𝚒𝚌𝚑 𝚔𝚊𝚗𝚗 𝚎𝚜 𝚔𝚊𝚞𝚖 𝚎𝚛𝚠𝚊𝚛𝚝𝚎𝚗 | 𝚊𝚕𝚡𝚗𝚊𝚓𝚞

k a p i t e l 7

Am nächsten morgen musste ich leider schon früher weg, weshalb ich die Wohnung verließ während Wincent noch schlief. Ich hinterließ ihm jedoch einen kleinen Zettel mit einer Nachricht darauf: Tut mir leid, dass ich schon so früh weg musste, aber ich treffe mich nachher noch mit unseren Managements. Letzte Nacht war sehr schön, das können wir gerne wiederholen:) Hab dich lieb! Da wir noch die finale Realisierung des Musikvideos besprechen mussten, würde ich mich heute mit den beiden Managements treffen, um alles final abzusprechen, bevor dann nächste Woche der Dreh beginnt. Es fiel mir am Morgen jedoch zuerst etwas schwer aufzustehen, da letzte Nacht wirklich sehr schön war, aber ich hatte leider diesen Termin. Wir haben zwar nicht miteinander geschlafen, aber manchmal reichen doch auch die bloße Präsenz und Nähe einer Person, um sich wohlzufühlen, oder? Ich wusste zwar nicht, wie das mit Wincent und mir weitergehen sollte, aber ich war gespant auf das, was uns noch alles erwarten sollte.

Als ich dann gegen Vormittag endlich beim Termin angekommen war, empfing mich auch Amelie direkt sehr freundlich. Amelie saß auch damals mit beim Casting für das Musikvideo, weshalb ich auch mit ihr in direktem Kontakt stand. Bei der Besprechung des Videos haben wir lediglich den "Aufbau" des finalen Videos besprochen, und was meine Rolle denn nun letztendlich im Video wäre. Es war nämlich tatsächlich mein erstes Musikvideo. Ja, ich hatte zwar schon ein paar Rollen in Filmen oder Serien, aber das hier war mein allererstes Musikvideo. Zumindest mussten wir ihnen keine Gefühle vorspielen. Es hätte vermutlich auch echt ausgesehen, aber mit echten Gefühlen ist es dann doch etwas schöner ;) Während ich gerade dabei war das Gebäude zu verlassen, lief ich in jemanden rein, aber ich merkte nicht in wen.

"Du bist ein ganz schöner Wirbelwind, weißt du das?", fragte Wincent mich. Ja, ich war gerade voll in Wincent reingelaufen. "Ja, sorry. Bin im Moment etwas durcheinander..", erwiderte ich. "Dann lass uns heute Abend was zusammen machen, dann kriegst du deinen Kopf bestimmt wieder frei;)" "Klingt gut. 19 Uhr?" "Ich hol dich ab!" Und so verabschiedeten Wincent und ich uns voneinander. Er würde mich also um 19 Uhr abholen. Ich war echt gespannt was er geplant hatte.

Gegen 18 Uhr begann ich auch mich fertig zu machen, während ich nebenher noch mit Mona telefonierte. "Und was macht ihr dann gleich?", fragte sie mich. Sie wusste tatsächlich auch noch nichts von Wincent und mir. "Ich weiß es nicht, er hat gesagt er wird mich überraschen.. Und ich hab ein bisschen Angst davor xd" Ich war zwar wirklich gespannt darauf, aber ich hatte dennoch Angst. Ich meine, es war immer noch Wincent, dem konnte man echt alles zutrauen. Ich merkte gar nicht wie die Zeit verflog, bis es irgendwann an meiner Tür klingelte. Ich beendete das Telefonat mit Mona und öffnete die Tür. Die Schritte kamen immer näher, bis Wincent schließlich vor mir stand. "Gut siehst du aus!", begrüßte ich ihn. Er hatte sich für eine beige Hose mit einem schwarzen Tshirt, was ja sehr typisch für ihn war, und seine Vans. Ich trug eine einfache hellblaue Jeans, mit einem vintage bedruckten Tshirt und hohen Nike Jordans. Bevor ich mich heute fertig gemacht hatte, hatte Wincent mir nämlich noch eine Nachricht geschrieben, dass ich mir etwas dünnes und bequemes anziehen sollte, was mich noch mehr darüber nachdenken ließ, was wir wohl machen würden...

Wir waren nun schon eine halbe Stunde unterwegs, als Wincent das Auto auf einen großen Parkplatz vor einer Halle lenkte. Bevor wir in diese Halle eintraten, fragte Wincent mich kurz "bereit?", woraufhin ich bloß nickte. Als wir in diese Halle traten, erkannte ich sofort was er vor hatte. Wir würde zusammen Kart fahren gehen! Schon als Kind hatte ich es geliebt Kart zu fahren und freute mich deshalb umso mehr. Wir zogen uns unsere Overalls an und bekamen nochmal eine kurze, schnelle Einweisung, bevor wir dann endlich starten konnten. "Hast du das schonmal gemacht?", fragte er mich schließlich. "Ja, als Kind war ich früher oft Karten mit meinem Vater. Hat sich ab dem Studium leider so nicht mehr ergeben.. Und du? Hast du das schon gemacht, oder werde ich dich schlagen können?", neckte ich ihn und er schüttelte den Kopf. "Also werde ich dich schlagen!", sagte ich und stupste ihn leicht mit meinem Ellenbogen in die Seite. Und es kam genauso. Bereits am Anfang konnte man erkennen, dass Wincent das wirklich noch nie gemacht hatte. Er hatte öfter mal Probleme mit der Lenkung, was sich nach ungefähr 10 Runden dann aber auch gelegt hatte. Am Ende habe dann aber doch ich gegen ihn gewonnen. 

Auf dem Weg nach Hause fragte Wincent mich irgendwann "schläfst du heute wieder bei mir?" "sehr gerne!" Wir hatten zwar noch nicht wirklich über uns gesprochen, aber ich glaube nach dem Kuss und der folgenden Reaktion von gestern, war das eigentlich auch geklärt. Ich fragte Wincent trotzdem, da ich gerne etwas mehr Gewissheit darüber hätte. "Was.. Was ist das jetzt eigentlich genau zwischen uns?" "Ich weiß nicht wie du das siehst, aber ich würde es schon sehr gerne mit dir versuchen. Ich fühl mich bei dir einfach wohl!" Und genau diese Worte machten mich einfach glücklich. Da hatte ich endlich meine Gewissheit. Als Antwort gab ich ihm einen kurzen Kuss auf die Wange, da er sich ja auf die Straße konzentrieren musste. Bevor wir zu seiner Wohnung fuhren, fuhren wir allerdings zu mir, damit ich mir noch ein paar Sachen mitnehmen konnte, da ich nicht glaubte in den nächsten Tagen in die Wohnung zu kommen. Bei seiner Wohnung angekommen, machten wir uns beide erstmal Bettfertig, da es doch ein anstrengender Tag gewesen war. Gott sei Dank war morgen Wochenende, sodass wir morgen Zeit für uns hatten. Im Bett küsste ich Wincent noch einmal innig, bevor ich dann einschlief, während er mir mit seinen Fingern durch die Haare fuhr. "Schlaf gut", war das letzte was ich von ihm hörte, bevor ich letztendlich einschlief.

"er wird nicht mehr aufwachen!" Mit diesen Worten wachte ich schweiß gebadet mitten in der Nacht auf, und schaute erst einmal nach Wincent. Dieser hatte jedoch gemerkt, dass ich einen Alptraum hatte und war bereits dabei mich zu trösten. "Hey! Hey! Es ist alles gut, ich bin bei dir..", hörte ich von ihm, während er mich ganz fest im Arm hielt..