Jeder braucht wahre Freunde I

4 0 0
                                    

Die Stunde, die ich noch hier gelegen habe ging dann doch schneller vorbei als ich gedacht habe. Nachdem Chris gegangen ist, habe ich meinen Gedanken nachgehangen und war so vertieft, dass ich es überhaupt nicht mitbekommen habe als unsere Ärztin mich entlassen wollte.

„Burnham, wenn Sie noch nicht gehen wollen, können sie aber auch gerne noch bleiben!", das war das 1. was ich von ihr mitbekommen habe

„Was? Nein, nicht wirklich. Aber danke für das Angebot! Vielleicht komm ich ein anderes Mal darauf zurück, Dr. Pollard.", meine Antwort lässt Sie schmunzeln.

„Damit habe ich schon fast gerechnet. Wenn Sie Schmerzen, Schwindel, Übelkeit oder sonstige Symptome bekommen sollten, melden Sie sich bitte umgehend bei mir! Und glauben Sie Micheal. Ich bekomme mit, wenn Sie es nicht tun.", mit diesen ehrlichen Worten hilft Sie von der Liege auf.

„Ich weiß Doktor. Sie haben ihre Augen und Ohren überall. Ich werde mich jetzt auf der Brücke zurück zu meinem Dienst melden. Danke für ihre Hilfe, auch wenn ich wohl einer ihrer undankbarsten Patientinnen war. Danke für Ihre Mühe", nach dem ich mich verabschiedet habe, gehe ich mit 2 gesunden Beinen in Richtung der Brücke davon. Die Technik der Medizin. Ich bin sehr froh, dass sie sich soweit weiterentwickelt hat. Die Forschungsressourcen sind auf jeden Fall gut angelegt gewesen.

Während ich unterwegs bin, ordne ich meine Gedanken. Die letzte Situation sollte ich jetzt abhaken. Sie hinter mir lassen und nach vorne schauen. Ob Tilly es geschafft hat, den Asteroiden einzufangen. So schwer war die Aufgabe nicht mehr, nach dem die Berechnungen gemacht waren und mit ihrer Intelligenz wird sie das bestimmt mit Links und einem Lächeln auf den Lippen mit Bravour erledigt haben. Unsere Tilly, ab und zu redet sie ja schon viel zu viel, wenn sie nervös ist. Aber dafür haben wir sie schon verdammt lieb. Sie ist ein Sonnenschein. Mein Gegenteil. Geglaubt hätte ich das nie, aber ich kann was von ihr lernen. Ich kann mit ihrer Hilfe meine Menschlichkeit wiederfinden. Ich bin ein Mensch, der von Vulkaniern erzogen wurde. Und eigentlich will ich das immer vergessen. In meiner Vorstellung bin ich Vulkanierin. Von meinem Verhaltenen her, versuche ich immer mein Bestes zu geben eine Vulkaniernin darzustellen. Glatt, Intelligent und Gradlinige. Allerdings bin ich das nicht gebürtig. Meine Eltern kommen von der Erde.

Gabrielle und Mike... am besten drifte ich mit meinen Gedanken nicht mehr so weit weg. Der Gedanken an meine leiblichen Eltern lässt mich immer traurig werden. Ich fühle dann immer die schwere Schuld des Verlustes auf meinen Schultern liegen. Die ist jetzt aber fehl am Platz. Jetzt will ich erst einmal herausfinden, was Tilly mit dem Asteroiden angestellt hat. Wenn etwas schiefgegangen wäre, hätte sie mich bestimmt um Hilfe gebeten. Da das nicht passiert ist, muss Tilly als Erfolg gehabt haben. Das werde ich sie gleich fragen. Spätestens nach meinem Dienst, wenn wir in unserem Quartier sind. Wenn ich endlich mal etwas Zeit für mich habe. Vielleicht sollte ich etwas früher gehen, um noch etwas zu meditieren. Ich glaube das ist heute überfällig. Zumindest, wenn man sich meine letzten 3-4 Stunden so anschaut.

„Burnham? Willkommen zurück im Dienst. Wurden Sie entlassen?"

„Danke Captain. Nein ich bin natürlich heimlich von der Krankenstation abgehauen in der Hoffnung, dass mich unsere Ärztin nicht direkt hier, auf der Brücke, suchen wird. Während ich mich also vor allen Augen verstecke."

„Sicher! Haj, bitte informieren Sie unsere nette Ärztin darüber, dass sich Commander Burnham gerne über Nacht auf der Krankenstation bleiben möchte. Entweder, weil Sie wirklich ohne ihre Erlaubnis verschwunden ist oder weil Sie versucht komisch zu sein. Ich bin mir nicht sicher, ob nicht doch eine Kopfverletzung vorliegt.", ich hoffe das meint mein Captain nicht ernst. So gut kennt er mich doch gar nicht. Ich meine wie lange ist er jetzt bei uns an Bord? Einen halben Tag? Das ist nicht wirklich lange. Wenn Owo oder Keyla sowas gesagt hätten, wäre es vielleicht noch witzig gewesen. Aber von Ihm.

„Captain, ich glaube das ist nicht von Nöten. Oder denken Sie wirklich, dass ich es bei vollem Bewusstsein von der Station geschafft hätte, wenn Dr. Pollard mich nicht entlassen hätte?"

„Nein nicht wirklich. Ich glaube es Sie hätte es auf jeden Fall mitbekommen. Ich meine Sie hatten immerhin zwischenzeitlich einen eigenen, meiner Meinung nach, höchst Qualifizierten, Babysitter. Zu mindestens für die Zeit in der Dr. Pollard kein eigenes Auge auf Sie werfen konnte, Commander. Also denke ich eher, dass sie unter ihrer 100%igen Aufsicht standen. Vor allem gehe ich davon aus, dass Ihr von Anfang klar war, dass bei Ihnen Erhöhte Fluchtgefahr besteht."

Ich höre ein leises Kichern von unserer Steuerfrau. Keyla musste sich sehr auf die Lippen beißen, um nicht laut loszulachen Joann macht die Situation mit ihrem unterdrückten glucksen nicht viel besser. Diese beiden Hühner. War klar, dass sie es witzig finden. Aber es waren nicht nur unsere beiden Leitfrauen an der vordersten Front die Brücke, auch Haj unser Kommunikationsgenie ist am Kichern.

„Natürlich Captain. Soll ich Frau Doktor mitteilen, dass Sie Michael Zwangseinweisen...Mit der Begründung, dass sie zu witzig für Ihren aktuellen Brückendienst ist?"

„Mister Haj, ich bitte Sie!", versuche ich Ihn zu unterbrechen. Wo bin ich den hier gelandet. In einem Kindergarten? Oder Vielleicht in der Grundschule? Höher kann das Niveau aktuell nicht sein. „Captain, da ich hier ja anscheint noch nicht erwünscht bin, werde ich jetzt Ensign Tilly suchen und nachschauen, wie weit sie mit ihrem Asteroiden ist."

„Burnham, Sie sind hier immer willkommen. Allerdings bitte ich Sie sich noch zurückzuhalten. Sonst bleiben Sie über Nacht auf ihrer neuen Lieblingsstation.", war Captain Pikes Antwort auf meine etwas Beleidigte Ansage, dass ich jetzt gehen werde.

„Bloß nicht, Captain." Mit diesen Worten verlasse ich die Brücke wieder, ohne wirkliche etwas gemacht zu haben. Natoll, diesen Ausflug hätte ich mir sparen können. Ich macht mich auf den Weg zu Tilly in den Hauptfrachtraum. 

Was wäre wenn da mehr wäre...?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt