Eifersüchtig

0 0 0
                                    

Als Mia in ihre Wohnung kam erschrak sie erst für einen kleinen Moment, da saß jemand in ihrer Küche und trank einfach ihren Kaffee.
Sie bemerkte allerdings schnell das es nur Jannik ist der sie jetzt ziemlich wütend ansah und auf sie zukam, Mia ahnte bereits worum es ging.
„Dein Auto war also müde?
Warum hat es dann verdammt nochmal eine kaputte Windschutzscheibe?"
Fragte er sie jetzt.
„Das kann ich erklären, das war mein Schuh."
Meinte sie und Jannik sah noch irritierter aus.
„Ich war so unglaublich wütend das er nicht angesprungen ist, das war nämlich wirklich so, da habe ich ausversehen denn Schuh gegen die Scheibe geknallt.
Es war keine Absicht Jannik, das schwöre ich."

Jammerte sie jetzt und sah wirklich mitleidserregend aus.
„Du hattest einen ziemlich anstrengenden Tag oder?"
Fragte Jannik seine Schwester jetzt versöhnlich und stellte ihr ebenfalls einen Kaffee hin denn sie nur zu dankbar annahm.
Er wusste ja das seine Schwester körperliche Arbeit eher mied und lieber auf Partys das Geld ihrer Eltern ausgab statt selber welches zu verdienen.
Als Mia allerdings erzählte was ihr bereits an ihrem ersten Tag alles passiert war, wurde selbst dem sonst so hartgesottenen Anwalt Jannik ein wenig übel.

„Du wirst das aber durchhalten oder kleine?
Dir ist hoffentlich bewusst was das sonst für Konsequenzen nach sich ziehen wird oder?
Die Tochter eines hoch angesehenen Richter im Gefängnis, das wäre eine Katastrophe."
Fragte er seine Schwester besorgt die jetzt auf ihn zukam und umarmte.
Mia sah ihn mit einem hundeblick an der Eisberge zum schmelzen bringen könnte.
„Du bist doch der liebste und fähigste Bruder der Welt, kannst du mich da nicht doch irgendwie wieder rausholen?"

Jannik sah sie an und konnte ihren Unmut schon nachvollziehen, aber er dachte an ihren Lebensstil.
„Mia, ich weiß ja das du mich für meine folgenden Worte wohl hassen wirst aber vielleicht ist es sogar ganz gut das du in diesem Krankenhaus arbeiten musst.
Sieh es als Chance endlich erwachsen zu werden und zu erleben wie das Leben wirklich ist."
Sagte er versöhnlich und schloss seine kleine Schwester in seine starken Arme.
Mia kuschelte sich an ihn und wünschte sich das sie wieder 4 wäre wo er immer auf sie aufgepasst hat und das einzige was sie anstellen konnte ihr Zimmer nicht aufzuräumen.
Mia wollte einfach nicht erwachsen sein und lieber noch immer das machen was ihr Spaß macht.
Aber Jannik hatte leider recht, sie musste endlich Verantwortung zeigen.

„Ich bin dir doch nicht böse Jannik, du hast mich immer unterstützt und dafür bin ich dir sehr dankbar."
Erwiderte sie lächelnd und dann bestellten sie Pizza und sahen sich einen Film an wie früher, es fühlte sich für Mia so gut an.
Irgendwann musste ihr Bruder allerdings leider wieder nach Hause fahren und Mia ging schlafen, war kurz darauf auch eingeschlafen.
Leider hatte sie vergessen ihren Wecker zu stellen und wurde schließlich durch die Klingel geweckt da Silvan sein Versprechen gehalten hat und Mia abholen wollte.
Erst reagierte Mia gar nicht, bis sie merkte das es ihre Klingel ist und sie arbeiten muss.

Sie sah verschlafen auf ihren Wecker und fiel vor Schreck aus dem Bett, rannte schnell zur Tür und riss sie auf.
„Können wir dann los?"
Fragte ein perfekt gestylter Silvan und sah schließlich Mia an, im Schlafanzug und völlig zerzaust.
„Komm einfach rein."
Antwortete sie und lief eilig ins Badezimmer wo sie beinah über ihre Katze gestolpert wäre die sich bloß in Ruhe ihre Pfötchen ableckte und Mia erschrocken hinterher sah.
Als sie denn fremden Silvan bemerkte rannte auch sie wie wild durch die Wohnung und Silvan musste grinsen.

Mia kam kurz darauf auch endlich zurück und entschuldigte sich 100 mal bei ihm.
„Ist nicht so schlimm, zum Glück bin ich ja hier.
Wir sagen Agathe einfach es war ein Stau, mir glaubt sie übrigens alles."
Sagte er und Mia war schon wieder hin und weg von ihm.
Während der Fahrt holte Mia plötzlich ihr Handy raus und schien mit sich selbst zu sprechen.
„Mit wem redest du denn da?"
Fragte Silvan jetzt irritiert.
„Mit meiner Community, ich bin jetzt live, Hashtag viel zu früh."
Sagte sie und lächelte in die Kamera.
„Komm schon sag mal hallo."

Meinte Mia und hielt ihr Handy in seine Richtung.
„Guten Morgen, ich bin bloß der Fahrer, passt auf euch auf."
Sagte er und lächelte ganz professionell in die Kamera.
Als Mia das Handy wieder zu sich drehte war sie verblüfft über die Kommentare die jetzt im Sekundentakt reinkommen.
„Der ist ja hübsch, voll sympathisch."
„Mensch hast du aber Glück, so einen Fahrer hätte ich ja auch gerne."
„Frag ihn mal ob er Single ist."
Lachsmiley.
Und so ging es nur noch, sie liebten Silvan und fragten ebenfalls nach seinem eigenen Account.

Irgendwie wurde Mia plötzlich eifersüchtig und schaltete ihr Handy aus.
„Na nu, noch nicht genügend Follower wach?"
Fragte er sie schließlich.
„Nein leider noch nicht und ich brauche meine Energie noch für die Arbeit mit Agathe."
Antwortete Mia und war die restliche Fahrt erstaunlich still, bedankte sich auch bloß kurz und lief eilig in die Umkleidekabine.
Silvan sah ihr hinterher und schob es einfach darauf das sie vielleicht Angst vor Agathe haben könnte, er würde gleich schon mit ihr darüber sprechen damit Mia keinen Ärger bekam oder womöglich noch rausfliegen würde.

Tatsächlich ging Mia mit einem sehr unguten Gefühl dieses Mal auf die richtige Station wo Agathe gleich los fauchte und ihr wirklich damit drohte Mia rauszuwerfen.
Dann stand plötzlich Silvan hinter Mia und legte seine Hand sanft auf ihre Schulter.
„Bitte hab ein wenig Nachsicht mit ihr, es war alles meine Schuld.
Ich habe Mia versprochen sie heute abzuholen da ihr Fahrrad noch hier steht und der Verkehr war so fürchterlich."

Kam er ihr schließlich zur Hilfe und Mia atmete erleichtert aus.
„Na gut, wenn Sie das sagen ist es natürlich in Ordnung.
Dann komm endlich Mia, die Arbeit wartet."
Sagte Agathe schließlich sogar im ruhigen Ton.
Mia ging auf Silvan zu und umarmte ihn, atmete seinen herrlichen Duft ein, sah in seine wunderschönen Augen und hätte ihn am liebsten nie wieder losgelassen.
„Ich danke Ihnen so sehr, vielen Dank."
Flüsterte sie schließlich und ging dann zu Agathe, Silvan sah ihr verzaubert hinterher.
Sie im Arm zu halten hatte sich so unglaublich gut angefühlt.
So ging er schließlich in sein Büro wo Lisa auf ihn mit finsterer Miene auf ihn gewartet hatte.
Sie war seine Verlobte die seine Eltern für ihn ausgesucht haben, so etwas wie liebe empfand er überhaupt nicht für sie.
Lisa war hochnäsig und hielt sich für eine gottheit, wenn etwas nicht so lief wie sie es wollte brach die Hölle los.
Silvan stellte sich bei ihrem Blick auf das nächste Gewitter ein wo er sowieso nicht hinhörte und es einfach irgendwann geschafft hat Lisas unnötige Wutanfälle zu ignorieren.

„Wann kommst du heute aus diesem Laden wieder raus?
Ich möchte später sehr gerne mit dir essen gehen und dann ein paar schöne Stunden mit dir verbringen."
Säuselte Lisa ihm ins Ohr und ihre Hand wanderte unter sein t Shirt.
Sie wollte eindeutig endlich mit ihm schlafen, was er allerdings bisher erfolgreich vermeiden konnte.
Denn Silvan hatte gar keine Lust auf Sex mit ihr, Lisa törnte ihn einfach nicht an und er sah sie auch nicht wirklich als seine Verlobte.
Er würde Lisa also wohl auch heute ein weiteres Mal vertrösten und nicht mit ihr schlafen.
„Ok, worauf hast du denn Hunger?"
Fragte er sie und schob ihre Hand weg, stellte sich wieder auf eine peinliche Situation mit dem Kellner ein wenn er nicht so war wie Lisa es wollte.

„Ich würde sehr gerne dieses Edel Restaurant ausprobieren was so hoch gelobt wird.
Ich denke mal das die bestimmt auch etwas schönes für dich haben."
Meinte sie und Silvan war jetzt schon genervt, würde er ihr wegen der Auswahl des Restaurants widersprechen gebe es mal wieder ein Riesen Theater.
Also stimmte er ihr zu und Lisa hielt denn Mund.
„Ich muss jetzt dringend zu einer Patientin."
Meinte Silvan zu Lisa und ließ sie einfach in seinem Büro stehen.
Auf denn Treppen zur Gynäkologie traf er erneut auf Mia und strahlte regelrecht, sie zu sehen bereitete ihm große Freude nach der Begegnung mit Lisa.

„Hallo Mia, was machst du denn hier?
Bist du wieder vor Agathe weggelaufen?"
Grinste er und Mia zog schon wieder einen Schmollmund.
„Nein, dieses Mal muss ich aus dem Zentrallager Katheder holen."
Meinte sie und wollte die Stufen viel zu schnell hochlaufen, kam ins Stolpern und fiel Silvan direkt in seine Arme.
Sie klammerte sich jetzt an ihn und war noch immer sehr erschrocken, vergrub ihr Gesicht in seiner Schulter.
Dann blickte Mia ihn direkt an, ihre weichen Lippen interessierten ihn plötzlich und zu gerne hätte er probiert ob sie auch nach Kirsche schmeckten oder nur so aussahen.

„Vielen Dank."
Flüsterte sie dankbar und Silvan zog sie noch näher an sich.
In diesem Moment kam Lisa um die Ecke.
Zu einer Patientin also?
Dachte sie und nahm sich vor ganz schnell rauszufinden wer diese Frau ist die ihr Verlobter so anschmachtete.

Bist du mein Prinz?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt