Kapitel 6

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Wieder weckt mich die Sonne, aber es ist immernoch arschkalt. Ich hab irgendwie ein ungutes Gefühl irgendwas stimmt hier nicht. Schnell geh ich runter zu Cascari, aber er schläft noch, genauso wie Nero. Warscheinlich hab ich mir das alles wieder nur eingebildet. Ich mach den beiden ihr Futter und wie ein Wunder sind dann beide wach. Nebenbei ess ich einen Apfel, das reicht mir als Frühstück ich hab irgendwie nicht so hunger. Ein kleiner Ausritt durch den Wald wäre schön. Nehme ich Sattel? Ne Pad reicht, aber Trense nehme ich lieber. Das mit dem ganzen Waldtieren ist mir nicht ganz so geheuer. Ich mach Cascari fertig, Nero steht neben mir und wedelt mit dem Schwanz. Er freut sich warscheinlich schon das er wieder neben uns rennen kann. Ich steige auf und wir gehen alle entspannt im Wald. Zum Glück kenne ich mir hier echt gut aus. Wir traben an, Nero läuft entspannt neben uns. Nach ner Zeit beschleunigen wir in den Galopp. Nero kann immer noch mithalten. Ich seh zwei umgefallene Baumstämme, Cascari beschleunigt schon von selbst. Wir sind ebig nicht mehr gesprungen. Nero macht schon ein Bogen um außenrum zu laufen. Mit sehr hohen Tempo steuern wir das erste Hindernis an und fliegen förmlich drüber. Zwei Galoppsprünge und dann gleich der nächste Baumstamm. Einfach ein unbeschreibliches Gefühl. Ein bisschen Galopp machen wir noch, aber dann pariere ich Cascari durch zum Trab und nach Ner Zeit wieder zum Schritt. Wir machen uns wieder auf den Rückweg.
Angekommen stell ich Cascari wieder in seinen Unterschlupf und Sattel ihn ab. Mach die Decke noch drauf und gib ihm einen Apfel. Irgendwie hab ich wieder Lust in die Stadt zu gehen, aber es ist halt auch riskant. Wir haben mitten in der Woche da dürfte nicht so viel los sein, das geht schon. Ich schnapp mir meinen MP3-Player und meine Kopfhörer. Nero kommt natürlich mit in die Stadt, es ist wie leer gefegt hier.
Wir laufen entspannt durch die Straßen, natürlich hab ich wieder meine Brille und meine Kapuze auf. Sicher ist sicher. Schon wieder hab ich dieses komische Gefühl beobachtet zu werden, aber hier ist doch kein Mensch. Die Straße ist komplett leer, das einzigste was ich höre ist meine Musik und meine Schritte. Ich Dreh mich um, weil ich dachte ich hab was gehört, aber nichts. Neben mir ist eine Gasse, aufeinmmal steht dort ein Mann der mir eine Waffe an den Kopf hält. Ich bin wie erstarrt. >>Halte schön den Mund. Ein Muks und du bist Tod und dein Freund da auch. Verstanden? Du kommst jetzt mit mir mit.<<sagt der Mann mit einer dreckigen Stimme zu mir. Ich nicke wie in Trance und meine Atmung gerät schon langsam außer Kontrolle. Der Mann schiebt mich in die Gasse wo wir dann in ein altes Lagergebäude gehen. Alles ist leergeräumt nur ein Stuhl steht mitten im dem großen, dunklen und feuchten Raum. >>Setz dich auf dem Stuhl sofort.<<sagt er und schubst mich in die Richtung. Ich setze mich zögerlich drauf. Er nimmt Klebeband und macht meine Beine an den Stuhlbeinen fest und nimmt ruckartig meine Arme hinter den Stuhl Rücken. Er nimmt ein Seil schnürt es um meinem Bauch und die Lehne und dann noch damit meine Hände fest. Scheiße macht der das fest. Es tut höllisch weh. Dann macht er noch Klebeband um das Seil an meinen Handgelenken. >>Wenn dein Köter irgendeine falsch Bewegung macht seit ihr beide Tod. Also hält ihn lieber zurück.<< Ich nicke zitternd. Nero versucht mich zu beruhigen und legt seinen Kopf auf meinen Schoß. >>W..was wo..ollen s..sie? Ge..ld?<< frag ich ganz leise mit zitriger Stimme. Er lacht einfach nur >>Denkst du etwa ich brauche Geld? Nein, ich will Informationen. Du sagst mir alles was du über ihn weißt. Jedes einzelne Geschäft, jeder Partner, jeden Plan den du weißt. Jede ach so kleine Kleinigkeit über ihn.<< Über wen redet er meinen Vater? Ich kenne mich doch gar nicht mit seinem Geschäft aus und so viel weiß ich gar nicht über ihn. >> Meinen sie ü..über meinen Vater?<< Er guckt mich verwirrt und wütend an. >>Was interessiert mich dein Vater du dumme Göre? Ich weiß nichtmal wer das ist. Ich will wissen was du über die Pellegrinos weißt. Vorallem über Lorenzo Pellegrino. Jetzt erzähl!<< er gibt mir wütend eine Backpfeife. Pellegrino? Ich kenne niemanden der Pellegrino heißt, ich hab den Namen nur schonmal gehört. Moment mal, Pellegrino? Das ist doch die Mafia, ich hab doch nichts damit zutun. >>Ich we..eiß nichts über d...die Mafia Fa... Familie.<<ich gucke ihn ängstlich an. >>Hälst du mich für dumm? Ich hab doch gesehen wie du mit Lorenzo geredet hast.<<er schlägt mir ins Gesicht. Ah fuck hat das weh getan. Irgendwas warmes läuft aus meiner Nase, och ne Nasenbluten. Ich schüttel den Kopf. Ich kann nicht mehr reden, dafür ist meine Atmung schon viel zu panisch. Ich starre nur die Waffe des Mannes an. >> Gut wenn du nicht reden willst, schicke ich ne Nachricht an deinen Boss mal gucken ob er sich für dich interessiert. Wenn nicht strebt ihr zwei.<< Er nimmt sein Handy raus und geht etwas von mir weg und ruft jemanden an. Ich bekomme davon nichts mit, ich bin schon halb weggetreten. Meine Atmung wird immer flacher und mir tut alles weh. Nero versucht mich irgendwie wach zu halten, er leckt mein Gesicht und tippt mich mit seiner Schnauze dauernd an. Der Typ kommt wieder zu mir und nimmt grob meinen Kopf in die Hand und hält mir die Pistole an den Kopf und sagt irgendwas, aber ich verstehe es nicht und es hört sich so weit weg an. Ich höre Schritte und sehe eine verschwommene Person die etwas entfernt vor mir steht. Beide reden miteinander doch ich versteh kein einziges Wort, ich merke nur wie der Typ mit dir Pistole noch feste gegen den Kopf hält. Der Mann vor mir scheint auch die Pistole auf mich zu richten und dann höre ich einen Schuss. Bin ich Tod? Oder sterb ich gleich? Ich spüre die eine Pistole nicht mehr an meinem Kopf und aufeinmmal hockt der eine Typ vor mir, der eben noch etwas entfernt stand. Er labert irgendwas und schlägt mir leicht auf die Wange. Doch nach ein paar Sekunden bin ich komplett weg. Alles ist schwarz, total still und ich kann nichts mehr spüren. Das ist wohl der Tod.

Das Leben ist ein Verräter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt