Bett und da wir kein Sofa hatten und ich schon recht nicht bei ihm im Bett schlafen durfte, musste ich mir immer die bequemste Stelle auf dem Boden aussuchen. Wenn er gute Laune hatte bekam ich vielleicht eine dünne Decke, unter der ich aber genauso sehr frohr.

Patrick hatte aufgehört zu schreien, stattdessen kam er auf mich zu und ich wich zurück. Solange bis ich die Wand hinter mir spürte. Er kam immer näher und ich hob schützend die Hände vor mein Gesicht. Er blieb vor mir stehen und nahm meine Hände von meinem Gesicht weg. Irgendwie hatte ich Hoffnung, dass er sich entschuldigen würde und blickte ihn mit verheulten Augen an. Natürlich hatte ich falsch getippt, denn ich spürte schon einen starken Schmerz an meiner Nase. Dann noch einen am Bauch und ich sackte zu Boden.
"Warum...?" Ächzte ich leise.
"Weil du es nicht anders Verdient hast! So eine Missgeburt wie du, darf eigentlich gar nicht existieren! Sieh dich an! Wenn ich du wäre, dann hätte ich mich schon lange selber umgebracht!" Schrie er mich wieder an.
Er hatte recht, es musste alles ein Ende haben! Ich spürte noch mehr tritte an meinem Bauch und meine Sicht wurde dunkler. Ich spürte noch einen harten Schlag an meinem Kopf, dann wurde alles schwarz.

Ich kam langsam wieder zu mir und rappelte mich auf, sank aber sofort wieder auf den Boden, da mein Bauch so sehr schmerzte. Er hatte es wieder getan! Es muss ein Ende haben, hier und jetzt! Ich kann nicht länger warten! Langsam versuchte ich wieder aufzustehen und war dabei so leise wie möglich. Es schien kein Licht durch die Fenster, nur ein kleiner Strahl von der Laterne, auf der anderen Seite der Straße. Ich lief zu dem Fenster hinüber und schaute hinaus. Wir wohnten im ersten Stock, also würde mich ein Sturz aus dieser Höhe wohl nicht umbringen. Ich lauschte leise und hörte ein schnarchen aus dem Schlafzimmer. Ich ging ein paar Schritte zurück und überlegte noch mal, ob ich das wirklich tun sollte. Man konnte die Fenster nicht öffnen, nur eins, aber dafür brauchte man einen Schlüssel, den Patrick aber in den Fluss geworfen hatte. Ich überlegte ob ich einen Abschieds Brief schreiben sollte, da ich ihn irgendwie immer noch liebte, auch wenn das, nach allem was er mir angetan hatte, kaum möglich war. Ich ging leise in die Küche und nahm mir Zettel und Stift.

Lieber Patrick,
Ich weiß nicht wieso du mir das alles angetan hast, aber du hattest sicher einen guten Grund. Wenn du das hier liest, wird es schon zu spät sein, falls du mich reten willst. Und selbst wenn du es wollen würdest, wahrscheinlich nur, dass ich wieder alles für dich erledige. Ich will das nicht mehr und das habe ich schon lange eingesehen. Ich weiß nicht mehr wie lange das hier jetzt schon geht, vielleicht nur einen Monat, vielleicht schon ein Jahr. Ich werde endlich aus deinem Leben verschwinden, ist das nicht toll? Du wirst dich sicher freuen, wenn du aufwachst und nicht mehr die kleine, dünne Missgeburt um dich rum hast. Ich weiß das tief in dir noch gutes steckt Patrick! Geh und finde einen neuen Partner, einen der nicht so mickrig und nuzlos ist wie ich! Ich liebe dich immer noch Pat und das werde ich auch immer tun. Vom Himmel aus werde ich über dich wachen und dein neuer Schutzengel sein.Das wegen der Scheibe tut mir sehr leid, aber du bekommst alles wieder hin, denn du bist ein perfekter Mensch, nicht so wie ich. Auf jedenfall will ich das du Glücklich bist, weshalb ich jetzt auch gehen werde.
Ich liebe dich Patrick!

​Manu

Ich legte den Stift auf den Tisch und verließ die Küche wieder. An meiner alten Stelle angekommen, machte ich mich bereit und sammelte all meine Kraft. Ich nahm anlauf und rannte auf die Scheibe zu. Diese zersprang, erstaunlicher Weise schon beim ersten Versuch, in tausend Teile und ich flog durch die Luft. Ich kam hart auf dem Boden auf und mein Arm schmerzte höllisch. Wahrscheinlich hatte ich ihn mir gebrochen, aber das war nun egal, denn gleich würde ich keinen Schmerz mehr spüren. Ich stand so schnell es ging auf und hörte wie sich ein Fenster hinter mir öffnete. Ich zuckte zusammen und drehte mich vorsichtig um, mit den Händen vor dem Gesicht. Es war die alte Frau die zwei Etagen über uns wohnte.
"Was ist denn um diese Uhrzeit für ein Krach hier draußen?! Wissen sie wie spät es ist?!"
"Entschuldigung. Es wird nicht wieder vorkommen." Ächzte ich so laut wie möglich, drehte mich wieder um und rannte weiter. Ich rannte den Weg entlang den Patrick und ich früher immer lang gelaufen sind. Ich lief so lange bis meine Beine wehtaten und ich an einer hohen Brücke ankam. Mir liefen wieder Tränen über das Gesicht, als ich daran dachte wie Patrick und ich das erste mal hier standen und er mir seine Liebe gestanden hatte. Ich kletterte schnell mit einem Arm über das Geländer und schaute nach unten. Ich überlegte nicht mehr lange, ließ das Geländer los und sprang. Ich fiel nach unten und schloss meine Augen.
Alles für Patrick!

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1298 Wörter.
Ein trauriger Kürbistumor Os.
Ich hatte einfach irgendwie Lust drauf den zu schreiben also, bitte.
Hab ca. eine Stunde gebraucht.
Jetzt geh ich aber schlafen, denn es ist fast 0 Uhr.
Gute Nacht

One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt