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Ein Jahr später

"Leah, hast du alles?"

"Nein, hast du meine Brille gesehen, Dad?"

"Sie sollte noch im Badezimmer sein."

"Dankeschön."

Leah platzierte einen Kuss auf die Wange ihres Vaters und lief dann die Treppen hoch.

Im Badezimmer angekommen, lag die Brille direkt auf dem Waschbecken, sodass Leah sie nur noch aufnehmen und in ihre Handtasche packen musste.

Kurz glitt ihr Blick auf den Spiegel, der seinen Platz über dem Waschbecken fand.

Leah hatte sich verändert, das wusste sie, aber andere Umstände verlangten nach einer besseren Anpassung und der Umzug war die perfekte Gelegenheit gewesen, selbst wenn Leah es nie wirklich gewollt hatte.

"Leah! Das Taxi wartet!", schrie ihr Vater hoch, weshalb die Blonde kurz zusammen zuckte.

"Ich komme gleich!", schrie sie zurück.

Leah drehte sich weg vom Spiegel und verließ das Badezimmer wieder um kurz darauf die Treppen runter zu laufen.

"Ich dachte schon du bist im Waschbecken ertrunken", neckte ihr Vater sie, auch wenn Leah das nicht weiter beachtete.

Ihr Dad war berühmt für solche bescheurten Aussagen und genau dafür liebte sie ihn. Vielleicht auch weil er der Einzige in der Familie war, der für sie da war. Von wegen eine Tochter bräuchte ihre Mutter.

Leahs Vater hatte ihren Koffer übernommen, sodass sie nur noch ihre Handtasche nehmen musste aus der ein kleiner Plüschteddybär rausragte.

Manche sagten sie sei zu alt dafür, doch Leah wusste besser als alle anderen, dass dieses Tier weniger mit Kindheit zu tun hatte, als manch einer glaubte.

Es dauerte ein paar Minuten bis die Koffer im Taxi verschwunden waren und die zwei Familienmitglieder in das Taxi stiegen.

"Danke, dass du mich mitnimmst, Dad", bedankte sich Leah, was ihr Vater mit einem Lächeln abtat.

"Natürlich, Prinzessin. Als würde ich dich hier lassen, wenn du stattdessen neben mir stehen kannst und ich allen zeigen kann was für eine wundervolle Tochter ich habe."

In gewisser Weise hatte Leah einen Hass auf das Handy ihres Vaters bekommen. Immer, wenn sie sprachen, musste es klingeln und stets waren es irgendwelche wichtigen Leute, die Leah nicht kannte. Sie hatte sich aber noch nie darüber beschwert, wenn er dabei war, denn er hatte sich so viele Jahre Mühe gegeben um das zu erreichen. Leah wollte es ihrem Vater nicht verderben.

So wie sie sich zuvor noch nie darüber beschwert hatte, so begann sie auch heute nicht damit. Schweigend zog das Mädchen ihr Handy aus der Tasche und begann darauf herum zu tippen. Mit neuen Freunden, welchen, die besser waren als Michael. Was nicht sehr schwer war nachdem sich heraus gestellt hatte was für ein Arschloch Michael eigentlich war.

Um nicht weiter über ihn nachzudenken, suchte Leah sich schnellstmöglich eine andere Beschäftigung. Candy Crush schien ein guter Anfang. 

"Maus, wir sind da", hörte sie als nächstes die Stimme ihres Vaters wieder an sie gerichtet und nach dieser Information konnte sie endlich mit ihrem Koffer aussteigen und den Flughafen betreten.

Sie war nervös. Sollte man von der Tatsache absehen, dass dies hier ihr erster Flug wäre, hatte Leah kleine Probleme mit großen, überfüllten Orten und Sydneys Flughafen war eindeutig einer von ihnen.

"Dad, wir müssen zu einem anderen Terminal", sprach sie aus, als sie ihren Vater am Ärmel packte und auf eines der Schilder zeigte. Ihr Vater kam freiwillig mit, denn er wusste, dass Leahs Orientierungssinn besser war als sein eigener, schob es aber immer auf sein Alter anstatt sich einzugestehen, dass er zu viele Jahre im Keller ihres alten Hauses verbracht hatte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 08, 2015 ⏰

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Colours {5SOS}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt