03.03.2023

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Hallo ihr lieben Wattys!

Heute wieder ein kleines Update von mir... In den letzten drei Tagen sind es ungefähr 1000 Wörter, die das QN-Projekt dazugewonnen hat, aber vor allem ist es mir gelungen, ein großes Plot-Problem zu lösen. Und ich habe unbewusst einen Hint gesetzt, der erst einige Bände später aufgelöst wird. Total bescheuert, wie sehr ich mich über die Vorstellung freue, wie skurril das die Leser*innen der Zukunft wohl finden.

Ich habe mir überlegt (hoffentlich gefällt es euch?), hin und wieder Anekdoten zu erzählen und euch mit den Dingen zu unterhalten, die mich zum QN-Projekt inspiriert haben, und fange heute an mit dem besonderen Ort! Die ersten beiden Bände spielen in einer kleinen fiktiven Stadt in der DDR der 1980er Jahre.

Als die Berliner Mauer fiel, war ich 3,5 Jahre alt. Meine Oma stammt aus Mecklenburg-Vorpommern und ich habe zufällig an dem Abend des 09.11. 1989 bei meinen Großeltern geschlafen. Sie waren auf einer Feier, haben mich auf dem Rückweg abgeholt und mein Opa wollte, wie jeden Abend, die Nachrichten sehen. Ich erinnere mich noch heute sehr deutlich, wie glücklich und fassungslos und durcheinander meine Großeltern waren, als sie die Bilder der feiernden Menschenmassen um und auf der Berliner Mauer gesehen haben. Natürlich konnte ich die Ereignisse damals nicht einordnen, aber ich spüre immer wieder, wie sehr sie mich geprägt haben. Bis heute kann ich mir keine Originalaufnahmen ansehen, ohne zu weinen.

(Für alle, die vielleicht historisch nicht so bewandert sind: an der streng bewachten deutsch-deutschen Grenze wurden zwischen 1961 und 1989  mindestens 140 Menschen getötet. Westdeutsche mussten eine Einreise in den Osten beantragen, Ostdeutschen war die Reise in den Westen nahezu unmöglich. Meine Oma ist noch vor dem Mauerbau aus der DDR geflüchtet, weshalb ihr die Reise in den Osten oft verwehrt wurde und sie ihre zurückgelassenen Verwandten nur alle paar Jahre besuchen durfte.)

Am Morgen des 10.11.1989 bin ich mit meinen Großeltern zum ersten Mal nach Mecklenburg gefahren - nach Schwerin und Crivitz. Ich erinnere mich an die angespannte Stimmung im Auto, an Verwandte und Freunde und viele Glückstränen. Ich weiß noch, wie grau-braun mir die Gebäude vorkamen, wie riesig die LPG-Felder und ich habe den Kohlgeruch in den Häusern noch heute in der Nase.
Vielleicht klingt das alles noch nicht nach der Kulisse eines Fantasyromans, aber viele Erlebnisse meiner Kindheit sind mit den verfallenen Schlössern und Häusern in Mecklenburg verknüpft - mit verlassenen Orten voller verborgener Geschichte und Geschichten. Mindestens einmal im Jahr bin ich seit der Grenzöffnung im wunderschönen Mecklenburg gewesen.  (Bis heute.) Ich habe die Veränderung der Landschaften miterlebt, kenne aber auch noch die unberührt scheinenden Orte - Seen ohne Touris, Wälder und die typischen heruntergekommen DDR-Bauten.
Mit meinem Bruder bin ich einmal in eins der verfallenen Schlösser, das heute ein piekfeines Hotel ist, eingestiegen und wir haben uns ein wenig umgesehen. Dieses  Schloss wurde scheinbar zu DDR-Zeiten genutzt, denn es befand sich ein riesiger, architektonisch seltsam anmutender Duschraum im Erdgeschoss... Und wer mein Manuskript kennt, dem kommt das sicher sehr bekannt vor!
Kleiner Funfakt - in dem Schloss hatten sich scheinbar Obdachlose eingerichtet. Als Kinder waren wir davon überzeugt, in den oberen Stockwerken wären Gespenster oder Zombies in Ketten.

Was mich jedenfalls reizt, ist der Kontrast von Magie, Phantastischem und Fabelwesen auf der einen Seite und Verfall auf der anderen. Ich liebe solche Gegensätze. Ich mag es, wenn das Magische wie ein Fremdkörper in seiner Umgebung scheint, denn: Magie lässt sich überall finden!

In diesem Sinne - träumt was Feines!

Eure Line

Tagebuch einer Autorin - Mein Weg zur Veröffentlichung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt