Kapitel 6

106 9 3
                                    

Mein Klassenkamerade Sam veranstaltet heute eine Party. Seine Eltern vereisen übers Wochenende und er hat die halbe Schule eingeladen.
Das lasse Ich mir nicht entgehen! Heute betrinken ich mich mal richtig, für sowas habe ich sonst kaum Zeit.
Meinen Eltern habe ich gesagt, dass ich bei einer Freundin übernachte. Und später nach der Party pennen ich im schuppen. Dort habe ich eine Luft Matratze und viele Decken hingelegt. Mein Plan ist zu 100% durchdacht.
Ich zog mir ein top und schwarze shorts an. Nicht das Outfit, mit dem ich normalerweise unterwegs wäre, aber es war ja auch eine Haus Party.
Ich lief etwa zehn Minuten, bis zu Sams Haus. Es war schon fast dunkel und der Wind war kalt. Super später würde ich eine Jacke brauchen.
Als ich ankam lief die Musik schon, ein paar Leute Tanzten und jemand stand am Tisch mit dem Alkohol und teilte mischen aus. Sam begrüßte mich knapp, bevor er weiterlief. Als Gastgeber muss er sich ja ins Zeug legen, er wollte die Party der anderen übertreffen soweit ich weiß.
Zuerst ging ich zum Tisch mit dem Alkohol, was wäre eine Party ohne alkohol?
"Irgendwas, was ich dir einschenken kann?", fragte der Typ am Tisch. Er trug ein lockeres Shirt mit einer alten Jogginghose. Jetzt wo ich mich umsah sahen alle Typen eher... underdressed aus.
"Mach mir ne Bruder-vertrau-mir-mische.",sagte ich zeigte auf den Vodka, der in der Mitte des Tisches stand. Mit anderen Worten, viel Alkohol und wenig misch Getränk.
"Wie du willst.", antwortete er und ich sah zu, wie er etwas Eistee in meinen Vodka füllte.
Ich nahm einen schluck. Es brannte im Hals, ein komischer Geschmack machte sich in meinem Mund breit, doch nach ein paar schlücken ging es. "He mach mal halblang- Du hast noch genug Zeit dich wegzuhauen.", sagt der Typ der mir die mische gemacht hat und lachte.
Ich schaute ihn genauer an, seine blonden Haare hingen ihm im Gesicht herum.
"Ich brauch keinen Aufpasser, danke", sagte ich, etwas unhöflicher als ich eigentlich wollte.
Er antwortete aber trotzdem freundlich:" Okay okay. Also wie heißt du?"
"Ich bin y/n."
"Ich bin Zack. Kommst du öfters zu solchen parties?"
"Nein. Das ist eigentlich meine erste-", mein Gesicht wurde etwas rot, als wäre mir das peinlich, aber Zack blieb entspannt:" Oh dann sorgen wir dafür das sie gut wird."
Er nahm meine Hand und führte mich näher zu den Lautsprechern aus denen laute Musik spielte.
"Aber musst du nicht mischen verteilen?", fragte ich ihn verwirrt und blieb stehen.
"Ich arbeite hier nicht."
Mein Gesichtsausdruck änderte sich. Habe ich mir gerade von einem fremden etwas einschenken lassen?
Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte nahm Zack mit einer Hand meine Taille und mit der anderen meine Schulter und tanzte zu einem mittlerweile etwas langsameren Song.
Ich verlor mich komplett in seinen Augen. Die Musik war nur noch im Hintergrund zu hören, mein Gesicht wurde immer röter und ich hätte schwören können, dass er immer näher kam...
"Ich muss aufs klo!" Sagte ich ihm, löste mich und ging, ohne auf eine Reaktion zu warten. Ich musste hier raus. Das Badezimmer fand ich schnell, ich schloss mich dort ein.

Ein Blick in den Spiegel zeigte mir, dass mir das alles viel zuviel wurde. Ich drehte das Waschbecken auf und spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht. Das schien zu helfen. Kurze Zeit später kam ich heraus, von Zack fehlt jede Spur.

Nach meiner dritten mische war ich gut angeheitert und bereit mich unter mehr Leute zu mischen.
Erst tanzte ich mit ein paar mädchen aus meinem Jahrgang, die ich aus der Schule kannte. Danach beschloss ich auf den Balkon zu gehen und jemanden nach einer Kippe zu fragen. Im betrunkenen Zustand schien das eine tolle Idee zu sein.

Auf dem Balkon war es frisch und die Musik wurde deutlich gedämpfter. Der kühle Wind sorgte für gänsehaut, aber der Schein des Mondes war eine tolle Alternative zu den grellen LEDs auf der Party. Ich nahm mir einen Moment zum ausatmen.

Mein Blick fiel auf Hanma, der sich gerade eine Zigarette anzündete.

"Du bist auch hier?", fragte ich erstaunt, weniger genervt als sonst.

"Ja und so wie es aussieht bist du hier schon länger.", er lachte kurz und schaute zu mir.

"Ja, ist das so offensichtlich?", fragte ich.

"Ja, du riechst wie eine Brauerei.", meinte Hanma.

Ich ignorierte den Spruch.
"Hey, hast du noch ne Kippe?",fragte ich so normal wie möglich.

"Sorry, ist meine letzte.", sagte er, dachte aber kurz nach.
Nach kurzem zögern reichte er mir seine Angefangene.
Ich nahm sie und nahm einen langen Zug. Der Rauch wurde von
einem Windzug weggeblasen.

"Danke",sagte ich knapp und gab sie ihm zurück.

"Wusste nicht das du rauchst."

"Du weißt vieles über mich nicht."

"Na dann schieß mal los-", meinte er und zog nochmal an seiner Kippe.

"Das geht dich doch nichts an."

"Hast recht, wir sind ja keine Freunde.", er sagte das so als wäre es was schlechtes.

" Ja, du hast recht..."

Er drückte die Zigarette am gitter aus und warf sie in den Aschenbecher.

"Hey, verrückter vorschlag-", fing er an.

Ich schaute zu ihm, mein Gesicht rot vom ganzen alkohol:" Ja?"

Er hielt einen Moment inne und überlegte:"Ich geh an die Tankstelle und hol mir noch ne Schachtel.", er hob die Packung Zigaretten hoch. "Kommst du mit?"

Ich Wunderte mich über das Angebot:" Warum willst du mich dabei haben?"

Er schien überrascht von der Frage, doch kehrte schnell zu seinem alten selbst zurück:" Hast recht. Wieso soll ich dich Schnapsdrossel mitnehmen."

Ich sagte nichts, sondern schaute einfach zu wie Hanma wieder rein ging und in der Meute verschwindet.
Ich blieb noch auf dem Balkon und sah zu wie er das Haus verließ und auf dem Motorrad weg fuhr.

Verliebt in Feind ||Hanma Shuji x reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt