-18-

142 3 0
                                    


Einige Minuten später kommt y/N auch nach draußen.
„Hey alles gut? Du warst nicht mehr da als ich zurückgekommen bin“ fragt sie besorgt. Ihre Stirnfalten kräuseln sich, wie immer wenn sie etwas merkwürdig findet oder über etwas nachdenkt.
Ich will nicht mit ihr streiten. Nicht jetzt und nicht hier.
„Jaja alles gut, es war nur irgendwie..stickig. Die Luft- das ist so mit den ähm ganzen Menschen da drin und so“ sage ich deshalb.
Ihre Stirnfalten vertiefen sich, aber sie sagt nichts weiter.
„Willst du noch weiter schauen hier oder..?“
„Ich ähm, ich weiß nicht. Mir ist etwas schlecht, vielleicht verschieben wir das hier nochmal. Liegt wahrscheinlich an meinen Unterleibschmerzen.“ sage ich nur abweisend. Ich möchte eigentlich so schnell wie möglich weg hier, weg von disesm Platz, dem Laden, den Leuten. Dem Typen der y/N geküsst hat. Eigentlich hat y/N ihm nur einen Wangenkuss gegeben aber das ist mir jetzt egal.
Ich sehe einem Hauch von Enttäuschung in den Augen meiner Freundin aufblitzen. Dem unschuldigen Mädchen, das niemanden etwas antun könnte. Die, die mein Herz aufgebaut hat und jetzt droht, die Fassade mit einem Bitterguss zu Überpinseln.
Wir gehen schweigend zurück zum Bahnhof. Ihr Blick ständig auf mir, fragend, prüfend. Mein Blick auf dem Boden, mein Selbstbewusstsein kaum zu spüren. Ich kann ihr einfach nicht in die Augen schauen. Ich brauche Gewissheit, aber vorher brauche ich Zeit. Der Bus kommt und wir fahren zurück. Nach Hause. Zu Ihr nach Hause.
Ich biete ihr meine Kopfhörer an, weil ihre kaputt sind. Ich bin vielleicht verletzt aber deswegen noch lange kein Arsch.
(TW)
Zurück im Haus gehe ich ins Bad. In ihr Zimmer kann ich jetzt ja schlecht. Sie ist unten geblieben, Essen machen oder so.
Im Regal neben mir sehe ich einige Spitze Gegenstände liegen. Ich schaue auf meinen Arm, die Narben sind kaum noch sichtbar. Meine Venen pochen, mein Kopf wird heiß. Meine Augen sind fokussiert, wie in trance. Ich stehe auf, gege zum Regal und schaue mir die Gegenstände genau an. Dann schüttel ich den Kopf als wollte ich mich von auf mir Kranblenden Insekten befreien. Ich mache das nicht. Ich habe abgeschlossenen mit diesem Thema.
Ich setze mich wieder hin und rufe Drew an.
Drew ist zwar nicht besonders einfühlsam, aber sehr hilfreich dabei dinge Objekt zu sehen und einen klaren Kopf zu schaffen. Nach ein oder zwei Minuten geht sie ran.
„Weißt du eigentlich wie spät es hier ist? Wir haben halb zwei in der Nacht?!“
„Hab dich auch vermisst“ sage ich nur
„Hast du ne Minute?“ füge ich hinzu
„Was ist los Billie???
„Ich-“ und bevor ich weiterreden kann, breche ich schließlich in Tränen aus.
„Ich weiß nicht, y/N hat..“ wieder brauche ich ein paar Sekunden um weiterzureden.
„Sie hat  nem Typen auf die Wange geküsst“ bringe ich endlich aus mir raus. Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen und presse meinen Kopf an meine Beine als ob das etwas helfen würde.
„Ey Bil com on“ höre ich Drew auf der anderen Seite der Leitung sagen.
„Wange ist nicht Mund und vielleicht war es ja ein alter bekannter, ihr Bester Freund oder so“ versucht sie zu helfen.
„Madame Eifersucht bildet sich dass sicher nur ein“
„Madame Eifersucht weiß ja wohl was sie gesehen hat- und, und sie hat nie etwas von einem besten Freund erzählt!“ halte ich dagegen. Ich will das alles nicht Wahrhaben aber ich hab doch zumindest noch Augen im Kopf und keine 2Promille im Blut!
„Hast du mit ihr geredet?“ höre ich die Stimme meiner besten Freundin sagen.
„Nein“ antworte ich nur knapp.
„Dann kannst du doch noch gar keine Schlüsse ziehen! Billie. Reden ist der Schlüssel jeder Beziehung. Wenn du ihn nicht benutzt, bleibt die Tür eben geschlossen, deine Entscheidung.“
„Aber- Doch kann ich.“
„Nein.“
„Warum nicht?!“
„Billie! Mein Gott du hörst ja nichtmal zu! REDEN BILLIE, REDEN.“
„Aber ich-“
Kein Aber Billie. Hör zu. Nimm deine Kopfhörer, mach irgendwas an und Atme dann ganz tief ein und aus, okay? Und dann schaust du Netflix oder nur whatever. Wenn du damit fertig bist Reden wir weiter.“
Und damit legt sie auf. Kein Protest möglich. Ich bleibe noch ein paar Minuten sitzen, dann nehme ich die Kopfhörer aus meiner Jacke und lasse 'Atlantis' von Seafret spielen. Wie Drew es wollte suche ich jetzt nach Atemübungen.
Nach gefühlt einer halben Stunde stehe ich auf. Ich schaue mein Spiegelbild mir gegenüber an.
Wangen rot, Wimperntusche im ganzen Gesicht verschmiert und nasse Linien bis zum Kinn. Ich mache etwas von Mitski an und wasche mein Gesicht kurz ab. Dann beginne ich, mich neu zu schminken. Genauso dezent wie sonst aber ich lasse mir dabei vieel mehr zeit. Die Zwei neuen Pickel ignoriere ich gekonnt. Als ich fertig bin beschließe ich meine Haare auch neu machen. Hochgesteckt und vorne hängen Zwei Strähnen runter. Meine Stimmung ist jetzt wirklich viel besser und mein Aussehen auch! Ich schaue auf mein Handy. Eine neue Nachricht von y/N.
Es gibt Essen und was los ist, ob ich reden will. Ich schaue mich nochmal im Spiegel an und gehe dann langsam ins Esszimmer.

-----------------------------------------------------------------

Hoffe euch hat das Kapitel gefallen!
Bis zum nächsten, byee!

Soulmates?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt