Kapitel 3

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In der ersten Sekunde glaubte ich kaum, was, besser wen, ich da sah. Jo. Mit seiner Familie wahrscheinlich. Er begrüsste mich mit einem kurzen "Hi". "Guten Nachmittag, kommt doch herein", meinte Neigey von hinten. Die drei bedankten sich und traten ein. Ich gab den Erwachsenen die Hand. Mein Cousin unterhielt sich ein wenig mit den anderen beiden. "Wir gehen nach oben", rief ich. Neigey nickte nur und ich deutete Jo mit mir mitzukommen. Oben angekommen fragte ich: "Wohnt ihr wirklich im Nachbarshaus?" "Ja, ich kann es fast nicht glauben, dass ihr unsere Nachbarn seid", antwortete Jo, woraufhin ich lachen musste und mich gleich aufs Bett plumpsen liess. Er schaute aus dem Fenster. "Das gibt es doch nicht!", rief Jo,"Mein Zimmer ist gleich auf der gegenüberliegenden Seite." "Echt?"Erstaunt stand ich auf und schaute ebenfalls hinaus. "So viele Zufälle an einem Tag", lachte ich. "Soll ich dir einen geheimen Ort zeigen, im Wald?", fragte er mich. Ich strahlte übers ganze Gesicht. "Das nehme ich als ein Ja" Er marschierte aus dem Zimmer und ich folgte ihm. Wir sagten den anderen noch schnell Bescheid und traten dann ins Freie.

Jo ging zu der Hecke hinter dem Haus und deutete auf ein Loch. Als ich nähertrat kroch er sogleich hindurch. Ich duckte mich und krabbelte ihm hinterher, doch plötzlich verfing sich mein Haar in den Ästen. Ein wenig verfluchte ich meine langen Haare. Vorsichtig versuchte ich das Gewirr zu lösen. Ich hörte, wie Jo lachte. Endlich, ich hatte meine Haare aus dem Gestrüpp befreit. Auf der anderen Seite wischte ich mir die schmutzigen Hände an der Hose ab. "Geht es?", erkundigte sich Jo, woraufhin nickte und sagte, dass wir weiter gehen können.

Wir liefen an tausenden von Bäumen vorbei, bis Jo endlich stehen blieb. "Hier ist es", er zeigte auf eine kleine Lichtung. Neugierig sah ich mich um. Es war atemberaubend schön. "Jo, hier ist es wunderschön", hauchte ich. "Warte gleich geht die Sonne unter, dann ist es noch schöner", flüsterte er. Wir setzten uns ins Gras. Jo fragte mich: "Was war eigentlich der Grund für euer Umzug?" Irgendwie kam diese Frage völlig unerwartet, wieso hatte ich mir keine gute Ausrede überlegt bisher, mit so einer Frage hätte ich doch rechnen müssen? "Also... eigentlich ist es so, dass mein Bruder, Neigey, hier eine neue Arbeit fand und ich naja lebe halt bei ihm" "Wieso lebst du bei deinem Bruder und nicht bei deinen Eltern?" "Sie sind geschieden und immer sehr beschäftigt, dass sie keine Zeit für mich hatten, deshalb zog ich zu meinem Bruder ein, der schon eine eigene Wohnung hatte." "Ach so. Tut mir leid. Hey schau die Sonne geht unter", rief Jo. Ich schaute in den Himmel und war nur noch baff. Der Himmel leuchtete in den verschiedensten Rottönen. Sterne blitzten ab und zu auf. Mir klappte die Kinnlade hinunter und ich gaffte einfach nur nach oben. Jo sah zu mir rüber und musste grinsen "Na hab ich zuviel versprochen?", fragte er. "Nein, ganz und gar nicht das ist einfach magisch. Wie verzaubert." Wir sassen noch eine ganze Weile so da biss Jo sich plötzlich räusperte: "Wir müssen jetzt zurück sonst machen sich die anderen noch Sorgen. Ich stimmte ihm zu und erhob mich langsam. Ungern wandte ich meinen Blick von dem Himmel ab und folgte Jo, der schon ein wenig vorausgegangen war.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 25, 2015 ⏰

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