Als ich wieder aufwachte, wuselten sämtliche Ärzte um mich herum. Die grellen Lichter der Decke, sorgten dafür das ich meine Augen gleich wieder schloss. Ich hatte wirklich schmerzen, wo genau konnte ich nicht sagen. Überall hatte ich mal welche, am Kopf, Rücken, mein Bein und vor allem meine Rippen taten weh. Ich konnte nicht leugnen, das mein Kopf noch immer brummte und ich mir wünschte erneut bewusstlos zu sein. Was war da gerade? Ich konnte mich kaum noch erinnern, ich wusste nur, das ich einen Unfall hatte. Scheisse, ein Unfall?! Das ging nicht, ich konnte keinen einzigen Tag auf der Arbeit fehlen. Doch aufgrund meiner Schmerzen, war wohl davon abzusehen das ich noch eine lange Zeit im Krankenhaus verbringen würde. Mittlerweile hatte auch das Licht irgendwie angefangen zu flackern, zumindest fühlte es sich in diesem Moment so an. So schloss ich meine Augen, nur für einen Moment, aber ich musste dringend klarkommen. Doch sobald ich meine Augen wieder geöffnet hatte, saß sie erneut dort. Direkt auf meiner Liege, so nah war Crystel mir selbst lebend nicht gekommen. Mein Puls fing sofort an zu Rasen, mir stieg Schweiß auf die Stirn und ich wurde panisch. Nein, das konnte nicht sein, sie war Tod! Ich hatte diese Frau doch umgebracht! sie konnte nicht leben, das war hier definitiv nicht echt. Ich musste hier weg, so schnell es ging. Allerdings wurde ich aufgehalten sobald ich auch nur Anstalten machte mich zu bewegen. Die zwei Sanitäter hielten mich fest und versuchten mich, mit mir unverständlichen Worten zu beruhigen. Auch Crystel, oder wer auch immer dies dort war, hatte sich aufgerichtet und lächelte mich stumpf an. Ich musste wirklich verrückt sein, sie lebte nicht mehr. Crystel war Tod, schon seit einem fucking Jahr. Ihr Grabstein war auf dem Lakewood Friedhof, an dem sogar ich regelmäßig vorbei lief um ihr Blumen zu bringen.
Doch da war sie weg, wo war sie? Gerade war die weißhaarige doch noch vor mir gewesen, sie hatte mich sogar angelächelt. Vielleicht wieder nur eine Einbildung? Das menschliche Gehirn spielte einem manchmal streiche, in meinem Fall würde es mich sogar nicht wundern. Doch das konnte kein Zufall sein, sie war zweimal aufgetaucht und hatte sich immer wieder bemerkbar gemacht. In der Form von Gänsehaut, Schweißausbrüchen oder steigenden Puls.
Eh ich es mich versah, merkte ich augenblicklich wie mein Körper sich beruhigte und einer der Schwestern, mit einer Spritze zur Seite trat. Sie hatten mir also Beruhigungsmittel gegeben. Vielleicht war dies auch nicht so schlimm, immerhin tauchte Crystel bisher nicht in meinem Schlaf auf. Wieso tauchte die vermeintlich Tode überhaupt wieder auf? Ich hatte nie irgendwas persönliches mit ihr am Hut, vielleicht nur ein oder zwei Gespräche, aber nie etwas engeres. Wir gingen zusammen in die Klasse, sie war eine gute Schülerin und ich, ich leider so gar nicht. Dennoch hatte ich es geschafft, innerhalb eines Jahres etwas zu erreichen, mehr oder weniger. Denn um mein Geld musste ich dennoch jedes Mal kämpfen. Mein Chef zahlte meinen Gehalt nicht pünktlich und somit kann ich meine Rechnungen ebenfalls nie wirklich pünktlich zahlen. Anfangs hatte das Ganze geklappt, doch mittlerweile war auch mein Kredit abgelaufen. Diesen musste ich auch noch zurück zahlen. Ich war wirklich am Arsch und jetzt lag ich hier auch noch im Krankenhaus. So langsam bemerkte ich, wie das Mittel anfing zu wirken. Mein Körper fuhr hinunter und auch mein Kopf wurde ruhiger. Keine Crystel mehr, nur die sterile Weiße liege und die grellen Krankenhauslichter.
So ganz genau wusste ich nicht was passiert war, jedoch wachte ich wohl mitten in der Nacht wieder auf. Es war still, also schien ich wohl ein eigenes Zimmer zu haben. Nichtmal auf dem Flur war etwas los, nichts, nur absolute Stille. Doch dann hörte ich es, das Gerät neben mir brummte auf, als wolle es ebenfalls schlafen. Ich konnte jetzt nicht schlafen, mein Kopf war dazu viel zu voll und außerdem schmerzte er. Also richtete ich mich langsam auf, alles schmerzte doch das war mir gerade egal. Mein Fenster war offen, das bemerkte ich durch den kühlen Windzug, der die hauchdünnen Vorhänge bewegte. Ich sollte zum Fenster gehen, nur kurz, um zu sehen ob dort Autos fuhren. Bei gesundem Verstand wäre ich jetzt sicher liegen geblieben. Doch das konnte ich nicht, ich musste mich bewegen. So stand ich auf, nur langsam da mir noch alles weh tat und schließlich tätigte ich ein paar Schritte. Es war nicht weit bis zum Fenster, doch bis ich da angekommen war, verging eine halbe Ewigkeit. Sicherlich hätten andere das schneller geschafft, doch mein Körper streikte nebenbei. Am liebsten wollte er sich gar nicht bewegen.
Draußen war nichts zu sehen, nur eine flackernde Laterne auf dem Parkplatz, ein paar raschelnde Bäume und ein dunkelroter Wagen stand da. Es hatte geregnet, das erkannte ich vor allem an den Pfützen und dem noch immer nassen Asphalt. Irgendwie hatte die Nacht etwas beruhigendes an sich, vor allem da der Mond matt durch die dunklen Wolken schien. Fast sah es so aus, als wolle er um die Aufmerksamkeit der Menschen kämpfen, doch die Wolken ließen ihn nicht. Ich war hier, stand an einem Fenster und trug weiße Kleidung. Abgesehen von meinem Hautton, meiner Augen und meiner Haare, hatte hier fast nichts Farbe. Es war beängstigend aber gleichzeitig war es auch befreiend. Fast so als würde mir dieses Zimmer Frieden schenken. Es roch nach Desinfektionsmittel, frischer Wäsche und sonstigem Ärztezeug. Anders als meine Wohnung, die roch nach billigem Parfüm, Pizza und schimmeliger Wand. Ich hatte nicht die beste Wohnung, doch ich hatte eine in meiner Preisklasse und das zählte. Dann fiel es mir ein, mein Auto war kaput, ich würde die nächste Zeit wohl zu Fuß laufen. Auf die Versicherung konnte ich mich nicht verlassen, die zahlte eh nichts zurück. Vor allem nicht bei einem Unfall. Ob man mich wohl fragen würde, wie es zu dem Unfall kam? Sicherlich, aber was sollte ich sagen? Ich konnte wohl kaum sagen das ich eine tote bei mir hinten sitzen hatte. Sie würden mich gleich einliefern und mich für verrückt halten. Vielleicht hielt ich mich ja selbst schon für verrückt, immerhin konnte ich wohl Geister sehen. Geister oder Dämonen, was auch immer das ganze wohl gewesen war.
Ich stand noch eine ganze Weile am Fenster, dann bewegte ich mich jedoch wieder in die Richtung meines Bettes, ich war müde und wollte schlafen. Sobald ich auch schon im Bett lag, schlossen sich meine Augen fast schon wie von automatisch und ich versank im Land der Träume.
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Why did you kill me?
Mystery / ThrillerNach seinem Mord an Crystal, zieht sich Kairo zurück. Er lebt sein Leben, geht arbeiten, trifft Freunde und Dated wieder. Man könnte meinen, das sein Leben richtig super läuft. Eigentlich doch alles gut, immerhin war sein Mord nie aufgefallen und ni...