Ich bin wütend. Ich verstehe es einfach nicht, dass kann nicht sein, dass muss ein Irrtum sein. Tränen steigen mir in die Augen. Nicht jetzt weinen, nicht weinen, nicht weinen. Olivia faselt noch davon was für eine tolle Schauspielerin ich bin und ich bestimmt woanders einen neue Rolle finden würde, doch ich kann ihr nicht mehr zuhören. Was mach ich jetzt? Wovon bezahle ich meine Miete? Mein Job ist weg. Einfach weg. Ich muss hier raus, einfach nur raus, bevor ich vor allen zusammenbreche. Ich packe meine Sachen zusammen gehe in fast schon joggtempo die Gänge runter und bin froh als ich endlich die Tür öffnen kann und an der frischen Luft bin. Dort strömen auch gleich die zurückgehaltenen Tränen aus meinen Augen und mein Puls steigt in die Höhe. Das ist so unfair! Ich habe alles gegeben! Ich kann immer noch nicht verarbeiten was gerade passiert ist. Auf einmal steht Taylor vor mir. ,,Kann ich dich umarmen?'' fragt sie. Ich nicke. Wir stehen eine halbe Ewigkeit einfach nur Arm in Arm dort. Ich bin so dankbar für sie in diesem Moment, ich hatte noch nie eine Person die mich so gute versteht wie sie und die mich so auffängt wenn es mir nicht gut geht. ,,Komm, wollen wir was zu essen holen?'' sagt sie und schleift mich mit zu ihrem Auto. Wir fahren zu dem nächsten Fast Food Laden den es gibt und bald sitze ich da mit einem Teller voller Pommes und einem Eis was größer ist als der Hamburger der neben meinen Pommes liegt. Taylor hat nichts und ich frage sie: ,,Hast du kein Hunger?''Nein habe vorhin schon gebruncht.'' Dann herrscht stille, aber keine unangenehme. Ich freue mich, dass ich keine Fragen beantworten muss oder sagen muss wie es mir geht. Wir sitzen einfach da und ich esse all die leckeren Sachen auf meinem Teller. Danach fühle ich mich tatsächlich ein wenig besser. ,,Wollen wir zu mir fahren und zeit zusammen verbringen? Ich kann dich jetzt ja wohl nicht alleine lassen.'' fragt sie mich und ich merke dieses Kribbeln in meinem Bauch. ,,Aber nur wenn es keine Umstände für dich macht.'' sage ich. ,,Solang du damit klar kommst dass nicht alles ordentlich bei mir ist.'' ich grinse. Dann schlendern wir aus dem Laden und fahren zu Taylor's Apartment.
Es ist groß und wunderschön eingerichtet. Ich fühle mich sofort wohl. Sie macht uns beiden einen Cocktail und es geht mir immer besser. All die Sorgen was jetzt als Nächstes passiert schiebe ich auf morgen und versuche jetzt Spaß zu haben. Nach dem dritten Drink habe ich spätestens alles vergessen und wir fangen an Karaoke zu singen, klar habe ich gegen sie keine Chance aber es ist so witzig. Dann kommen wir auf die Idee Tequila Shots zu trinken. Ich wette wer mehr schafft. Nach dem 7. steige ich aus und gebe mich geschlagen. Jetzt erst merke ich den Alkohol in meinem Blut und wie frei ich mich fühle. Lange schon habe ich nichts mehr richtig getrunken. Es ist ein tolles Gefühl aber ich weiß dass ich es morgen bereuen werde. Die Nacht ist lang. Wir sitzen auf dem Sofa und reden gerade über unsere Familien als sie das Thema wechselt: Leicht lallend sagt sie: ,,Ich liebe dich! Gott bin ich froh dass du in mein Leben gekommen bist. Danke'' Erst lache ich weil ich nicht denke das sie es ernst meint, doch dann kommen mir die Tränen. Normalerweise bin ich echt nicht so, heute war einfach viel los... ,,Du bedeutest mir auch viel und es fühl sich an als ob wir uns schon ewig kennen würden.'' Sie stimmt mir zu und wir fangen beide an zu lachen. Wir kuscheln uns aneinander auf der Couch und sie schläft in meinen Armen ein. Wenige Minuten später bin ich dann auch weg.
Es ist 12 Uhr. 5 verpasste Anrufe von Olivia, der Leiterin des Theaters. Mein Kopf tut weh und mir ist schlecht. Taylor schläft neben mir. Jetzt erst fällt mir ein was gestern passiert ist. Ich bin arbeitslos, weiß nicht wie ich meine Miete zahlen soll, die viel zu hoch ist für das kleine Apartment, aber neben mir liegt fucking Taylor Swift. Ich laufe ins Bad um mich zu übergeben. Dann halte ich meinen Mund unter das Waschbecken um Wasser zu trinken. Ich hätte gestern nicht so viel trinken sollen. Nach dem Händewaschen spritze ich mir Wasser ins Gesicht. Als ich wieder ins Wohnzimmer komme, ist Taylor ebenfalls wach. Ihr geht es wohl nicht besser als mir. Ich lege mich wieder auf die Couch. ,,Willst du was zum frühstück?'' fragt sie mich noch sehr verschlafen.
Ich schüttele den Kopf. Mir ist noch immer sehr schlecht und ich will nach Hause. Ich muss gucken wie es weitergeht. Entweder ich ziehe wieder nach Hause oder ein Wunder muss passieren, damit ich mir die Apartmentmiete leisten kann. ,,Ich würde gerne nach Hause gehen, wenn das okay ist? Es war echt schön mit dir und eine tolle Ablenkung, aber ich muss schauen was ich jetzt mache. Ohne Job kann ich meine Miete nicht bezahlen.'' Es beunruhigt mich, nicht zu wissen wie es weitergeht. Ich will nicht wieder nach Hause. Da erinnert mich alles an meine Mom und an mein altes Leben, was ich hinter mir lassen möchte.
Ich will nicht mehr das kleine Mädchen sein, was Außenseiter ist und zu soft für die Welt ist. Die sich nie traut zu melden, weil sie zu viel Angst hat, was die anderen denken. Die nie Aufmerksamkeit bekommen hat und von allen ignoriert wurde, bis ihre Mom gestorben ist. Dann wurde sie 2 Monate von jedem gefragt ob sie okay ist. Irgendwann wollte sie nach New York weil alles zu viel wurde und sie die Chance hatte am Broadway zu spielen und die hat sie natürlich ergriffen, aber trotzdem war sie noch nicht über den Tod ihrer Mutter hinweg. Dieses Mädchen bin ich. Und jetzt hat sich mein Märchenland aufgelöst. Mein Traum ist geplatzt und es fühlt sich wieder genauso an wie damals. Als ich in meinem Zimmer saß, ganz alleine im Haus. Meine Eltern sind getrennt und mein Dad war nie wirklich für mich da, er lebt in Europa und reist ständig. Zum Geburtstag und an Weihnachten schickt er eine Karte, die bestimmt seine Sekretärin geschrieben hat. Naja wenigstens etwas. Er kam nicht einmal zur Beerdigung von meiner Mom weil er einen wichtigen Termin hatte.Auf dem Weg zurück bin ich in Gedanken. Ich suche verzweifelt nach einer Lösung. Die einzige die mir in den Kopf kommt, ist unser Haus zu verkaufen. Das Haus in dem ich groß geworden bin. Das Haus was die Erinnerungen an meine Mutter am Leben hält. Aber was soll ich sonst tun. Mit dem Geld könnte ich die Ausbildung bezahlen und die Miete. Ich wäre erstmal abgesichert. Ich muss endlich loslassen. Ich möchte eh hier in New York bleiben. Ich rufe Richard Mercy an. Er ist ein guter Freund von meiner Mom gewesen und Immobilienmakler.
Als ich mich in mein Bett gelegt habe und noch eine Weile schlafen wollte bekam ich gerade eine Nachricht von Taylor:
Du wolltest doch eigentlich gestern mit mir ins Studio...wenn du Lust hast komm morgen! Mein Fahrer holt dich um 14 Uhr ab.
Ich wünschte ich könnte noch mehr Zeit mit ihr verbringen, aber sie wird mich bestimmt eh bald vergessen. Ich bin nur eine Amateur Schauspielerin, die gerade ihre Hauptrolle verloren hat. Und sie ist halt Taylor Swift. Ich muss außerdem nach Hause und das mit dem Haus klären. Ich schreibe:
Tut mir leid, aber ich muss für ein paar Tage weg. Mein Leben ist kompliziert und ich will dich nicht mit darein ziehen. Danke für die schöne Zeit.
Olivia ruft mich an. Ich gehe ran. ,,Ich habe dich schon den ganzen Vormittag versucht dich zu erreichen...'' Dann erzählt sie mir, wie sehr es ihr leid tut und dass sie wünschte mich als Besetzung zu behalten, aber Jeff halt vorgeht weil sie ihn nicht verlieren kann. Blablabla... Jeff hat anscheinend auch schon jemanden vorgeschlagen, der mich ersetzen soll. Ich weiß zwar nicht wie sie innerhalb eineinhalb Wochen den Text lernen will und das lernen will, wofür ich 3 Monate gebraucht habe, aber das ist ja nicht mein Problem mehr. Ich buche mit meinen Reserven einen Flug nach Hause.
Als ich am nächsten Tag mein Apartment verlassen muss ich die Tränen zurückhalten. Es war gerade alles so schön...
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I was enchanted to meet her || Taylor Swift x y/n
FanficEs ist 2013... y/n ist neu nach New York gezogen und hat das Glück die begehrte Rolle der Julia in Romeo and Julia ergattert zu haben. Es ist Premieren Tag als ihr kurz vor dem Auftritt eine Blondine über den Weg läuft...