Heimweg

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Als Silvan und Mia aus dem Fahrstuhl stiegen hoffte Mia einfach nur darauf endlich schnell nach Hause zu dürfen.
Sie war müde und hungrig, war das arbeiten überhaupt nicht gewöhnt.
Silvan übergab sie wieder einmal an Agathe und Mia sah ihm ziemlich niedergeschlagen hinterher.
Er war eigentlich verdammt süß, wenn er nicht so gemein zu ihr wäre.
Allerdings hatte Mia ihn ja schon ziemlich in die Pfanne gehauen mit der Behauptung er hätte sie angefahren.
So ging Mia seufzend wieder an ihre Arbeit und durfte sich endlich mit denn anderen an denn Frühstückstisch setzen, bekam auch sogar etwas zu essen.

Glückselig aß sie ihr Brötchen als plötzlich Silvan ins Schwestern Zimmer kam, Mia verschluckte sich daraufhin ziemlich und hustete sehr stark.
Besorgt lief Silvan zu ihr und half Mia wieder zu Atem zu kommen, Agathe gab ihr schnell einen Schluck Wasser.
„Geht es wieder?
Bitte folge mir lieber, ich würde sehr gerne deine Lunge abhören."
Meinte Silvan und reichte Mia seine Hand, sie sah ihn in seine schönen Augen und es war wie ein Blitz der sie durchfuhr.

Sie nickte und ging mit ihm ins Untersuchungszimmer der Station, so ganz alleine mit ihm zu sein machte Mia plötzlich total nervös und sie bekam Schluckauf, peinlich berührt sah sie Silvan an.
„Entschuldige, es tut mir so leid."
Sagte sie schnell, aber Silvan lächelte Mia bloß an.
„Das ist doch nichts schlimmes Mia, dann sehen wir mal ob alles in Ordnung ist."
Erwiderte er nur und untersuchte sie kurz, hörte wie schnell ihr Herz schlug aufgrund ihrer Aufregung.
„Hast du irgendwelche Herz Rhythmus Störungen?"
Fragte er sie jetzt sogar ziemlich besorgt, ungläubig sah Mia ihn an.
Das er damit recht hat, verschwieg Mia ihm lieber.

„Ich habe mich doch bloß an einem Brötchen Krümmel verschluckt, jetzt soll ich auf einmal Herz Rhythmus Störungen haben?
Also sind Sie Doktor Google der einem bei einer einfachen Erkältung sofort denn Tod prophezeit?"
Fragte sie jetzt beleidigt und verstand denn ganzen Aufstand nicht nur weil Mia sich verschluckt hat, das passiert doch jede Sekunde irgendjemandem.
Der Schluckauf denn sie noch immer hat, machte die ganze Situation nur noch komischer.

„Mia, ich habe nicht gesagt das du welche hast, sondern dich nur danach gefragt.
Außerdem gab es sehr wohl eine Zeit in der die Menschen auch an einer einfachen Erkältung gestorben sind, du hast also keine Herz Rhythmus Störungen.
Das ist doch gut, in Ordnung ich lasse dich gehen, aber wenn doch irgendwann einmal etwas sein sollte sag einfach Bescheid ok?
Denn in erster Linie bin ich Arzt und möchte denn Menschen natürlich helfen."
Meinte er und Mia war kurz sprachlos.
„Danke das ist lieb, wenn Agathe mir auch noch denn Finger abschneiden wird, werde ich Sie natürlich als erstes kontaktieren.
Danke nochmals."

Stammelte Mia, verschwand ganz schnell durch die Tür und Silvan sah ihr grinsend hinterher, einen kurzen Moment hatte Silvan wirklich ziemliche Angst um sie gehabt.
Er war froh das es tatsächlich nichts ist und bloß ein Krümel der Verursacher.
Mia arbeitete ziemlich abwesend weiter, bis Agathe ihr irgendwann endlich sagte das sie gehen könnte.
Mia bedankte sich sogar noch dafür was sie heute gelernt hatte und dachte nur noch an Silvan, aber warum?
Sie schwärmte doch so sehr für Torben, Mia wusste ja auch gar nicht ob Silvan längst eine Freundin hat.
Er sieht schließlich verboten gut aus und ist Arzt, da war die Auswahl sicherlich sehr groß.

Ein wenig traurig machte sich Mia schließlich auf denn weg zum Parkplatz zu ihrem Fahrrad.
Aber dann begann es plötzlich wie verrückt zu schütten, Mia lief schnell wieder in die Haupthalle des Krankenhauses zurück.
Sie war sich zu stolz ihren Bruder anzurufen und Torben wollte sie hier und in ihrem Zustand bestimmt nicht begegnen.
Anni würde sicherlich jetzt schlafen und nichts mitbekommen.
Also blieb sie stehen, in der Hoffnung das es nur ein kurzer Platzregen ist.
Das ist ja nichts ungewöhnliches und Mia begann wieder zu träumen.
Sie dachte an Silvan und wie gut er aussieht und roch als er ihr so nah gekommen ist.

Plötzlich legte sich sanft eine Hand auf ihre Schulter.
„Mia du bist noch da?
Ich dachte du kannst es nicht erwarten so schnell wie möglich hier weg zu kommen."
Meinte Silvan und Mia zeigte bloß nach draußen.
„Wie Sie wissen bin ich bloß mit meinem Fahrrad hier und habe nun wirklich keine Lust auch noch platschnass zu werden."
Silvan sah sie mitfühlend nach diesem harten Tag an und dachte kurz nach.
„Wäre es dir vielleicht recht wenn ich dich nach Hause fahre?
Dann wirst du nicht so nass und kannst dein Fahrrad morgen abholen."
Schlug er vor und Mia kam es sehr verlockend vor in einem bequemen und warmen Auto nach Hause gefahren zu werden, aber ausgerechnet von ihm?"

„Wie komme ich dann morgen früh wieder hierher?"
Fiel ihr dann zum Glück noch ein und blickte auf ihr Fahrrad.
„Ich werde dich einfach morgen früh abholen wenn es dir recht wäre."
Antwortete er ihr als wäre es das normalste auf der Welt eine fremde Frau in seinem Auto mitzunehmen.
„Ach das sagen Sie doch bestimmt nur damit ich pünktlich und überhaupt noch einmal hier erscheinen werde oder?"
Fragte sie und zog einen Schmollmund was Silvan so süß fand.

„Nein das ist wirklich komplett ohne Hintergedanken, ich schwöre bei Schwester Agathe."
Sagte er mit ganz ernsten Blick und Mia kicherte, Silvan war plötzlich so verzaubert von ihr.
Dann hickste sie noch einmal und beide begannen herzlich zu lachen.
Schon lange hatte er bei einer Frau nicht mehr so gelacht, das hatte zuletzt nur seine geliebte Schwester geschafft die ebenfalls studierte wie Mia.
„In deinen Unterlagen steht das du studierst, was denn?"
Fragte er jetzt ernsthaft interessiert.

„Sie stalken mich doch oder Doktor?"
Meinte Mia amüsiert.
„Nein ganz bestimmt nicht, aber deine Geschichte ist ziemlich interessant."
„Ok ich studiere Jura, weil mein Vater Richter ist und mein Bruder ein ziemlich guter Anwalt."
Beantwortete sie seine Frage mit einem traurigen Blick.
„Ist sicherlich nicht so spannend wie in einem Medizinstudium Leichen aufzuschneiden oder?"
Fragte sie dann noch.
„Das Leid eines Rich kid, ich verstehe dich, auch wenn ich tatsächlich Arzt aus Leidenschaft bin aber bei mir ist es ähnlich.
Ich wurde in diese Richtung geführt und glücklicherweise gefällt es mir sogar."

Antwortete Silvan ihr ehrlich und Mia kam plötzlich eine frage in denn Kopf.
„Was für ein Arzt sind Sie denn eigentlich?"
Wollte sie jetzt doch mal wissen.
„Ich bin Gynäkologe."
Sagte er bloß und Mia bekam keine Luft mehr vor lachen, diese Reaktion hatte Silvan zwar nicht erwartet aber jeder ging damit anders um.
Er ahnte das andere Menschen vielleicht ein völlig falsches Bild von diesem Beruf haben.
„Zu dir würde ich niemals gehen."
Meinte sie und erwähnte nicht das es ihr niemals in denn Sinn kommen würde so einen sexy Arzt wirklich alles von ihr zu offenbaren.

„Reden wir wohl besser nicht mehr darüber, also möchtest du das ich dich nach Hause bringe?"
Fragte er sie jetzt mit etwas mehr Hoffnung da die Stimmungen zwischen denn beiden gerade so harmonisch ist.

„In Ordnung, hoffentlich kann ich dann auch bald mein eigenes Auto wieder benutzen.
Es war heute einfach noch viel zu müde um aufzustehen, da ist es einfach nicht angesprungen."
Dieses Mädchen amüsierte Silvan immer mehr und so gingen zu seinen Wagen, Mia gab ihm ihre Adresse und sie fuhren los.
Der Regen und die stille waren so beruhigend für Mia, auch die Anwesenheit von Silvan gefiel ihr.
Nach wenigen Metern war sie daher eingeschlafen, die Arbeit war auch sehr anstrengend und aufregend für sie gewesen.

Silvan fragte sie irgendetwas und wunderte sich erst das sie nicht antwortete.
Dann bemerkte er das sie selig in seinen gemütlichen Sitzen eingeschlafen ist.
Er konnte sich schon denken das Mia derartige Autos bereits gewohnt ist.
Er mochte solche Frauen wie sie eigentlich überhaupt nicht, aber dennoch fand er sie ziemlich niedlich und angenehm.
Dann waren sie an ihrer Adresse angekommen und Silvan hatte nichts anderes erwartet als diesen protzigen Klotz vor ihm.
Silvan war bereits 2 extra Runden gefahren, aber jetzt sollte er sie doch endlich mal wecken.
Sie musste dann wohl in ihrem Bett weiter schlafen.
Am liebsten hätte er sie wachgeküsst, aber so strich er ihr ganz vorsichtig das Haar aus dem Gesicht und lächelte sie an.
„Mia wir sind da."
Flüsterte er jetzt regelrecht und Mia öffnete langsam ihre Augen und erschrak kurz, beruhigte sich dann aber schnell wieder.

Sie sah Silvan einige Sekunden bloß fasziniert an, bevor sie sich schließlich bedankte und Ausstieg.
„Bis morgen früh dann."
Lächelte sie ihn an und winkte noch einmal zum Abschied.
Mia sah dem Wagen noch nach als er aus der Einfahrt wegfuhr.
Sie freute sich jetzt plötzlich sogar auf morgen und ging freudestrahlend zur Haustür.

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