Am See

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A/n: Nathaniel Buzolic spielt in meiner Geschichte Nate.

Nate

"Aufstehen, Bruderherz!" weckte mich eine aufgeweckte und fröhliche Stimme, die durch mein Zimmer schallte. Verschlafen rieb ich mir meine Augen, als aufeinmal einen Sonnenstrahl auf mein Gesicht traf.

"Verdammt Larissa, mach sofort die Rollos wieder runter, die Sonne blendet mich." maulte ich empört und deckte mit meiner Hand, mein Gesicht ab. Es war noch viel zu früh, um aufzustehen, besonders an einem Wochenende. Wieso hatte ich mich nur dazu überreden lassen, mit meiner Schwester und ihrer Freundin an den See zu fahren? Aija genau, weil ich mal raus kommen und nicht in meinem Zimmer versumpfen wollte. Sofort bereute ich diese Entscheidung.

Mein Blick glitt zu meinem Wecker, der auf meinem Nachkästchen stand. Er zeigte kurz nach Acht Uhr. Wie gesagt, viel zu früh, um an einem Wochenende aufzustehen.

Larissa zog aufeinmal die Decke, von meinem Körper. "Na los, steh nun endlich auf. Ich warte nur noch auf dich, du Siebenschläfer. Das Frühstück ist bereits fertig und der Kaffe wartet auch bereits auf dich." Sie blickte mich mit einem prüfenden Blick an, der nicht gerade viel Auswahlmöglichkeiten bot.

Innerlich wabnete ich mich bereits auf eine Diskussion, in der ich ihr verlautbarte, dass Siebenschläfer ja von September bis in den Mai Winterschlaf hielten. Zudem sind sie Nachtaktiv, was ich jedenfalls nicht bin, doch ich schüttelte nur innerlich den Kopf, da es so oder so nix brachte mit meiner Schwester zu diskutieren.

Seufzend schlang ich meine Beine aus dem Bett und streckte mich nocheinmal herzlichst, bevor ich dann endgültig aus dem Bett stieg. Meine Beine trugen mich Richtung Badezimmer, wo ich mein Spiegelbild kurz ansah. Mein Gegenüber sah mich mit müden, dunkelbraunen Augen und zersausten dunkelbraunen Haaren an. Ich fuhr mir mit meiner Hand durch meine Haare, um diese halbwegs zu in Form zu bringen und erledigte danach meine Morgenrutine.

Nach kurzer Zeit war ich mit allem fertig, zog mich dann noch rasch um und bewegte mich nun Richtung Küche, wo bereits meine Schwester auf mich wartete. Ihr Blick wanderte zur Küchenuhr, um mir zu verdeutlichen, dass sie eigentlich schon längst unterwegs sein wollte. "Wegen dir kommen wir immer zu spät." maulte sie auch sogleich.

Ich schnappte mir still schweigend meine Tasse Kaffee, die ich zügig hinunter leerte, bevor ich dann das belegte Brot schnappte, das Larissa mir zubereitet hatte. "Wir können los." sprach ich mit vollem Mund und im gehen zu ihr, da ich gerade einen Bissen genommen hatte. Ich bewegte mich in Richtung ihres schwarzen Chevrolet Wagens, indem bereits unsere Badesachen gepackt waren.

Auch wenn ich meine große Schwester oft verfluchte, hatte ich sie trotzdem gern. Eigentlich war ich ihr etwas schuldig, so oft hatte sie mir bereits den Arsch gerettet. Da mein Brot bereits verschlungen war, setzte ich mich auf den Beifahrersitz und wartete auf Larissa, die bereits kurze Zeit später ebenfalls einstieg und losfuhr.

"Julia hat mir vorhin geschrieben, dass ihr Bruder ebenfalls mitkommen wird, ich hoffe dich stört das nicht." durchbrach meine Schwester die Stille und sah mich mit einem neugierigen Blick an. "Nein, warum sollte es mich stören, so habe ich wenigsten jemanden, mit dem ich mich über normales Dinge unterhalten kann und muss nicht bei irgendwelchen Promiflash Diskussionen mithören." gab ich ihr grinsend als Antwort.

"Hey!" empört blickte sie mich an und boxte mich leicht in die Schulter, bevor sie dann wieder auf die Straße blickte, um keinen Unfall zu verursachen. "Ich wollte dir doch nur bescheid geben und ich habe gehört, dass er garnicht so schlecht aussehen soll." erklärte sie mir und wackelte dabei mit einer Augenbraue. "Du hattest bis jetzt nur Probleme mit Frauen, du findest sie doch nichteimal wirklich interessant. Wieso gibst du nicht der Männerwelt einmal eine Change?"

"Na und? Ist mir doch egal wie er aussieht. Es war bis jetzt nur noch nicht die richtige Frau dabei." gab ich ihr grimmig als Antwort und blickte dabei aus dem Fenster. Nur weil ich bis jetzt mit Frauen kein Glück hatte, hieß das doch nicht direkt, dass ich auf Männer stand. Zudem kränkte es mich zutiefst, dass meine Schwester sich das Recht heraus nahm, ein Urteil darüber fällen welche Sexualität ich hätte. Immer mehr sank meine Laune in den Keller, wenn ich nur darüber nachdachte, den ganzen Tag am See gefangen zu sein. Hätte ich bloß nicht zugestimmt.

Die Fahrt verging leider wie im Flug und ich blicke erst wieder gerade aus, als Larissa auf den Parkplatz des Sees fuhr. Wir beide stiegen aus, nahmen jeweils unsere Badesachen und gingen in die Richtung der Badeplätze. Aufeinmal winkte uns eine Person aufgeregt zu.

Larissas Schritte beschleunigten sich, wodurch ich aufeinmal zurück viel. "Hallo Julia!" rief sie enthusiastisch, als sie bei ihrer beste Freundin ankam und umarmte diese herzlich. "Wollen wir gleich in den See? Er ist super zum abkühlen." erwiderte Julia mit ihrer hohen, etwas schrillen Stimme zurück. Oh Gott, diese Stimme schmerzte ja in den Ohren. "Mein Bruder hol gerade etwas zu trinken, er müsste aber jeden Moment zurück sein." sprach nun Julia an mich gewandt, bevor die beiden Frauen schnurstracks Richtung See wanderten.

Ich blieb alleine, wie bestellt, aber nicht abgeholt, zurück. Na toll. Mit wenigen Handgriffen, packte ich meine Sachen aus der Tasche und mache es mir dann auf der ausgerollt Picknickdecke bequem. Mein Blick streifte über den Badeplatz, doch da ich nicht wusste, wie Julia ihr Bruder aussah, brachte mir das leider nicht wirklich viel.

Ich kramte in meiner Tasche, um mein Buch Tintenherz hervor zu holen und begann diesen zu lesen. Es war jedoch nicht viel Zeit vergangen, als aufeinmal eine Person, einen Schatten auf mich warf, wodurch ich von meinem Buch aufsah.

Da die Person direkt in der Sonne stand, musste ich mit meiner Hand, meine Augen vor der Sonne schützen. Blöderweise hatte ich meine Sonnenbrille zuhause vergessen, sodass ich nicht wirklich erkennen konnte, wer mir gegenüber stand.

"Hey, du musst Nate sein oder?" die unbekannte Personen sprach mit einer rauen und sogleich rauchigen Stimme, durch die ich augenblicklich eine Gänsehaut bekam. Verdammt, was passierte hier und wer war diese Person?

Is Something Wrong With Me? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt