Jahrhundertelang lebten die Reiche Sylkia und Ravon friedlich. Der Handel zwischen den Ländern florierte und es herrschte Zufriedenheit. Die Einwohner hatten eine tiefe Verbindung zur Natur, sodass Menschen mit besonderen Gaben geboren wurden. Diese wurden als Magier bezeichnet, da sie besondere Kräfte nutzen konnten.
Die Königshäuser dieser Länder beherbergten die stärksten Magier des Landes, deren Fähigkeiten gestärkt durch die Blutlinien an die nächste Generation weitergegeben wurden. So war es nicht unüblich, dass Prinzen und Prinzessinnen, die nicht in der direkten Thronfolge standen, hohe Positionen in der Armee bekleideten, um das Land gegen Feinde zu verteidigen.
Vor einem Jahrzehnt entbrannte jedoch ein Krieg zwischen den beiden Ländern. Zahlreiche Krieger ließen ihr Leben, doch keine Seite konnte den Sieg für sich beanspruchen. Nun wurde der jüngste Kronprinz von Sylkia an die Front geschickt. Er war einer der besten Strategen und galt als einer der mächtigsten Magier des Königshauses. Wird er den Krieg entscheiden?
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Decon legte seine Rüstung an und begann seine Waffen zu säubern. Er machte sich bereit, denn er würde in weniger als einer Stunde an die Front ziehen. Vor einer Woche hatte er sein einundzwanzigstes Lebensjahr vollendet und durfte nun an diesem Krieg teilnehmen, der schon viel zu lange dauerte. Es wurde Zeit, dass dieser beendet wurde. Dafür war er hier.
Mit seinen 1,79 m war er nicht der größte Mann im Feld, doch dafür hatte er Fähigkeiten und eine Schnelligkeit, die den Kräfteunterschied ausglichen. Mit seiner linken Hand fuhr er sich durch seine kurzen blonden Haare und seine grünen Augen leuchteten im Tageslicht. Diese Farben waren die seiner Familie, da alle Mitglieder blond waren.
Auf seiner Brust war das Symbol ihres Reiches gestickt, ein brüllender Löwe, welcher ihn als Mitglied der Königsfamilie auszeichnete. Er hatte vor ein paar Monaten seine Position als Kommandant der dritten Division übernommen und damit auch Verantwortung in diesem Krieg. Sein Stellvertreter Likan – ein 1,84 m großer breit gebauter Mann mit Vollbart, dunkelbraunen Haaren und braunen Augen – stellte sich neben ihn. Er war schon Ende Dreißig und hatte viel Erfahrung, weshalb er oft vertrauensvoll Rat bei ihm suchte.
„Seid gegrüßt, Shinko", begrüßte dieser ihn mit der formellen Anrede eines Mitglieds der Königsfamilie.
„Sind alle bereit?", fragte Decon seinen Stellvertreter und dieser nickte.
Es war so weit, er würde nun an die Front ziehen. Ihr Ziel war eine wichtige Stellung am der Gebirgsfuß. Die Einheit ritt wenig später los. Nach etwa einer halben Stunde erreichten sie die Stellung. Die feindliche Truppe stand wachsam an dieser.
„Wir werden diese Zone erobern. Kämpft mit dem Herzen, doch bleibt aufrecht", rief Decon und seine Krieger ließen einen Schrei los. Ein Teil blieb mit den Pferden zurück, während sie vom Boden aus angriffen. Die Krieger rannten mit erhobenen Waffen auf die Feinde zu.
Decon wartete einen Moment und konzentrierte sich. Die Magie ins einem Körper begann zu prickeln und an die Oberfläche zu dringen. Er entließ sie nach außen und rief sein Element. Er war einer der seltenen Magier, die in der Lage waren, ein Element zu nutzen – seines war Wasser. Flügel aus Eis wuchsen aus seinem Rücken und er erhob sich in die Luft, flog über seinen Kriegern, die ihn anfeuerten. Er flog über sie hinweg, bildete die Vorhut.
In der Luft rief er das Wasser in der Luft, sodass sich zahlreiche Eiskristalle bildeten. Diese ließ er auf die Feinde herunterregnen, sodass sie sich in Sicherheit bringen mussten. Das gab seinen Kriegern einen Vorteil, da sich der Feind nun neu formieren musste. Decon drehte ab und flog scharf über den Boden eine Kurve, um eine kleine Mauer aus Eis über den Boden zu ziehen, damit er mögliche Fluchtwege abschnitt.
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Feurige und eisige Berührungen
Short StoryDie beiden Reiche Sylkia und Ravon liegen seit einem Jahrzehnt im Krieg. An der Front treffen zwei Prinzen beider Reiche aufeinander. Shun kapituliert zum Wohle seiner Männer, Decon entscheidet diesen als Gefangenen zu nehmen anstatt zu töten. Beide...