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Er zog mir das Shirt weiter nach oben, zeichnete mit seinen Fingern meine Muskeln nach. Anschließend beugte er sich runter und begann, meinen Bauch zu küssen.
Ich biss mir auf die Lippen, sodass ich keine Geräusche von mir gab.
Er griff nach meiner Hand und hielt sie fest, sah zu mir rauf, grinste mich an. Dann presste er seine Lippen auf meine, dabei saß er auf meinem Schoß.

Kurzatmig wachte ich auf, verschwitzt.
Für einen kurzen Augenblick musste ich realisieren, dass es nur ein Traum war. Und dass Wooyoung so etwas niemals in Echt tun würde; auf jeden Fall nicht bei mir.
Nebenbei erwähnt, Wooyoungie schlief gerade neben mir. Und das seelenruhig; es machte mich wahnsinnig.
Ich checkte mein Handy; es war erst kurz nach 8 Uhr, an einem Samstag. Ich hätte noch viel länger schlafen können.. Na ja, daran konnte ich jetzt auch nichts mehr ändern. Nochmals einschlafen war unmöglich. Weshalb ich mein Handy in der Hand hielt und durch Instagram scrollte. Seonghwa Hyung mit Hongjoong Hyung. Sie hatten anscheinend ein Diner Date gehabt. Jedes Mal, wenn ich die zwei sah, fragte ich mich, wie es Seonghwa geschafft hatte bei Hongjoong zu landen. Sie waren ein tolles Paar, aber Hongjoong war es lange nicht bewusst gewesen, dass Seonghwa ihn mochte.
Dann ein Bild von Jongho und Yeosang. Sie mochten sich, aber wirklich nur platonisch. Bei den beiden habe ich wirklich das Gefühl, sie wären aroace, was total okay war.
Ich scrollte weiter. Mingi und Yunho.
Ich war umgeben von Pärchen.. uff.
Frustriert legte ich mein Handy zur Seite, sah zu Wooyoungie, der immer noch tief und fest schlief. Am liebsten würde ich ihn fest an mich drücken.
Ich rutschte ihm näher, hob meinen Arm und legte diesen um Wooyoungs Schulter. Automatisch schloss ich meine Augen, welche immer schwerer wurden.

Plötzlich spürte ich einen Arm um mich. Es machte mich sofort wach. Ich schlug meine Augen auf.
Wooyoungie lag extrem nah bei mir, seinen Arm um meiner Taille geschlungen. Mein Herz schlug wie verrückt.
Seine Augen flatterten auf. Verschlafen sah er mich an. Ich zwang mich zu einem Lächeln. Wooyoungie erwiderte mein Lächeln, aber seines sah echt aus.
"Sannie..", murmelte er und lehnte seinen Kopf an meine Schulter.
"Was ist los?", fragte ich nach.
"Nichts", nuschelte er. "Bin noch müde." Wooyoungie drückte sich weiterhin an mich. Aber irgendwie klang sein 'bin noch müde' wie eine Ausrede.
Ich drückte ihn von mir weg.
"Was ist los?", fragte ich nochmals.
Wooyoung druckste rum, weswegen ich meine Augen verdrehte.
"Du kennst doch So Min, stimmts?"
Ich nickte. Das war Wooyoungs fester Freund.
"Er hat mich zu einem Date eingeladen."
"Jaa? Ist doch total normal in einer Beziehung."
"Aber ich hab irgendwie keine Lust."
Ich verdrehte meine Augen.
"Bist du überhaupt in ihn verliebt?", fragte ich nach.
"Ja schon. Aber-"
"Nichts aber. Für mich kommt es sehr gelegen. Wenn du weg bist, kann ich wenigstens in Ruhe lernen."
Wooyoung sah mich beleidigt an.
"Willst du mich los werden?"
Ich seufzte.
"So hab ich es nicht gemeint. Ich bin nur total abgelenkt, wenn du bei mir bist."
Der zweite Satz kam irgendwie komisch.. ich hätte es anders formulieren sollen. Es hörte sich ziemlich zweideutig an. Na ja.. es stimmte ja auch, aber Wooyoungie sollte das auf keinen Fall wissen.
"Wann bist du denn mit ihm verabredet?", fragte ich.
"Um 14 Uhr."
Ich sah auf die Uhr. Im Moment war es 10 Uhr.
"Willst du noch was essen? Ich kann dir Rührei machen."
Wooyoungie nickte und richtete sich auf. Ich tat es ihm gleich.
"Geh du schon mal runter, ich muss noch mein Gesicht waschen."
Schnell ging ich ins Bad, ohne auf eine Reaktion von Wooyoung zu warten. Doch einen Augenblick später klopfte es an der Tür.
"Sannie. Ist alles in Ordnung?", fragte er.
"Um, ja, natürlich", sagte ich und unterdrückte das Zittern in meiner Stimme.
Ich ging zum Waschbecken, machte das Wasser an und wusch mir ausgiebig das Gesicht.
Als ich fertig war und ich das Bad verließ, stand Wooyoung immer noch vor der Tür.
"Deine Augen sehen voll rot aus", meinte er und musterte mich eingehend.
"Seife", brachte ich nur hervor. Wooyoung sah mich skeptisch an, aber fragte nicht weiter nach. Anschließend gingen wir zusammen in die Küche.
Sogleich nahm ich die Eier aus dem Kühlschrank, schlug sie auf und machte sie zuerst in einen Messbecher, verquirlte alle miteinander und dann in die Pfanne.
"Sollte ich das nicht eher machen? Ich meine, ich will doch Koch werden", sagte Wooyoungie auf einmal und schlang seine Arme um mich herum. Röte stieg mir ins Gesicht.

'Till the very EndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt