Nova - Die Kraft in dir

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Helle Sonnenstrahlen krochen durch die grossen Fenster des Schulzimmers und verbreiteten ohne Mühe eine angenehme Wärme im ganzen Raum. Verlockend leuchtete der Himmel in einem satten Blauton und ein sanfter Wind wehte durch die Baumkronen der sich aneinanderreihenden Birken.

So versuchend das Frühsommer Wetter auch schien, keiner der Schüler verschwendete auch nur einen kurzen Blick nach draussen. Gefesselt hörten sie ihrem Lehrer Mr. Brown zu, der nahtlos den Unterrichtsstoff durchging, so als hätte er sein ganzes Leben lang nichts Anderes getan.

Natürlich war die Klasse nicht wegen des Lehrers so uneingeschränkt aufmerksam gewesen (obwohl sein immer wieder spannender und interaktiver Unterricht viel dazu beitrug). Nein, Grund dafür war der Unterrichtsstoff, der zu dieser Zeit des Jahres immer wieder aufs Neue durchgenommen wurde:

Die Nova, eine weltweit agierende Organisation die aus Menschen mit besonderen Eigenschaften besteht. Sie besitzen Kräfte durch die sie schon fast wie eine Truppe Superhelden wirken.

So wie ihre Klassenkameraden hing Joyce gebannt an den Worten, die den Mund ihres Lehrers verliessen. Auch wenn sie die Geschichte bereits in und auswendig kannte, verlor sie aber dennoch nicht ihre Wirkung auf sie.

«Magie, Magier und Hexen. Dass solche Dinge tatsächlich existieren hatte damals, vor 50 Jahren, niemand gedacht. Ich selbst war zu dieser Zeit noch nicht mal geboren. 

Die meisten Menschen waren anfangs sehr skeptisch. Dennoch war der Aufruhr um sie sehr gross.

Eine Organisation die der Menschheit weissmachen will, dass gewisse Personen mit magischen Kräften geboren sind? Viele hielten sie für eine Lachnummer, vielleicht sogar eine seltsame neue Sekte. Jedenfalls nichts, dass man ernst nehmen müsste.
Zumindest, bevor sie ihre Kräfte zur Schau stellten. Danach änderte sich die Situation schlagartig und viele fingen an sich sogar vor ihnen zu fürchten. Für eine kurze Zeit, schienen wir wie in das Zeitalter der Hexenverfolgung zurückversetzt worden zu sein. Die Mehrheit der Bevölkerung wollte ihre Existenz nicht wahrhaben und Politiker die sich für sie einsetzten, wurden mit Drohungen überhäuft. Der Hass fand seinen Höhepunkt, als das neuaufgebaute Hauptquartier der Nova von unbekannten Personen in Brand gesetzt wurde. Doch glücklicherweise wurde niemand verletzt»

«Nach gut fünf harten Jahren besserte sich die Situation massgebend. Die Menschheit war bereit dazu die Existenz der Nova zu akzeptieren und sogar Interesse zu zeigen. Natürlich gab es Personen, die sich weiterhin aktiv gegen sie wehrten und auch bis zum heutigen Tag, denken einige die Organisation sei unberechenbar und gefährlich. Dies obwohl sie nicht nur als staatlich anerkannte Institution angesehen werden, sondern auch eng mit den Regierungen der Welt arbeiten»

Die Klasse war komplett ruhig und die einzige Person die sprach war Mr. Brown. Für einen kurzen Moment sagte der Lehrer nichts und Joyce fühlte sich wie auf die Folter gespannt.

«Ich spiele gleich ein kurzes Video ab. Es zeigt die Rede der beiden Direktoren. Sie berichten über ihre Lage und die Geschichte der Nova. Ich empfinde die Rede als sowohl bewundernswert als auch tragisch zugleich, aber dies werdet ihr gleich selbst sehen»

Mr. Brown schmiss den Projektor an und startete das Video.

Zu sehen waren zwei schick angezogene Gestalten, ein Mann und eine Frau. Sie trug einen dunklen Hosenanzug mit weissen Längsstreifen. Die Hosenbeine waren von den Knien abwärts etwas breiter, so wie es für die 70er Jahre typisch war.  Die braunen Haare waren in einen strengen Dutt gebunden. Der Mann trug einen ähnlichen Aufzug. Seine schulterlangen schwarzen Haare waren jedoch ungebändigt und sein Schnauzer sah so aus, als könne er eine Rasur mal wieder gut vertragen. 

Hinter den beiden waren 4 andere Personen zu sehen, die alle gleichermassen professionell gekleidet waren.

Hingebungsvoll erklärten die beiden Sprecher im Vordergrund ihre Situation, was genau ihre Organisation sei und aus welcher tragischen Lage heraus sie entstand. Auf Joyce wirkte dies sehr eindrücklich, gleichzeitige war die brutale Ehrlichkeit auch sehr schockierend.