Blinzelnd öffnete ich die Augen. Alles war verschwommen, und als ich endlich etwas sah, versperrte mir ein Paar graue Augen die Sicht. Erschrocken packte ich die Person am Hals, drehte uns so, dass ich auf ihr hockte, drückte sie im die Matraze und knurrte.
"Wow, hey hey! Stopp, du erwürgst ihn noch!" Verwirrt fuhr ich herum. Waren da noch mehr? Erleichtert erkannte ich den braunhaarigen Jungen, den ich gerettet habe. Das Mädchen und der Blonde waren auch da, wobei der blonde mich ganz komisch musterte.
"Lass ihn los. Du willst ihn nicht erwürgen.", sprach der Braune auf mich ein, als wäre ich ein Tier. Verwirrt schaute ich wieder zu dem Jungen, den ich immer noch auf das Bett gefesselt hielt. Ich liess los und kletterte von ihm runter. "Seid ihr jetzt völlig übergeschnappt?! Ihr habt doch gesehen wie ich auf Fremde reagiere.", fuhr ich sie an und strich mir mit zitternden Fingern durch die Haare.
Der Junge schnappte immer noch nach Luft und keuchte:"Verdammt, Mädel, hast du Kraft!"
Ich merkte wie das Adrenalin mich verliess und spürte langsam auch schmerz im Bauch. Ich hob das weisse T-Shirt - wer hatte mich wohl umgezogen? - an und sah einen Verband. Ich stand auf und streckte und reckte mich.
"Vielleicht solltest du das nicht tun, plötzlich reisst noch die Naht oder der Verband.", sagte der Braune und auch der Blonde sah mich besorgt an.
"Wenn etwas reisst, nur weil ich mich strecke, heisst das, dass es nicht gut gemacht wurde und ich es selbst nochmal tun muss. Was wenn wieder solche Affenmenschen angreifen und ich nicht einmal richtig stehen könnte? Ich möchte nicht sterben, nur weil mich jemand falsch verartztet hat.", konterte ich. Der mit den grauen Augen - der nun wieder normal atmen konnte - murmelte belustigt "Affenmenschen" vor sich hin und schüttelte den Kopf.
"Wie heisst ihr eigendlich?", fragte ich. Ich konnte sie schliesslich nicht für immer nach ihrer Haarfarbe benennen. Der Braune - seht ihr, schon wieder - öffnete gerade den Mund als er vom Mädchen unterbrochen wurde: "Nein, jetzt will ich mal. Hi, ich bin Nina. Das Plappermaul hier ist Noah", sie zeigte auf den Braunen, "und das ist Sebastian, sein Zwillingsbruder.", der Blonde. Jetzt, wo ich genauer hinschaute, merkte ich, dass sie sich wirklich sehr ähnelten. Nur die Augen und die Haare waren anders. Während Noah hellbraune Haare und dunkelblau/graue Augen hatte, hatte Sebastian hellblonde, fast ins weiss gehende Haare und hellblaue Augen, die alles und jeden zu sehen schienen.
"Und der hier", sie zeigte auf den, den ich fast erwürgt hatte, "heisst Juan. Und du? Wie heisst du? Das Mädchen, ich gaube Ellie hast du sie genannt, hat Rose gesagt. Heisst du so oder-"
"He, wer ist jetzt ein Plappermaul? Mach mal langsam und lass sie antworten.", sagte Noah grinsend. Im Hintergrund hörte man Juan lachen, was er aber erfolglos mit einem Husten zu tarnen versuchte.
"Rose ist nur ein Spitzname. Mein richtiger Name ist Rosalie", ich schmunzelte.
"Hi, Rosalie! Schön dich kennen zu lernen. Und danke, dass du uns gerettet hast! Hast du Hunger? Komm wir holen was.", schnatterte sie aufgeregt weiter. Ich nickte und machte dabei einen Schritt nach vorne. Keine gute Kombination. Ich war jetzt ... Ja, wie lange eigendlich? Ich war auf jeden Fall bewusstlos gewesen. Sebastian schnellte nach vorne und hielt mich am Ellbogen fest, und zwar so schnell, wie eigentlich nur ich es konnte. Mit weit aufgerissenen Augen riss ich mich los und wich fauchend zurück. Ich war noch nie jemandem begegnet, der so schnell wie ich war. Klar, früher waren alle schneller als ich, aber schon mit sechs war ich schneller als Mam und das durfte was heissen.
Alle hielten den Atem an, ausser Sebastian, der musterte mich mit traurigen Augen. Schliesslich setzte Juan ein Lächeln auf und kam absichtlich langsam zu mit herüber. "Keine Sorge, Sebastian tut dir nichts. Ich weiss, es ist Anfangs ein bisschen erschreckend, aber man gewöhnt sich daran. Ausserdem bist du doch genauso schnell, wenn das stimmt, was sie erzählt haben.",sagte er sanft. Ängstlich schaute ich wieder zu Sebastian rüber und zuckte unter seinem enttäuschten Blick zusammen.
Ich nickte und liess mich von Juan aus dem Zimmer, in eine Küche führen. Dort setzte ich mich auf einen Stuhl. Während die Anderen sich zu mir gesellten, ging er zum Kühlschrank und öffnete ihn.
"Magst du Rührei?"
Ich nickte. Schweigend warteten wir, doch sobald das Essen vor mir stand, griff ich nach der Gabel, die er mir hinstreckte und schaufelte es in mich hinein.
"Also.", brach Noah schliesslich die Stille. "Woher kommst du plötzlich her?" Ich stoppte und legte die Gabel wieder zurück auf den Teller.
"Von Deutschland?", antwortete ich zögernd. Er verdrehte die Augen, "Nein, ich meine, wo hast du dich so lange versteckt?"
"Versteckt?", jetzt war ich noch verwirrter. "Schau, alle Drachenfreunde auf der Welt wurden registriert. Wir dachten immer, würde es noch jemand mit Sebastians Stärke geben, wüssten wir das. Aber dann kamst du und warfst alle unsere Logik und Pläne über den Haufen. Also wo und wieso hast du dich versteckt?" Alle schauten mich erwartungsvoll an.
"Drachenfreunde? Registrieren? Tut mir leid ich kann dir nicht folgen.", ich schaute ihn verständnislos an.
"Na, du weisst schon: Wir die Drachfnfreunde, sie die Drachenjäger."
"Ähm ... Drachen? Willst du mich veräppeln? Drachen gibt es nicht.", ich lachte und ass weiter.
Sie sahen mich entsetzt an.
"War das ein Witz?", fagte Noah. Ich schüttelte den Kopf.
"Du weisst es nicht?"
"Ich weiss was nicht? ", jetzt kapierte ich gar nichts mehr.
"Na, das mit den Drachen."
"Das haut nicht mehr hin", murrte ich. "Einmal ist lustig, ein zweites Mal nicht."
"Du weisst es wirklich nicht.", sagte er verwundert. "Und das trotz deiner Kräfte. Also hör zu, Drachen gibt es wirklich. Es gibt X verschiedene, Eisdrachen, Feuerdrachen, Wasserdrachen, Stacheldrachen, Sonnendrachen und so weiter. Und dann gibt es noch Übernatürliche. Wir sind Übernatürliche, du bist eine Übernatürliche. Übernatürliche und Drachen können zusammen eine Verbindung eingehen. Tun sie das, so kann der Übernatürliche die Gedanken, also 'die Stimme' des Drachen hören und kann ihm auch Gedanken senden. Aber du, Rosalie, bist keine normale Übernatürliche. Auch Sebastian nicht. Ihr beide wurdet uns prophezeit um uns und die Drachen zu retten. Es heisst ihr würdete kommen um uns alle zu retten. Als man es erfuhr, liess man wie gesagt alle registrieren. Zuerst geschah lange nichts, und als dann noch das Königspaar getötet wurde, waren alle völlig verzweifelt. Zum Glück traten dann kurz darauf grosse Kräfte bei Sebastian auf. Zu grosse für ein kleines Kind. Alle waren begeistert und dachten, das zweite Kind würde auch bald auftauchen, da sie etwa gleich alt geschätzt wurden. Doch das passierte nicht. Es vergingen Jahre und kein Mädchen war so Stark wie Sebastian. Die Jäger wurden immer wie stärker, doch nichts geschah. Aber dann vor ein paar Tagen, da rettete uns ein Mädchen aus einem Zusammentreffen mit Drachenjägern. Sie war so stark wie Sebastian, so schnell wie Sebastian. Und deshalb frage ich dich, Rosalie, wo hast du dich all die Jahre versteckt? Denn du, bist hundertprozentig die Auserwählte. "_______________________________
Hallooo Leute!!!
Ich melde mich jetzt auch mal.
Eine Frage: gefällt es euch bis jetzt? Wenn nicht, dann sagt mir bitte, was ich besser machen sollte.Übrigens, tut mir Leid, dass es mit dem 2. Kapi so lange gedauert hat! Ich habe im Moment ein bisschen Stress in der Schule!
Danke fürs Verständnis!;)Eure Schoggiguezli
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dunkle Schatten
FantasyEigendlich wollte Rose nur einen schönen Abend mit Ellie verbringen. Doch auf dem Heimweg stolpert sie zufällig über die, die sie seit Jahren sucht. Besser gesagt, seit dem Tag, an dem ihre Mutter gestorben ist und ihr aufgetragen hat, sie zu suchen...