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Ich sag's vorweg, ich hab das Kapitel irgendwie durch eine rosa rote Brille geschrieben. Don't ask me, ich hafte für nichts.

Viel Spaß beim lesen 💞

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Mexis sentimentales Gefühlschaos nahm den Höhepunkt an, als er am Freitag morgen gedankenverloren durch den Kölner Flughafen wanderte. Etwas ziellos quetschte er sich durch die breiten Menschenmassen, die keine Sekunde Ruhe zu geben schienen.

Es war wie ein Marsch nach einer Niederlage - wobei es eigentlich keine war.

Mexi war nicht gescheitert, in keiner Hinsicht. Rezo hatte weder seine Gefühle geleugnet, noch hatte er sie nicht erwidert.
Aber bestätigt hatte er sie ebenfalls nicht.

Noch nicht.

Es war Mexi so verdammt wichtig, Rezo die Zeit zu geben, die er benötigte um seine Gefühle zu ordnen, sich ganz sicher zu sein was das zwischen ihnen war. Mexi kannte das - wusste, wie es einen von innen zerreißen konnte, wenn alles auf dem Kopf stand.

Er hatte die Erkenntnis eben früher erlangt. - Dass er Rezo mochte.

Das letzte was er wollte, war mit seiner Liebeserklärung Druck aufzubauen und Rezo zu irgendwas zu drängen.
Der natürliche Prozess des kennenlernens war essentiell - Mexi wusste das.

Deswegen blieb ihm auch nichts anderes übrig, als den Heimweg nach Madeira anzutreten - wobei tief in seinem Herzen schon lange der Ort sein Zuhause geworden war, an dem Rezo verweilte.

Ein bisschen konnte er die unmotivierenden Gedanken besänftigen, in dem er sich daran erinnerte, dass hoffentlich bald Aachen der Ort war, an dem er seinen Alltag bestritt.
Da war nämlich noch die Wohnungsbesichtigung. Erst hatte er Köln in Betracht gezogen, aber aufgrund des unbezwingbaren Wohnungsmarktes und seines eigenen Perfektionismus, war keine Wohnung so wirklich in die engere Auswahl gekommen. Und bei der einzigen potenziellen Wohnung hatte er bereits zwei Tage später eine Absage erhalten.

Deswegen also Aachen.

Zu gerne erinnerte er sich an den Moment zurück, in dem er Rezo erzählt hatte, dass er eine Besichtigung in der Stadt hatte, in der auch er wohnte. Zusätzlich auch noch in unmittelbarer Nähe von Ju und Rezo.

Es war so süß gewesen. - Die Augen des Blauhaarigen waren aufgeblitzt vor Vorfreude. Mexi hatte sehen können, dass da noch etwas kleines mehr als reine Gespanntheit mitgeklungen war. Eine besondere Art von Freude - solche die einen ganz kribbelig fühlen ließ.

Mexi quittierte es deshalb vorerst als einen befristeten Abschied, als die Räder des Flugzeugs sich vom Boden lösten und die tonnenschwere Maschine ihre Reise Richtung Horizont aufnahm.

***

Während Mexi schon bald das warme Klima der Insel genießen würde, drehte sich bei Rezo alles.

Es ging drunter und drüber - in seinem Kopf, sowie auch in seinem Arbeitsleben. In der Zeit, in der Mexi da gewesen war, hatte er es tatsächlich geschafft seine Verpflichtungen für einen Moment in den Hintergrund zu stellen.

Doch jetzt, wo so viele Kilometer ihre Seelen trennten, da schien alles aus den Fugen zu geraten.

Wie in einem Karussell aus dem er nicht aussteigen konnte, weil die Zentrifugalkraft ihn tief in den Sitz des Alltagsstresses drückte.

Rezo merkte selber, wie er drauf war. Wie er lustlos ins Office kam, sich Kopfschmerzen schon fast chronisch eingenistet hatten — seine sonst so aufgeheiterte Art in seinem Team war verpufft. Und es gab keine Person, die sich selber so dafür bestrafte, wie Rezo selber.

Vermissen | Rezo x MexifyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt