Like it's 1942

Kapitel 5: Die edele Ritterin in Not

Ich öffnete meine Augen und sah Maria an.
Ihre hellblauen Augen waren mittlerweile knallrot und starrten mich an.
Sie sah so erschrocken aus als hätte sie ein Geist gesehen.

„Wo zum Teufel warst du gerade" schrie sie mich heulend an.

„Ich glaube ich bin gerade durch die Zeit gereist" sagte ich fassungslos und realisierte gerade erst ,was da aus meinem Mund kam.

Sie lachte panisch, nicht weil die Situation zum Lachen war sondern weil es zum verzweifeln war.
Sie wischte sich ihre Tränen weg.

„Leyla was meinst du damit" fragte sie mich unsicher.

„Ich glaube ich war gerade wirklich in einer anderen Zeit." wiederholte ich mich.

Und wir waren für einen Moment still.
Wir beide mussten gerade verdauen was uns passiert ist.
Ich ,wie ich vor paar Minuten noch mit im zweiten Weltkrieg war und Maria ,wie sie gesehen hat wie ich mich einfach so in Luft aufgelöst habe.
Beides gruselige Sachen, und keine Ahnung was sich unglaubwürdiger als das andere anhörte.

„Erzähl mir alles" brach sie die Stille.

Ich holte tief Luft und fing an.
Ich erzählte von Amon, wie ich wegen der Kälte in Ohnmacht gefallen bin, das ich vermutlich in deren Haus verpflegt wurde und dass ich danach wieder zurück gekommen bin.
Und das ich im Jahr 1942 war.

„Oh Gott Leyla. Das hört sich alles immer noch so unrealistisch an. Aber ich habe es ja wirklich mit meinen eigenen Augen gesehen.
Und was machen wir jetzt? Ich meine geben wir die Taschenuhr der Polizei? Oder behalten wir sie?Sollen wir es kaputt machen?"

Die Antwort war glasklar

„Ich gebe die Uhr niemanden. Für kein Geld der Welt würde ich das jemanden geben. Im Gegenteil ich glaube ich werde zurück gehen"

„Sag mal bist du verrückt. Du kannst da doch nicht zurück gehen. Ich muss dir jetzt wohl kein Geschichtkurs To Go erklären, damit du verstehst dass im zweiten Weltkrieg aber Millionen von Menschen gestorben sind. Und was ist wenn du zurück gehst und du einer von ihnen bist?"

„Du hast keine Ahnung wie schlecht es den dort ging, sie haben da nicht so viel zu essen, es war so kalt und Amon war mit einem Hemd draußen in der Kälte. Es wäre fahrlässig von mir ,dass zu ignorieren."

„Ja klasse und was willst du mitbringen? Du weißt schon dass es dumm wäre, wenn du Gegenstände aus der heutigen Zeit in die Vergangenheit bringst, die es zu dem Zeitpunkt vielleicht noch garnicht gibt.
Das weiß jeder der sich nur ein wenig mit Filmen auskennt die mit Zeitreisen zutun haben."

Blöde Besserwisserin

„Das ist mir klar. Ich werde schon drauf achten. Und ich werde auch auf mich achten. Vertrau mir. Aber ich kann und werde die dort nicht verhungern lassen. Nicht unter meiner Aufsicht."

„Wuhu der edle Ritter in Not" feuerte sie mich ironisch an

„Wenn schon Ritterin" korrigierte ich sie und wir beide lachten.

„Okay und was machen wir jetzt?" fragte ich sie

„Du musst doch deinen Amon retten" neckte sie mich

„Lass uns nachhause gehen, heute ist sowieso der letzte Tag und unser Zeugnis wurde bereits geschrieben. Also was soll schon passieren? Will er uns etwa raus schmeißen?" ermutigte sich mich ernsthaft zu Schwänzen.