Kapitel 1

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So wie jeden Tag nach der Schule holt mich mein Chauffeur ab. Wo ich die Limousine sehe, was einfach nur echt übertrieben ist, sehe ich nicht meinen Chauffeur sondern irgend ein anderen Mann der an dem Auto lehnt. Er guckt mich an als ich auf ihn zu gehe. Er grinst mich freundlich an und fragt >>Bist du Felicia Orlando?<< Ich nicke nur als Antwort. Schon wieder ein neuer, mein Vater hat auch echt Probleme. Er hält mir die Beifahrertür auf. Ich schüttel den Kopf. >> Ich sitz lieber hinten.<< Er nickt und entschuldigt sich. >>Der Hund fährt aber nicht mit<< Ich gucke ihn fassungslos an. Ist das gerade sein ernst? >>Sind sie blind? Ohne Nero fahr ich nicht mit.<<sag ich ihm etwas wütend und zeig auf die Weste von meinem Hund. Wo drauf steht das er ein Assistenzhund ist. >>Ehm... Das kann ich natürlich verstehen Miss, aber ich bin allergisch.<<sagt er ängstlich und etwas leise. Ich verdrehe die Augen. Nicht wegen ihm sondern wegen meinem Vater. Ich antworte ihm ruhig >>Tut mir leid daß wusste ich nicht, das ist die Schuld meines Vaters. Er hat sie nicht informiert das ich einen Assistenzhund habe. Ich laufe einfach. Ich hab sowieso die Schnauze voll von dieser scheiß Limousine. Keine Angst, sie haben nichts falsch gemacht, aber sie werden wahrscheinlich trotzdem entlassen, aber dafür können sie ja nichts.<< Er nickt aber bevor ich gehen kann hält er mich auf. >>Ich darf sie nicht alleine lassen. Ich kriege das schon hin, ich nehme einfach mein Notfall Medikament. Bitte steigen sie ein.<< Er hält mir die Hintertür auf. Ich gucke ihn entschuldigend an und steige dann mit Nero ein. >>Bitte sagen sie nicht sie zu mir ich bin erst 16. Und tut mir sehr leid. Sie sind echt nett.<< Er nickt und lächelt mich aus dem Rückspiegel an. Er niest und seine Augen sind schon rot. Oh nein er tut mir so leid. Ich guck die ganze restliche Fahrt aus dem Fenster und beobachte die vorbei ziehende Häuser Palermos.*
Nach 10 Minuten sind wir da. Ich bedanke mich und gucke ihn noch entschuldigend an. Ich geh mit Nero durch den gepflegten Vorgarten zu der riesigen und weißen Villa. Meiner Meinung nach einfach viel zu viel. Der Türsteher öffnet mir die Tür. Ich bedanke mich, er kann ja nichts für seinen Job. Aber ich finde ihn überflüssig, aber man kann ja höflich sein. Ein Dienstmädchen kommt sofort zu mir und nimmt mir meine Schultasche ab. Als ob ich die nicht selbst in mein Zimmer tragen könnte. >>Ist mein Vater Zuhause?<< frag ich sie und sie nickt. Sie wollte anscheinend noch was sagen aber ich bin schon auf dem Weg zum Büro meines Vaters und Nero weicht mir nicht von der Seite. Ich geh einfach rein ohne zu klopfen. Na super er hat einen Anzug an. Das ist schonmal doppelt negativ. Ich guck sofort zum Boden, aber meine Wut ist dadurch nicht weg.  >>Was ist den dein Problem? Das war in diesem Monat schon der vierte neue Chauffeur. Und der ist jetzt auch noch allergisch gegen Hunde. Warum kannst du es nicht einfach bei einem belassen. Oder lass mich doch einfach mit dem Bus fahren.<< knall ich ihm wütend vor den Kopf.  >>Felicia ich bin mitten in einem wichtigen Online-Meeting, also geh mit deinem Köter aus meinem Büro. Wir reden später.<<  Das hat er jetzt nicht wirklich gesagt. >> Dein scheiß Meeting interessiert mich nicht. Und ohne meinem Hund, der übrigens auch einen Namen hat, würde ich den Tag nicht überstehen. Aber du interessierst dich ja nicht für mich. Hauptsache du kümmerst dich um deine Firma und bekommst dein scheiß Geld. Aber für mich hast du nie Zeit. Du bist einfach ein Geld geiles, arrogantes Arschloch<< mit diesen Worten verabschiede ich mich wütend aus seinem Büro und schmeiß die Tür hinter mir zu und geh in mein Zimmer. Ich schließe die Tür hinter mir zu, setzte mich auf mein Bett, setz meinen Kopfhörer auf und schnapp mir ein Buch. Nero legt sich neben mich und legt beruhigt seinen Kopf auf meinen Schoß. Ich bin so froh das ich ihn habe. Bevor ich anfange zu lesen, befreie ich ihn noch von seinem Geschirr und seiner Weste. Zuhause braucht er es ja nicht. Ich widme mich wieder meinem Buch und lese. Mit einer Hand streichel ich durch das schöne schwarze Fell von Nero. Er ist ein Labrador und strahlt so eine Ruhe aus, die ich in so einer Situation sehr gut gebrauchen kann. Vertieft in mein Buch vergehen bestimmt mehrere Stunden.

*Palermo ist eine Stadt in Italien. Sie liegt auf Sizilien.

Das Leben ist ein Verräter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt