Kapitel 1.

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Meine Lider fühlen sich schwer und müde an. Trotzdem will ich sie nicht schließen. Denn sobald ich sie schließe, würde ich dich vor meinen Augen haben. Wie dein breites Lächeln mich anlächelt und deine blauen Augen mich verführerisch durchschauen. Du wusstest immer was du tun musst, um meine Aufmerksamkeit zu erhalten, mich zum Lächeln zu bewegen und letztendlich mich dazu zu bringen, mich endlos in dich zu verlieren. Und genau da ist das Problem. Du weiß was du tun musst. Du weiß was du tun musst, um mich zu manipulieren. Meine Launen, meine Gedanken und Gefühle zu kontrollieren und so zu verändert, dass ich mich nicht mehr wiedererkenne. Du hast mir die Welt versprochen. Heute brennt sie. So blind wie ich war, habe ich es nicht früh genug erkannt und wenn ich ehrlich bin, habe ich es noch immer nicht. Denn ich lasse mich immer noch von dir kontrollieren. Mein Herz, mein Kopf, meine Seele, all das liegt bei dir. Du tauchst in meinen Träumen auf und in meinen Gedanken. Was muss ich tun damit es aufhört? Reichen die Tränen nicht, die ich vergieße? Den pochenden Schmerz in meinem Herzen? Oder das mir die Luft zum Atmen fehlt? Die Arme fest um meine Beine gelegt, liege ich in meinem Bett. Mein Körper zittert als würde ich frieren, aber ich fühle keine Kälte, aber auch keine Wärme. Sondern allein diesen Schmerz, der mich durchbohrt.

Eigentlich möchte ich schreien und diesen Schmerz einfach loslassen, aber sobald ich meinen Mund öffne, erwischt kein einziger Ton aus ihm. Wie lange muss das gehen? Wann hört es auf? Noch fester ziehe ich meine Beine an meine Brust, als würde mich vor etwas schützen. Als würde der Schmerz mich nicht finden, wenn ich mich hier unter meiner Decke verstecke. Wie im Revue gehe ich all die schönen Momente von uns nochmal nach. Vom ersten Kennenlernen auf dem Parkplatz bis zum Fußballspiel an meiner Schule und schließlich dem Pizza Essen, an dem du dich verabschiedest.

Du, der gutaussehende Junge, der wie aus dem Nichts mit seinem schwarzen Jeep auf dem Parkplatz erscheint. Deine Jungs hatten dich umzingelt, aber trotzdem habe ich dich und dein unglaubliches Lächeln in der Menge entdeckt. Deine weißen Zähne und rosafarbigen Lippen haben mich direkt umgehauen. Die kleinen Grübchen waren dabei nur die Kirsche auf dem Törtchen. Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass du nicht cool aussahst, als du dich mit deiner hellen Jeans an der Autotür gelehnt hast. Dein blaues quartiertes Hemd und das weiße T-Shirt umrundeten nur noch deine Ausstrahlung und bewiesen, dass Geschmack kein Fremdwort für dich ist. Selbst jetzt bringt der Gedanken an dich, mein Herz zum Klopfen. Oder sollte ich eher rasen sagen? Unbewusst ziert ein Lächeln meine Lippen. An diesen Tag war ich nicht gut gelaunt. Frau Puel hatte mir für mein Referat keine gute Rückmeldung gegeben. Obwohl ich die ganze Nacht daran gearbeitet habe und das Abschlusskomitee konnte sich nicht entscheiden, wer nun das Catering anruft. Tina und Claudia haben eine Stunde darüber gestritten. Am Ende konnte keiner es von ihnen machen, da sie beide aufgrund ihrer Stimme angeblich ungerne telefonieren würden. Aus diesem Grund habe ich mich am Ende freiwillig gemeldet. Genervt von meinem vollen Terminkalender, der mir nur noch mehr Kummer bereitete, sah ich dich beim Verlassen der Schule. Heute bist du derjenige, der mir Kummer bereitet.

Später haben wir uns beim Fußballspiel wiedersehen. Bei dem dein Team gegen das Team meiner Schule antrat. Eigentlich hätte ich nur Augen für das Schulteam haben sollen und mich freuen, wenn sie ein Tor schossen. Doch meine Augen folgten nur dir auf dem Spielfeld. Nicht zu vergessen mein lauten Jubelschrei, als du ein Tor machtest. Der einzige Schrei auf dieser Seite der Tribüne. Verwirrt hattest du in meine Richtung geschaut. Suchend nach denjenigen, der diesen quietschen und lauten Schrei erzeugt hat. Wieder zeigtest du mir dein unausstehliches Lächeln, als du erkanntest, dass ich es war, die wie deine persönliche Cheerleaderin in einer Menge tobte, welche nicht sehr erfreut über das Tor war. Kurz schauten wir uns die Augen, dann drehtest du dich wieder weg und konzentriertes dich auf dem Ball. Aber wir beide wussten in diesem Moment, dass wir den anderen kennenlernen mussten. Nach diesem kleinen Augenblick, schautest du immer kurz zu mir hoch und seien wir ehrlich, danach wirktest du noch nervöser als zuvor beim Spiel. Als müsstest du dich nun beweisen. Langsam kullert eine Träne meine Wange hinunter. Schluchzend ziehe ich mir die Decke hoch zum Kinn. Ich vermisse dich. Am liebsten würde ich zu dir laufen und mich entschuldigen und dir sagen, dass ich mich ändere. Nie wieder Fehler mache und nun so sein werde, wie du es dir wünscht.

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