Kapitel 19

828 60 63
                                    

Endlich war es so weit. Endlich konnte ich erfahren, was für ein Geschlecht mein Baby hatte. Beziehungsweise wussten es Nevio und Eljero schon, die mich heute zum Arzt brachten, der es uns verkündet hatte. Zu den Arztterminen gingen seit dem letzten Mal immer beide mit, damit sich keiner ausgeschlossen fühlte. Schließlich schlossen wir Eljero schon genug damit aus, in dem wir ihm unsere Beziehung verheimlichten. Wir wollten ihn nicht verletzen. Ob wir es damit besser machten, wusste ich ehrlich gesagt nicht, aber darum ging es gerade auch nicht. Bisher lief es einfach so gut, sie es wahr.

Das Geschlecht wusste ich noch nicht, darum hatten die beiden gebeten. Sie meinten, ich würde es heute auch noch erfahren, doch sie wollten eine kleine Überraschung machen. Wenn ich es sowieso nicht heute wissen würde und ich damit ihnen und wahrscheinlich auch mit einer Freude mache, konnte ich auch noch ein paar Stunden abwarten. Diese machten sowieso nicht mehr so viel aus, wie die letzten vier Monate, in denen ich schon schwanger war. Bei dem letzten Termin hätte man es zwar eigentlich schon feststellen können, aber das Baby lag leider unvorteilhaft. Heute glücklicherweise nicht weswegen ich schon den ganzen Tag voller Aufregung in den Tag startete.

,,Mache die Augen zu", wies mir Nevio zu, als er hinter mich trat und mir mit seinen Händen die Augen zuhielt. Vorhin hatte er mich darum gebeten mir etwas Hübsches anzuziehen, weswegen ich mich für ein hellblaues Kleid entschied, welches meinem immer größer werdenden Bauch schmeichelte und sanft über meinen Armen lag. Er meinte zwar auch, dass ich in allem hübsch aussah, aber dennoch versuchte ich mich ein wenig herauszuputzen.

,,Aber was ist, wenn wir irgendwo dagegen laufen?", fragte ich ihn. ,,Das werden wir nicht und wenn schon bin ich da und ich lasse nicht zu, dass dir was passiert. Also vertraue mir einfach. Das tust du doch, oder nicht?"

,,Natürlich vertraue ich dir. Na schön, aber sei langsam und vorsichtig", gab ich nach. ,,Bin ich doch immer, amore mio", flüsterte er, als er seine warmen Lippen an meinem Hals ansetzte und mir ein Kuss drauf hauchte. Eine Gänsehaut überzog meinen ganzen Körper, während er mich mit seinen samtigen Lippen kitzelte. ,,Las das", brach ich lachend hervor. ,,Womit?", erkundigte er sich mit einem gespielt unschuldigen Ton.

,,Das weißt du ganz genau." Ich spürte das Grinsen seiner Lippen an meinem Hals, als er sie löste und dafür hinter mein Ohr ging. ,,Ach meinst du das. Damit höre ich leider nicht auf, dafür lieb ich es zu sehr, dich zu necken."

,,Und ich will wissen, was ihr vorhabt, also mache das, was auch immer du vorhattest."
,,Und was ist, wenn genau das mein Plan war?", hakte er nach. ,,War er nicht, also los jetzt", lachte ich, als ich mich von ihm losreißen wollte. ,,Okay okay, wir gehen ja schon", gab er endlich nach. Geht doch.

Ich spürte seine Hände immer noch auf meinen Augen, sowie seinen Bauch an meinem Rücken, der mich leicht vorschob, weswegen ich ansetzte, loszulaufen. ,,Achtung Stufe", warnte er mich gerade noch rechtzeitig, da ich schon spürte, wie ein Teil meines Fußes im Freien hing. ,,Bisschen früher Bescheid geben."
,,Mi scusi."

Der leicht kühle Wind erfasste mich. Wir waren also draußen, im Garten, wenn ich mich nicht täuschte. Was wollte er hier? Ich spürte, wie ich immer neugieriger wurde, dass es fast nicht mehr auszuhalten war. Mir wurde gerade wieder vor Augen geführt, wieso ich Überraschungen nicht leiden konnte. Diese Unwissenheit war einfach nervtötend. ,,Jetzt kannst du die Augen öffnen", wies er mir zu, weswegen ich dem nachkam. Und ich behielt Recht, vor meinen Augen befand sich der Garten, aber er war anders als sonst.

Überall hinten Girlanden in Rosa und blauen Tönen. Kleine Lampen in denselben Farben erstreckten sich in den Baumkronen, die der Garten aufwies und eine große blaue Torte, welche überall herum mit Perlen verziert war, stand auf einem kleinen Tischchen. Doch das größte Highlight – abgesehen von der Torte, ich meine, es gab nicht besseres als Essen – war die riesige im Licht reflektierende Girlande, auf welcher jeweils einzeln die Buchstaben von dem Wort Babyparty standen. Das hatten die beiden alles organisiert?

Who is my Daddy | √Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt