....28.02.2020, 19Uhr.
Die Straße war leer während ich nach Hause fuhr, keine Menschenseele, nichts. Wenn man bedachte das ich vor etwa einem Jahr meine Mitschülerin umgebracht hatte, saß ich erstaunlich ruhig in meinem schwarzen BMW und fuhr nach Hause. Es gab keinen wirklichen Grund weshalb ich sie umgebracht hatte, zumindest dachte ich dies immer. Wir hatten letztes Jahr alle unseren Abschluss gemacht, alle außer Crystel, denn diese war Tod. Ich hatte sie eigenhändig ermordet, alleine bei diesem Gedanken tat es mir wieder leid. Ich wollte dies nicht, wirklich nicht. Die Frau hatte mir nie etwas getan, sie war immer freundlich gewesen und hatte nie jemanden etwas getan. Doch irgendwas hatte mich dazu angestiftet, aber darüber wollte ich jetzt nicht nachdenken. Meine Gedanken waren leer gefegt, ich war müde und wollte nur noch nach Hause um mich auszuruhen. So fuhr ich den ruhigen Weg durch den Wald, nur nebenbei bemerkte ich die Gänsehaut auf meinem Körper, der kalte Schauer über meinem Rücken und den nahezu luftabdrückenden Kloß im Hals. Ich fühlte mich nicht mehr wohl, ich fühlte jemanden bei mir, doch hier war niemand. Ich saß absolut alleine in dem schwarzen Wagen, da war ich mir ziemlich sicher. Dennoch fühlte ich mich ziemlich beobachtet, als würde jemand direkt neben mir sitzen und mir auf die Hände gucken. Augenblicklich fuhr ich etwas schneller, während meine Knöchel sich aufgrund des festen Griffes, fast schon weiß färbten. Das konnte doch nicht wahr sein, ich dachte einmal an Crystel und sofort fühlte ich mich wie besessen. Fast schon unheimlich, doch sicher bildete ich mir alles nur ein. Der Schweiß auf meiner Stirn bewies allerdings das Gegenteil. Schweißausbrüche? Verwundert strich ich mir mit dem Ärmel meines Pullover's über die Stirn und trocknete diese. Sicher würde ich einfach nur wieder krank werden. Eigentlich konnte ich mir aber selbst das nicht leisten, ich war gerade sowieso knapp bei Kasse und jetzt krank melden? Das durfte nicht sein. Also versuchte ich mich zu entspannen und schloss kurz die Augen, nur ganz kurz, denn ich fuhr sowieso auf einer geraden Strecke. Doch sobald ich meine Augen wieder öffnete, traf mich der Schlag. Sofort schnürte sich meine Kehle zu und das Atmen fiel mir deutlich schwerer. Das konnte nicht sein, nein, sie war Tod. Doch da saß sie, genau wie an dem Tag als sie starb. Sie trug ein schwarzes Top, dazu einen dunkelblauen Faltenrock und weiße Sneaker. Ihr rechtes Bein, lag locker über ihrem linken Knie und ihre zarten Hände hatte sie streng in ihren Schoß gefalten. Doch eine Sache an ihr, war schon immer durchdringlich gewesen. Diese blauen und einfrierenden kalten Augen, sie schauten mich direkt durch den Rückspiegel an. Ihre Lippen waren aufeinander gepresst und ihre schneeweißen Haare lagen locker über ihre Schulter gelegt. Doch wie konnte das sein? Wie konnte sie da auf meinem Rücksitz sitzen und mich anschauen, wenn sie doch aber Tod war? Doch eh ich mich versah, öffnete sie ihren Mund, ein zartes Lächeln lag währenddessen auf ihren Lippen. „Hast du mich vermisst Kairo?" ihre Stimme jagte mir eine Gänsehaut auf den Körper.
Durch die mangelnde Aufmerksamkeit hatte ich nicht gemerkt, wie mein Auto direkt auf ein Baum zu raste. Doch jetzt lag meine Aufmerksamkeit wieder auf der Straße, jedoch zu spät.
Mit einem lauten krachen, einem ohrenbetäubendem Knall und grellen Lichtern, bemerkte ich wie mein Auto die Straße verließ und geradewegs in den Baum steuerte. Die letzte stimmte die ich gehört hatte, war die von der vermeintlichen Toden gewesen.
Die Stimme von Crystel.
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Why did you kill me?
Mystery / ThrillerNach seinem Mord an Crystal, zieht sich Kairo zurück. Er lebt sein Leben, geht arbeiten, trifft Freunde und Dated wieder. Man könnte meinen, das sein Leben richtig super läuft. Eigentlich doch alles gut, immerhin war sein Mord nie aufgefallen und ni...