53 || 𝙗𝙮𝙚 ☽

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Langsam drang ich aus der Dunkelheit zurück, wie ein Ertrinkender, der verzweifelt nach Luft schnappt, aber das Wasser lässt nicht nach. Meine Augen öffneten sich schwerfällig, als ob ein unsichtbares Gewicht auf meinen Lider lastete. Ein chaotisches Durcheinander von Geräuschen überflutete meine Sinne - Sirenen heulten, Stimmen schrien durcheinander, und der stechende, chemische Geruch brannte in meiner Nase wie Feuer. Es brauchte eine unendliche Sekunde, bis mein benebelter Verstand begreifen konnte, dass ich in einem Krankenwagen lag, der von außen erdrückend von Chaos umgeben war.

„Wo... wo bin ich?" Meine Stimme war kaum mehr als ein zerbrechliches Flüstern. Sie klang nicht nach mir, nicht nach dem, was ich einmal war.

"Im Krankenwagen," antwortete eine vertraute Stimme neben mir, warm, aber gedrückt, als ob auch sie das Gewicht der Welt auf ihren Schultern trug. Jungkook. Ich drehte meinen Kopf langsam zur Seite und traf auf sein Gesicht - aschfahl, von Ruß ver-schmiert, mit Augen, die bis ins Tiefste erschöpft und verzweifelt schimmerten.
„Du wurdest vergiftet," flüsterte er, „aber du bist jetzt stabil."

„Vergiftet...?" Mein Mund war trocken, meine Zunge schwer wie Blei. Die Worte fielen mir schwer, aber sie waren wie ein Echo in meinem Kopf. Ich wollte mich aufsetzen, wollte etwas tun, irgendetwas, aber dann durchzuckte mich ein stechender Schmerz, der durch meinen ganzen Körper fuhr, wie eine Welle, die über mich hinwegrollte.
Jungkook drückte mich mit einem müden, aber festen Griff zurück. „Bleib liegen," sagte er, und seine Stimme war eine Mischung aus Zwang und Zärtlichkeit.

Plötzlich ein Schrei aus der Dämmerung der Nacht - eine Flamme, die sich wie ein Monster durch das Gebäude fraß.
Ich starrte gebannt aus dem Fenster des Krankenwagens, als Funken in die Luft tanzten und der Himmel in grelles Orange getaucht war. Die Hitze war selbst hier, in diesem fahrenden Raum, spürbar. „Was... was ist passiert?" fragte ich mit einer Stimme, die klang, als ob sie sich im Rauch und Chaos selbst verlor.

„Han hat die Klinik angezündet," antwortete Jungkook, seine Stimme bebte leicht. „Er hat... alles zerstört."

Der Schmerz in seinen Worten ließ meinen Magen sich umdrehen, und in meinem Inneren stieg ein Sturm aus Angst und Wut auf. „Dieser Bastard.." flüsterte ich, Tränen stiegen mir in die Augen, unaufhaltsam. „Jimin... die Kinder...

Aber dann durchbrach ein Gedanke, wie ein greller Blitz in einem dunklen Himmel, alle anderen Gedanken. Panik griff nach meinem Herzen und zog es in die Tiefe. „Wo ist Taehyung?" Meine Stimme brach, und ich fühlte, wie sich mein Körper in etwas anderes verwandelte - in eine zerbrechliche Hülle, die sich nach der Antwort gierte.

Jungkook erstarrte. Ein kurzer Blick, der mich bis ins Innerste erschütterte, bevor er mit zitternden Lippen sprach.
„Er... Er ist im Gebäude geblieben."

Die Welt hielt den Atem an. Mein Herz, das gerade noch wild geschlagen hatte, setzte aus. Eine Stille, die sich wie ein Klotz auf meiner Brust legte, quetschte den Atem aus mir. „Was?!" schrie ich, und die Panik verzerrte meine Stimme.
„Warum?! Warum ist er da drin?!"

Jungkook wich meinem Blick aus, als ob er mich vor der Wahrheit schützen wollte, doch sie war schon zu tief in mir verwurzelt. „Er hat darauf bestanden. Er wollte, dass ihr beide das Gegenmittel bekommt. Er hat gesagt, wenn einer von euch gerettet wird, dann... dann soll es du sein."

„Du hast ihn einfach zurückgelassen?!" brüllte ich und spurte, wie sich die Wut wie Feuer in meinen Adern ausbreitete.
,Du hast ihn einfach im Stich gelassen?!"

"Louisa, ich hatte keine Wahl!" Jung-kook sprang fast von der Trage, seine Stimme verzweifelt und weich zugleich.
„Du hättest sterben können, er hat es mir befohlen! Ich wollte ihn nicht zurücklassen, aber-"

𝐒𝐞𝐱𝐭𝐨𝐲 | ᵏᵗʰ ☽Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt