Kapitel 9

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Nach ner Zeit hab ich schon riesen Hunger, aber ich trau mich einfach nicht aus dem Zimmer und erst Recht nicht runter ins Wohnzimmer. Ich kuschel mich richtig an Nero. Vor Erschöpfung fallen mir langsam die Augen zu. Eigentlich brauch ich dringend was zu essen und zu trinken, aber meine Angst ist einfach viel zu groß. Mein Körper schreit förmlich nach Essen und Trinken. Ich glaub ich Schlaf nicht ein sondern werde langsam bewusstlos. Bevor ich weiter drüber nach denken kann ist schon wieder alles schwarz.
Irgendwer rüttelt an mir, ich mach langsam wieder meine schweren Augenlider auf und gucke direkt in das besorgte Gesicht von Lorenzo. >>Felicia du musst was essen und trinken. Warum bist du den nicht einfach runtergekommen? Nero hat eben angefangen zu bellen und zu jaulen. Er ist zu mir runter gekommen und hat mich zu dir hochgezogen. Und dann lagst du hier bewusstlos nur weil du nichts getrunken oder gegessen hast. Du hättest einfach runter kommen können das hab ich dir doch gesagt. Was ist los? << Ich gucke ihn etwas überfordert an, mein Gehirn kommt nicht so schnell hinterher. Warum macht er sich den so viele Sorgen um mich? Ich kann seinem Blick nicht stand halten und senke meinen Kopf zum Boden. >> Ich...ich hab Angst<< murmel ich leise vor mich hin. >>Du brauchst keine Angst haben dir tut keiner was. Wollen wir zusammen runter gehen? Ich bleib die ganze Zeit bei dir. Ist das in Ordnung?<< Ich nicke nur zögerlich. >>Aber Nero kann auch mit oder?<< >>Natürlich<< Er reicht mir seine Hand und ich nehme sie etwas zögerlich. Meine Beine sind wackelig. Lorenzo scheint es zu bemerken und stüzt mich. Langsam gehen wir drei raus auf den Flur. Es ist alles echt schön eingerichtet. Ich hab das am Anfang gar nicht bemerkt. Es hängen Gemälde an der Wand die ich aber gerade nicht so betrachten kann, weil ich mich konzentrieren muss nicht gleich wieder zusammen zuklappen. Wir kommen an der Treppe an und gehen sie vorsichtig runter. Ich höre Stimmen und senke sofort meinen Kopf zu Boden, weil ich Angst habe die anderen anzugucken. Wo wir hingehen? Keine Ahnung, ich lass mich einfach von Lorenzo führen. Die Stimmen werden wieder leiser, wir müssen uns wohl von den anderen entfernt haben. Langsam hebe ich meinen Kopf wieder und sehe das wir in einer großen Küche stehen. Gibt es hier etwa keine Angestellten die kochen oder so. Ich hab mir das irgendwie ganz anders vorgestellt. Alles voller Bediensteten die putzen, kochen, die Wäsche machen und so. >>Was willst du den essen und trinken?<< reißt mich Lorenzo aus meinen Gedanken. >>Ehm was habt ihr den da?<< Er lacht >>Meiner Meinung nach viel zu viel. Sag einfach was du gerade willst ich denke das wir es haben werden.<< >>Nudeln. Wenn es keine Umstände macht. Ich kann sie mir auch selbst kochen. Und einfach nur Wasser reicht. << >>OK, kein Problem.<< Schon hab ich ein Glas Wasser vor mir stehen und eine Flasche. Dankend nicke ich und trinke das ganze Glas sofort leer. Zögerlich schenke ich mir noch ein Glas ein und trinke das auch komplett leer. Ich sehe wie Lorenzo der neben mir anfängt zu kochen. Er setzt die Nudeln auf und holt eine Pfanne raus und macht eine Soße. Ich hätte die Nudeln auch ohne irgendwas gegessen, aber ich sag es lieber nicht. Er ist gerade so in seinem Element. Es ist schön ihm dabei zu zugucken. Eine Kräuter-Spinat-Soße lecker, woher weiß er was ich mag? Ich bin kurz abgelenkt, weil ich wieder die Stimmen aus dem Wohnzimmer höre. Wo ich wieder zu Lorenzo gucke sehe ich wie er gerade was in die Soße machen will. Momemtmal sind das Nüsse? Ich bin dagegen allergisch. Scheiße er hat sie fast in der Soße. Ich will nicht das er sie umsonst gekocht hat. >>Nein!<< Ich stürze mich zu ihm und Schlag seine Hand mit den Nüssen weg. Er guckt mich geschockt und verblüfft an. Zu meinem Pech bleib ich auch noch an dem Topf hängen wo die Nudeln kochen und ziehe ihn unabsichtlich vom Herd. Das ganze Wasser mit den Nudeln kommt aus dem Topf und landet volle Kanne auf Lorenzo und mir. Der Topf fällt mit einem lauten Knall auf den Boden. Während dem ganzen bin ich ins stolpern geraten und auf den Boden gefallen. Total geschockt hocke ich auf dem Boden und langsam kommen Schuldgefühle in mir hoch. Was hab ich nur getan. Ehe ich mich versehe stehen zwei Männer und auch noch zwei Frauen mehr in der Küche. Den einzigen den ich kenne ist Lorenzos kleiner Bruder Francesco. Der ältere Mann ist wahrscheinlich ihr Vater. Ich kenne nur seine Stimme, aber weiß nicht wie er aussieht. Und die zwei Frauen sind mir total fremd. Alle starren mich an. Panik und Angst breitet sich in mir aus. Automatisch rutsche ich zurück und stoße auf Lorenzo. Vorsichtig gucke ich zu ihm hoch, er sieht nicht so glücklich aus. Das macht es alles nur noch schlimmer. Langsam steigere ich mich immer weiter rein. Nero legt sich sofort auf meinen Schoß und ich klammer mich an ihn und vergrabe mein Gesicht in seinem Fell. Ich kann meine Verzweiflung nicht mehr zurückhalten und weine Neros ganze Fell voll. Auf einmal umarmen mich zwei starke Arme, es kam so unerwartet und ich war nicht drauf vorbereitet, das ich zusammen zucke. >>Sch, sch. Alles ist gut.<< Lorenzo streichelt mir sanft über den Rücken um mich zu beruhigen. Und ich beruhige mich tatsächlich, das war das erstemal das mich jemand beruhigen konnte. Wieder spüre ich diese Geborgenheit. Langsam gucke ich hoch. >>Es...es tut mir so leid. Ich wollte das nicht.<< >>Ganz ruhig. Man kann es nicht mehr ändern. Darf ich fragen warum du das getan hast?<< Alle starren fassungslos zu uns. Diese Situation lässt mich sehr unwohl fühlen. >>I..ich bin allergisch gegen Nüsse. Ich wollte nicht das du die Soße umsonst gekocht hättest. Und das mit dem Topf war ein Unfall.<< meine Antwort ist nur ein leises Gemurmel. Ich bin mir gar nicht sicher ob er es überhaupt verstanden hat. Er nickt verständlich. >>Alles halb so schlimm. Ich räume das gleich auf und koche einfach neue Nudeln. Zeigst du mir mal bitte deinen Arm?<< >> Danke<< Ich gucke ihn etwas verwirrt an. Mein Arm? Erst jetzt bemerke ich den stechenden Schmerz in meinem Arm. Wo ich hingucke, sehe ich die Brandverletzung. Das kommt bestimmt vom heizen Wasser. Nur das Adrenalin hat meinen Schmerz unterdrückt. Vorsichtig gebe ich ihm meinen Arm. >>OK, ist nicht ganz so schlimm. Ich versorge dir das kurz. Kannst du aufstehen?<< Als Antwort stehe ich einfach auf. Er legt seinen Hand auf meinen Rücken und führt mich an den anderen vorbei. Wir gehen den Flur entlang in ein Zimmer. Es ist ein Behandlungszimmer. >>Setz dich.<< Er zeigt mit der Hand auf einen gemütlichen Sessel. Etwas unpassend in so einem Raum, aber cool. Also setze ich mich in den Sessel. Lorenzo kommt mit ein paar Sachen wieder die er eben aus dem Schrank geholt hat. Er hat sich Handschuhe angezogen und fängt an vorsichtig meine Wunde zu säubern. Danach macht er noch eine Salbe drauf und einen Verband drum. >>Brauchst du ein Schmerzmittel?<< Ich schüttel nur den Kopf. Etwas geschockt fällt mir jetzt erst auf das sein Shirt und seine Hose auch nass sind. >>Hast du dich auch verletzt? Das tut mir so leid.<< >>Felicia alles gut. Ich hatte schon schlimmere Verletzungen und im Gegensatz zu dir habe ich Kleidung noch drüber. Es ist nur eine ganz leichte Verbrennung das heilt wieder. Mach dir nicht so viele Vorwürfe und sorgen, das kann jedem passieren. Lass uns wieder in die Küche. Du musst was essen. In der Zeit räume ich auf.<< >>Danke. Ich helfe dir, das ist das mindeste was ich tun kann.<< Er nickt und geht mit mir wieder zurück in die Küche. Ich höre das die anderen noch da sind und diskutieren. Ein paar Fetzen kann ich verstehen. >>Seit wann ist er so?... Was hat das alles zu bedeuten?... Sonst kalt... Schlecht gelaunt... Agressiv...<< Über was reden die den da? Als wir in die Küche kommen sind alle wieder still. Zu still. Alle starren uns an und sofort ist mir die Situation wieder unangenehm. >>Felicia, das ist meine Familie. Francesco kennst du ja schon. Und meinen Vater ja auch schon so halb. Er heißt Enrico, wenn du es nicht weißt. Und das ist meine Schwester Lucia.<< er zeigt auf eine sehr hübsche junge Frau in einem sehr freien und körperbetonten roten Kleid. Es steht ihr, ist aber so gar nicht mein Geschmack. >>Und dann noch meine Stiefmutter Livia.<< Eine Frau vielleicht so ungefähr in Enricos Alter. Sie sieht sehr freundlich aus. Ich lächel schüchtern >>Hallo.<< Zu meiner Überraschung begrüßen mich alle freundlich. Und Francesco und Enrico haben beide keine Anzüge an. Sie haben beide genauso wie Lorenzo was bequemes angezogen. Ist das normal? Oder hat Lorenzo ihnen gesagt sie sollen sich extra so anziehen wegen mir? >>Geht es euch gut?<< fragt uns Enrico auf einmal. >>Ja alles gut Vater. Ihr müsst euch keine Sorgen machen. Wir räumen hier einfach schnell auf. Wir wollten euch nicht bei eurer Arbeit stören.<< Alle gehen auf einmal wieder und witmen sich wohl wieder ihrer Arbeit. Lorenzo und ich fangen an alles wieder aufzuräumen. In der Zeit kochen schon wieder Nudeln. Und genau wo wir fertig sind mit aufräumen sind auch die Nudeln fertig. Mein Magen knurrt schon, ich Brauch dringend was zum Essen. Lächelnd stellt Lorenzo mir den Teller mit einer großen Portion vor mich. Und er setzt sich mit gegenüber. >>Danke<< ich schenke ihm auch ein leichtes lächeln und fang an zu essen. Als ich fertig bin Stelle ich den Teller in die Spüle und will ihn sauber machen. >>Lass es ruhig stehen, ich räume es gleich in die Spülmaschine ein.<< Ich nicke dankend. >>Ehm, könnte Nero vielleicht auch was zu essen und zu trinken bekommen. Natürlich nur wenn es keine Umstände macht.<< >>Natürlich. Wir lassen hier keinen verhungern oder verdursten.<< Er stellt Nero einen Napf mit Wasser hin und dann noch einen mit Futter. Sofort geht Nero hin und frisst was und trinkt auch. >>Danke. Ist es in Ordnung wenn ich wieder hoch gehe und mich noch etwas ausruhen?<< >>Gar kein Problem. Aber denk dran nicht in die anderen Räume. Weißt du noch welche Raum meiner ist? Oder soll ich mitkommen?<< >>OK danke. Ja versprochen mach ich nicht. Ja ich weiß noch den Weg.<< Als Nero fertig ist gehe ich wieder die Treppe hoch und will eigentlich sofort ins Zimmer, aber die Gemälde an der Wand halten mich auf.

Sorry das so lange nichts mehr von mir kam. Ich hab total vergessen weiter zu schreiben und hatte viel mit meiner Prüfung zutun. Aber ich hoffe ich kann jetzt wieder öfter schreiben. Ich hoffe euch gefällt diese Geschichte. Wenn ihr wollt könnt ihr gerne eure Meinung in die Kommentare schreiben und vielleicht ein paar Vorschläge für diese Geschichte. Vielleicht schaffen es ein paar umgesetzt zu werden.

Ich weiß zwar nicht warum, aber diese Geschichte scheint nicht so vielen angezeigt werden. Aber ich freue mich über jeden einzelnen Leser, der meine Geschichte liest. Also wünsche ich euch noch viel Spaß.

LG Jojo

Das Leben ist ein Verräter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt