Every Word Unsaid

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Immer und immer wieder stellte sich dier 30 jährige die Frage wie er das jetzt anstellen sollte. Er konnte ja schlecht in das Haus einbrechen. Er hatte keinen Schlüssel mehr. Offensichtlich hatte sein Vater ihm den abgenommen ehe er gegangen war. Allein sein Instinkt ließ ihn nicht weiter als bis zum Gusseisernen Tor gehen. Irrational, als ob man ihn jetzt erschießen würde. Lächerlich. Das Auto seiner Eltern war weg, wie die letzten Tage auch. Es war halb 6, oben brannte Licht. Er öffnete das Tor, sein Körper fühlte sich taub an.

>Siehst du nicht, dass ich mit deinem Bruder beschäftigt bin? Ich habe keine Zeit. Und Vater ist nicht da.< >Rahul, du bist ein großer Junge. Du kannst das alles mittlerweile allein. Ich gehe mit Krish spazieren. Mach die Hausaufgaben.< Seine Eltern hatten diesen Jungen geliebt. Viel mehr als ihn, aber das war ihm egal. Denn das hatte er gewusst. Es hatte ihn zumindest oberflächlich nicht interessiert. Denn er liebte Krish auch abgöttisch. Er war so stolz ein großer Bruder zu sein. Der ihm immer half. Jetzt, 10 Jahre später...war er eventuell nur ein Fremder. Ein Fremder, der einem Fremden in die Augen sehen musste um das zu verstehen.

Also betrat er verbotenes Terrain und seine Nackenhaare stellten sich auf, als er nach so langer Zeit vor der großen Holztüre der Devirs Stand. Ein Fremder, mehr war er nicht mehr. Allein die Laternen erleuchteten die kalte Nacht. Das kühle Metall des Klingelschildes unter dem Daumen. "Trottel." zischte Rahul leise und wartete, als der Gong ertönte. "Shit!" Ha, anscheinend fluchte Krish genau so gerne wie er. Die Tür wurde aufgerissen. "Habt ihr etwa-..." Der viel zu dünne junge Mann starrte ihn an. Er sah ihnen ähnlich ihren Eltern. Tja, war ja auch ihr leiblicher Sohn. "...Das ist nicht wahr." Eine Stimme so kalt wie Eis, so emotionslos wie die Leere selbst. Er sah etwas in Krishs Augen aufflackern, das schnell wieder verschwand. Dann sah er nur noch die Tür, die vor ihm zugeschlagen wurde, mit voller Wucht. Rahul war kein Narr. Er war kein Narr und das würde er niemals sein. Er würde niemals darum bitten, dass man zu ihm stand oder bei ihm blieb. Das hatte er in den Nächten gelernt als er Gott angefleht hatte seine richtigen Eltern wieder lebendig zu machen. Denn ob ein Mensch einen in seinem Leben haben wollte oder nicht, das war allein die eigene Entscheidung dieses Menschen.

Krishs Brief war freundlich, wenn nicht sogar so gewesen, dass er seinen kleinen Bruder darin erkannt hatte. Aber er hatte nicht geantwortet. Nicht aus Hass. Aus Angst. Nicht aus Abscheu oder Abneigung, sondern aus Panik - und aus der Überzeugung, dass seine Eltern Krish schlimmeres antun würden als ihn zwangs-zuverheiraten, wenn sie von einem Treffen mitbekamen. Aber all das war hinfällig. Alles was er wollte war...die Wahrheit. Ob er sich verhört hatte. Oder ob das die Wahrheit war, der er nun gegenüberstand. Fluchen. Ja gut, sein Vater dürfte nicht über Krishs Wortschatz erfreut sein, dachte er sich leise lachend. Der Junge kannte Wörter die er nie in den Mund nehmen würde. Dann öffnete sich die Tür erneut. Krish starrte ihn immer noch unverholen an. Dunkle Ringe unter den Augen.

 "Rahul." "Krish." Er wurde nicht hereingebeten, das hatte er auch nicht erwartet. "Was willst du hier? Dir ist schon bewusst wenn sie dich erwischen bist du ein toter Mann." "Als ob sie mich umbringen würden." "Mutter hätte vielleicht Hemmungen. Aber glaub mir wenn du ihm unter die Augen kommst, dann kann dir niemand helfen." "Tja Hass fließt tief in diesem Haus, nicht wahr?" Die Abscheu mit der Krish ihn ansah war unerträglich. "Ja, aber davon weißt du nichts. Du bist ein elender, verdammter Feigling. Du bist gegangen. Und jetzt? Was willst du jetzt? Du hattest nicht mal die Eier mir auf den Brief zu antworten und jetzt stehst du hier?!" Er antwortete nicht, denn der ältere wusste genau, dass da noch mehr kam. "Du WAGST es echt wieder hierher zu kommen. Mit welcher Erwartung, hm?" "Keiner." "Das ist eine scheiß Lüge. Was willst du?" "Ich habe mir...ich habe angerufen. Mehrmals. Auf deinem Handy. Du bist nicht hingegangen. Und ich bin geschäftlich hier...und dachte ich sehe nach dir." "Was, echt? Wow wie großherzig von dir! Wahnsinn!! Als ob mir das irgendeinen Dreck bedeutet!! Mein Leben steht vor dem absoluten Abgrund Rahul!!" Wenn er es nicht besser wüsste, dann würde Rahul meinen, dass sein Bruder auf Drogen war, er verhielt sich unglaublich fahrig, er schwitzte stark und zitterte. Seine schlacksigen Beine wanderten im Voyer herum. Der junge Mann mit den nachtschwarzen kurzen Haaren beobachtete nur, er würde keinen Fuß in dieses Haus setzen. "Der verlorene Sohn kommt zurück, sieh einer an!! Nur das dich hier niemand haben will!!" Krishs Lachen war unglaublich schmerzerfüllt. "Sie tun mir das an, was sie dir antun wollten!! Ich werde nächsten Monat heiraten, ich!! Irgendein armes Ding, das keine Ahnung hat wer ich bin!" "Krishnan. Lass mich das-" "Du kannst nichts tun!! Du hättest etwas tun können! Du hättest zu meinen Geburtstagen kommen können, du hättest zu Diwali und dem Lichterfest da sein sollen, du hättest mit mir meinen Abschluss feiern sollen!! Du hättest mich einfach mal anrufen können!! Du hast mich VERLASSEN!! HIER!! HIER VON ALLEN ORTEN!!" "Hör mir zu."

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