Kapitel 1

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Lesley

« Du weißt ich liebe dich Baby, es war ein dummer Fehler » versucht er mir zu erklären, aber ich bekomme nur die Hälfte mit. Wie konnte er nur ? Zwei Jahre ? Mit meiner besten Freundin. Unsere Beziehung hat ihm anscheinend rein gar nichts bedeutet « Sex mit meiner besten Freundin zu haben ist ein Todesurteil, und das gilt für euch beide » ich zeige auf meine jetzt ex beste Freundin und ex Freund. Wie konnte SIE mir das nur antun ? Wir kennen uns seit wir drei sind. Wir sind zusammen aufgewachsen, wir sind wie Schwestern. Zumindest waren wir das, bis jetzt.
« Baby, das meinst du nicht so » er versucht mich festzuhalten aber ich weiche sofort einen Schritt zurück. « ich meine es so, ihr beide seid für mich gestorben, für immer » ich drehe mich um und stürme aus dem Haus meiner Ex besten Freundin.
« Jetzt tust du so als wäre ich das Problem, dabei bist du es. Ich wollte so oft mit dir Sex haben aber du lässt mich nie an dich ran » höre ich meinen Ex Freund hinter mir rufen. Meine Wut steigt immer mehr. Er schiebt die Schuld auf, so das es dann am Montag in der Schule aussieht als hätten wir uns getrennt weil ich kein Sex haben will mit ihm. Aber wer hat gerade meine beste Freundin gefickt und rennt mir wie ein bettelnder Hund hinterher ? Richtig, Oscar.
« Nein Oscar, du bist das Problem. Vögelst meine beste Freundin und rennst mir dann hinterher ? Merkst du es überhaupt selber ? Du liebst mich nicht ! Du bist hinter meinem Geld her. Noch nie gemerkt ? Bei jedem essen, zahle ich. Wenn wir ins Kino gehen, zahle ich. Wenn du etwas haben willst, rate Mal »fordere ich ihn auf.
« Zahlst du » nuschelt er.
« Verdammt richtig. Ich zahle, nicht du, ich. Du liebst mich nicht ! Du willst nur mein Geld. Deswegen war mir von Anfang an bewusst das dass mit uns nicht gut ausgehen wird. Und Gott ! Ich bin froh darüber. Ich hatte nie den Mut dir es zu sagen, aber ich liebe dich nicht. Ich habe es auch nie getan. Für mich warst du immer nur der junge mit dem ich in der siebten Klasse meinen ersten Kuss hatte. Ich habe wirklich versucht dich zu lieben, aber mein Herz und mein Körper stoßen sich von dir ab » ihm endlich die Wahrheit zu sagen lässt mich viel mehr Luft kriegen als die ganzen Tage, Wochen und Jahre.
« Ist das der Grund warum du kein Sex mit mir haben wolltest ? Weil ich hinter deinem Geld her bin ? Oder liebst du jemand anderen ? » fragt er mich. Ich bin kurz davor ihm zu erzählen warum ich kein Sex mit ihm will, aber ich Schweige.In vielen Situationen ist es einfach am besten zu schweigen. Du weißt das wenn du etwas sagst, es immer falsch sein wird.
« Es ist doch egal, es ist aus zwischen uns. Du hast ja jetzt Lola, mit ihr kannst du dich austoben, und Dinge tun die du mit mir nicht tun konntest. Wobei ich denke das ist schon längst passiert, nicht wahr ? » ich schau zu Lola die im Türrahmen steht.
In manchen Situationen kann man auch einfach schweigen und man weiß dann genau was los ist.
« Dein schweigen gelte ich als Antwort » spreche ich bevor ich ihm und meiner Ex besten Freundin den rückenkehre und Richtung Innenstadt Laufe. Ich brauche einen klaren Kopf. Das einzige was jetzt hilft ist ein schöner Cocktail von Bob. Sein Laden ist der beste der Stadt. Bob's Dinner. Tagsüber gibt es diese typischen amerikanischen Gerichte, und Abend gibt es einen kleine Party mit einer Cocktailbar.
Die besten Cocktails

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Als das Dinner betrete kommt mir der altbekannte Geruch von frittier Fett und Bürgern entgegen. Mein Blick schweift zur Bar, die schon randvoll gefüllt ist. Ist heute ein Fest ? Hinter der Theke entdecke ich Bob, der den Frauen die vor ihm sitzen, schöne Augen macht. Wenn Bob nicht 45 wäre, würde er sogar ziemlich süß aussehen. Mit seinen braunen Augen, seinen zurückgestylten Haaren, die sich schon grau färben an den Ansätzen. Bob sein Lächeln wird heller als er mich entdeckt. Nach der Schule arbeite ich hier, und abends bin ich Stammkunde. Er winkt mich zu sich rüber, und ich komme seiner Aufforderung nach. Er sagt dem anderen Kellner was ins Ohr, der darauf hin nickt. Bin kommt hinter der Theke hervor und läuft mir ein paar Schritte entgegen, bevor er mich in eine Umarmung zieht. « Alles gut bei dir Les ? » Les, den Spitzname hat er mir gegeben weil er sich, meinen Namen nicht merken konnte, und er meint es klingt einfach cooler und kommt hervor. Wir lösen uns aus der Umarmung und setzten uns zu unserem Stammtisch.
« Alles gut bei dir Les ? » ich habe gehofft das er seinen Frage nicht wiederholen würde aber, er wäre nicht Bob wenn er nicht wüsste das etwas faul ist. Ich nicke.
« Ich habe vor ungefähr einer Stunde meine beste Freundin und meinen Ex Freund beim Sex erwischt » Bob fallen fasst die Augen raus als ich es ihm erzähle.
Ich erzähle ihm alles, wie es dazu kahm, und wie es geendet hat. Bei Bob weiß ich das er es nicht jeden erzählen wird. Man kann ihm voll und ganz vertrauen, deswegen habe ich ihn so in mein Herz geschlossen. Er ist wie ein zweiter Dad für mich, und ich seine Tochter die er verloren hat. Mia starb im Alter von 10, an Leukämie. Sie war eine tolle Freundin und hatte immer spaß am Leben. Wenn es jemanden nicht gut ging und er schlechte Laune hatte, war Mia immer da. Sie hat den Leuten ein Lächeln auf Gesicht gezaubert, sie war unbeschreiblich schön. Es brach allen das Herz als wir von ihrer Krankheit erfuhren.
« Les, das tut mir so leid. Dieser junge schätzt dich nicht » er legt seine Hände auf meine und übt einen leichten Druck aus. Ich lächeln ihn warmherzig an, bevor ich mir einen weitere Pommes in meinen Mund stopfe und ein Schluck von meinen Martini nehme, natürlich ohne Alkohol!
« Sag mir wo er wohnt und ich zerlege ihn in seine Einzelteile » bei dem Gedanken muss ich lachen, aber ich schüttle gleich den Kopf um ihm zu verstehen zu geben das er es nicht machen soll. So schnell er sich was in den Kopf setzt, so schnell kann man es ihn auch wieder ausreden.
« Wem soll ich dann mein ganzes Drama erzählen wenn du im Knast hockst ? » ein kleines lachen verlässt seinen Mund.
« Touche, also ? Was wirst du jetzt machen ? » Ich hätte so viele Möglichkeiten die ich machen könnte. Ich zucke mir den Schultern.
« Du wirst aber nicht zurück zu ihm gehen ? » fragt er entsetzt. Ich verschlucken mich an meiner Pommes, und Versuche währenddessen den Kopf zu schütteln, was nicht so gut klappt weil ich kurz davor bin zu ersticken. Ich klopfe mir zweimal hart auf die Brust und kriege mich wieder ein.
« Um Gottes Willen nein Bob ! Die beiden sind Geschichte, für immer und ewig » gebe ich ihm zu verstehen und beende somit das Thema, Oscar und Lola.
Bob schaut auf seine Uhr bevor er aufsteht und Richtung Bar zeigt « Ich muss dann Mal wieder, wir sehen uns morgen Les, komm gut nach Hause » er drückt mich noch einmal bevor in Richtung Bar verschwindet.
Ich zahle und verlasse das Dinner, um meinen Bus noch zu schaffen. Zum Glück ist die Bushaltestelle direkt gegenüber vom Dinner. Der Bus bleibt stehen und ich steige ein. Ich nehme in der Letzten Reihe Platz und stecke meine Kopfhörer in die Ohren.
Der Bus startet und fährt los.

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An der fünften Haltestelle steigt ein taumelnder junge ein, mit einer blutigen Lippe und einem blauen Auge. Shit. Was ist den mit dem passiert ?
Er muss gemerkt haben das ich ihn anschaue weil er direkt in meine Richtung starrt.
Er kommt auf mich zu und nimmt neben mir Platz. Der Geruch von Alkohol steigt mir direkt in die Nase und hinterlässt in meinen Magen ein ungutes Gefühl. Warum muss er sich neben mich setzten ? Der halbe Bus ist frei.
Ich Versuche aus dem Fenster zu schauen, aber ich begegne seinen Blick. Warum kuckt er mich so an ? Ich atme einmal tief durch, nehme meine Kopfhörer raus und schaue den Typen an.
«Ist irgendwas?» seine Lippen bewegen sich zu einem kleinen schmunzeln, wobei an seinen Wangen leichte Grübchen zum Vorschein kommen.
«Noooooope» nuschelt er und legt seinen Kopf auf meine Schulter. Geht's noch ? Ich habe zwar kein Problem damit, weil er echt fertig aussieht, aber kann man nicht fragen ?
Als er seine Augen schließt, erwische ich mich selber dabei wie ich ihn scanne. Er hat braunes verwuscheltes Haar, blaue Augen und leichte Sommersprossen auf seiner Nase. Seine Kleidung, normal. Mehr bekomme ich von ihm nicht zusehen da er auf meiner Schulter liegt.
Ich stecke meine Kopfhörer wieder in die Ohren und schalte ganz laut Lana del Rey an.
Ich lehne meinen Kopf gegen die Scheibe und starre auf die dunklen Straßen von Mountainvalley. Alles was ich im Moment nur noch will ist nachhause gehen und den ganzen Tag Gossip Girl kucken, mich mit essen Vollstopfen und Schlafen.
Jedes Wochenende das selbe zu mach, wird nie langweilig.

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