Im Sommer 2013 war ich schon relativ weit in meinem Umgang mit den Pferden: Ein Pferd geht durch und ich bringe es wieder zum Durchparrieren, Ein Pferd bockt und ich setze mich durch. Ja ok ein Mal als ich die junge stürmische Schnewittchen hatte, verlief das ganze nicht ganz so gut aber wer fliegen möchte muss zuerst fallen. So ist das eben, auch im echten Leben außerhalb das Stalls. Wir galoppierten auf zwei Zirkeln, mir war die Geschwindigkeit schon im Trab nicht mehr geheuer und während des Gallopps musste ich ständig durchparrien um die Geschwindigkeit wieder zu drosseln. Klar, ich konnte Schneewittchen nicht ewig aufhalten und dann, bevor ich mir überhaupt etwas denken konnte ging sie durch raste aus meinem Zirkel quer durch die Halle durch den anderen Zirkel. Danach wurde mir erzählt das ich dabei fast ein anderes Pferd mitgenommen hätte, ich persönlich kann mich kaum noch an Details erinnern, ob andere Pferde mit ihr durchgingen, ob ich geschrien habe, oder wie lange es gedauert hat, ich weiß es nicht mehr. Als Schneewittchen losraste bin ich nach links gerutscht und hing nur noch seitlich am Sattel, der Raum schien sich zu biegen, wie wenn man Lichtgeschwindigkeit erreicht, ich rutschte immer tiefer und der Boden kam immer näher. Kurz vor dem Aufprall schloss ich meine Augen: ''Hilfe! Ich falle!'' Das ist das letzte was ich noch denken konnte bevor ich mich auf dem Boden wiedergefunden habe. Keine Ahnung warum, aber das erste was in mir vorgegangen ist, ob es dem Pferd gut geht. Also habe ich mich zuerst aufgerappelt und habe Schneewittchen zwei Meter neben mir wiedergefunden. Sie stand da, ganz brav und bewegungslos. Meine Reitlehrerin ging zu mir und wir kratzten den gröbsten Dreck von meinen Klamotten. Ich stieg wieder auf, ich war geschockt, sodass ich fast anfing zu weinen. Alles an mir zitterte, was mich fast erneut zum Absturz gebracht hätte. Aber wieder aufzustiegen war wohl die beste Entscheidung.