KAPITEL EINS.

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Kapitel eins. Alexandra, genannt Alex, fühlte sich machtlos. Nicht in der ich-weiß-nicht-was-ich-machen-soll-Weise, sondern in der ich-habe-magische-Kräfte-die-kaum-vorhanden-sind-Weise. Sie hatte Kräfte. Alex wusste das. Sie waren nur... sehr schwach und sie hasste es.

Die Familie ihres Vaters kam von einem Ort namens Edefia [Erklärung: ein großes Gebiet, dass versteckt ist und niemand weiß wo es ist oder kann es sehen von außen; Niemand weiß wie man rein oder rauskommt außer der Huldvollen], der Unsichtbar für Menschen war. In Edefia hatten die Menschen verschiedene magische Kräfte, die meisten Pflanzen, Bäume und Blumen konnten sprechen und mythische Kreaturen lebten ebenfalls dort. Zumindest hat ihre Großmutter Dragomira ihr das erzählt, als Alex es herausgefunden hatte. Ihr Vater Pavel mochte das alles nicht, was der Grund dafür war, dass er all dies seiner Frau und Kindern verschwiegen hatte. Selbst jetzt wussten Alex' Mutter Marie und ihre kleine Schwester Oksa nichts von dem Familiengeheimnis.

Gerade saß Alex mit ihrem Vater, ihrer Baba und anderen Gästen im Wohnzimmer ihrer Baba. Es war eine Art Treffen über ihre kleine Schwester Oksa, weil es ein wichtiges Zeichen gab, dass sie die nächste Huldvolle [Erklärung: in etwa das gleiche wie eine Königin] von Edefia werden würde. Die Älteren dieser Runde hatten lange Zeit darauf gewartet, dass dies passieren würde und schienen vor Aufregung zu strahlen.

Alex sah aus dem Fenster, es war bereits dunkel, wegen der dunklen Regenwolken. Der Regen fiel nur so herunter und als Alex ihm dabei zusah, fühlte sie sich ruhiger mit jeder Sekunde die verstrich. Sie liebte es, wenn es heftig schüttete und es auch noch Donnerte und Blitzte. Wie konnte jemand nicht den Sturm lieben? Sie stellte sich gerne vor, dass der Donner die alten vergessenen Götter war, die der Welt daran erinnerten, dass sie immer noch hier waren. Unsterbliche die über ihnen wüteten, niemals vergessen.

Plötzlich donnerte es besonders laut und sämtliche Lichter gingen aus. Die Dunkelheit umschlang sie, wenn auch nicht für lange. Da saßen zwei Jungen ganz hinten im Raum, die miteinander flüsterten. Die beiden hatten die ganze Zeit kein einziges Wort mit jemand anderen gewechselt, außer dem einen mal als Abakum, ein alter Familienfreund, sie gebeten hatte sich vorzustellen. Einer der beiden, Nikolai, wenn sie es sich richtig gemerkt hatte, ließ eine Kugel aus Feuer in seiner Hand entstehen, so dass jeder erstmal etwas sehen konnte. Die Flamen brannten hell und ließen sein erdbeerblondes Haar golden schimmern.

Das Licht kam wieder, dank eines magischen Wesens das über ihnen schwebte und von innen heraus leuchtete. Die Erwachsenen führten ihre Diskussion weiter, die sich darum drehte, dass ihr Vater dagegen war, Oksa einzuweihen: „Ich habe meine Abneigung nach Edefia zurückzugehen niemals versteckt. Wir alle haben hier Familie, wir alle sind echte von Da-Draußen [Erklärung: Menschen, die nicht von Edefia kommen bzw. nicht in Edefia leben] geworden."

„Du hast recht," sagte Mercedica „Aber niemand von uns hat vergessen, wer wir sind oder wo wir herkommen. Du bist Dragomiras Sohn, du solltest wissen, was das bedeutet."

Die Diskussion wurde erneut unterbrochen, als eines der Plemplems [Erklärung: Eine Kreatur aus Edefia, die der Huldvollen (und deren Familie) helfen], welches laut etwas zu ihrer Baba, der momentanen Huldvollen, flüsterte: „ Entschuldigen Sie, meine Huldvolle, aber Sie sollten informiert sein, dass da jemand ist der durch das Schlüsselloch schaut."

Dieser jemand war wahrscheinlich Oksa. Alex kannte ihre kleine Schwester und Oksa war neugierig, manchmal zu neugierig. Und auch wenn Neugier die Katze getötet hat, weiß jeder, das Zufriedenheit sie wieder lebendig gemacht hat. Dragomira suchte den Augenkontakt mit ihrem Sohn und rief nach ihrer jüngsten Enkelin: „Oksa, mein süßes Kind! Komm herein!"

Oksa betrat den Raum und sah sich um. Als ihr Blick auf Leomido fiel, dem älteren Bruder ihrer Großmutter, erhellte sich ihr Gesicht und sie flog in seine Arme: „Ich wusste das du es bist, Leomido!" Dann fiel ihr Blick auf Abakum und flog ihm ebenfalls in die Arme.

„Oksa, das hier ist Mercedica de la Fuente aus Spanien. Sie ist eine alte Freundin," stellte Dragomira vor.

„Es ist eine Ehre dich kennenzulernen," Sagte Mercedica zu Oksa, welche sie nur schüchtern anschaute. Sie sah sich im Raum um bis ihr Blick auf ihre ältere Schwester fiel: „Alex! Du bist auch hier?"

Alexandra lächelte sie nur an bevor sie runter auf ihre Hände schaute. Sie hätte nie gedacht, dass sie so interessant sein können. Abakum räusperte sich: „Die zwei dahinten sind Nikolai und Tugdual. Sie wohnen bei mir für eine Weile." Während er ihre Namen sagte zeigte er auf die beiden, die Oksa und Abakum ansahen, welche wiederum nur unsicher lächelte.

„Naja, ich denke ich sollte dann mal gehen," sagte Oksa und wandte sich zum Gehen, als sie von Pavel unterbrochen wurde der sagte: „Ich denke du solltest noch einen Moment bleiben. Wir müssen die etwas erzählen."

„Ist es etwas Schlechtes?" fragte Oksa.

„Kommt darauf an," antwortete Pavel „Aber es ist wichtig, also setzt dich bitte."

Oksa setzte sich neben Alexandra und lehnte sich an sie an für (emotionalen) Trost.

„Aber ich würde euch gerne vorher etwas fragen, wenn das in Ordnung ist?"

„Sicher."

„Ich weiß ich sollte nicht, aber ich habe etwas gesehen."

Ihre Baba lächelte nur und verschwand in die Küche. Ale sie wieder kam, folgte ihr das Plemplem, dass ihrer Großmutter über Oksa Bescheid gegeben hatte.

„Der gute Abend Gruß wird dir entgegengebracht, kleinste Enkelin meiner Huldvollen." Das Plemplem verbeugte sich vor Oksa, die... geschockt aussah.

„Was ist das, Papa?"

„Das ist das Plemplem deiner Großmutter, mein Liebling." Er sprach, als wäre es das natürlichste auf der Welt.

„Was?"

„Das Plemplem ist so was wie ein Hofmeister, er und die Plempline [Erklärung: Weibliche Form des Plemplems] helfen eurer Großmutter," antwortete ihr Vater erneut.

„Das ist verrückt! Wo kommt es her? Er ist wunderbar! Ist er ein Alien? Oder habt ihr ihn von Russland mitgenommen?" Oksa war ziemlich aufgeregt.

„Der Glaube der kleinsten Enkelin meiner Huldvollen ist in Irrglauben getränkt!" Das Plemplem schüttelte den kleinen runden Kopf.

„Stimmt, er ist weder ein Alien noch aus Russland," ihre Großmutter pausierte kurz und schaute sich um, um still nach Erlaubnis zu fragen. Als jeder nach untern schaute um sein Einverständnis zu geben, fuhr sie fort: „Das Plemplem ist aus einem Land, das sehr weit weg ist. Dein Vater, Nikolai, Tugdual, Alex und du, ihr seid alle hier geboren worden. Aber die Älteren von uns wurden auf Edefia geboren."

Anmerkungen

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𝐼𝑛𝑘 𝑄𝑢𝑒𝑒𝑛𝑠 / 𝑂𝑘𝑠𝑎 𝑃𝑜𝑙𝑙𝑜𝑐𝑘Where stories live. Discover now